IG Golden Pass Montreux–Luzern
Countdown zum Golden 13. Dezember 2020
Aus Simmentalersicht ist die Interessengemeinschaft Golden Pass auf der Zielgeraden. An der 29. Generalversammlung in Interlaken wurde den alten Bahn-Visionären bewusst, dass bald Golden-Pass-Züge von Montreux nach Interlaken umsteigefrei verkehren werden. Mit kleinem Budget ist die IG stark im Lobbying. Ob das Ziel Montreux–Luzern wahr wird, hängt von Infrastruktur-Entscheiden der Bundesversammlung zum Grimseltunnel ab.
Die Bahnvisionäre für den umsteigefreien Golden Pass Montreux-Luzern sind in die Jahre gekommen, doch ihr Einsatz hat sich gelohnt. Aus den sechs Kantonen entlang der Golden Pass-Linie Waadt, Freiburg, Bern, Obwalden, Nidwalden und Luzern folgten sie der Einladung vom Obwaldner Nationalrat und Präsident Karl Vogler zur 29. GV der IG Golden Pass ins Depot der Ballenberg Dampflokomotiven beim Bahnhof Interlaken Ost, aber auch passionierte Bähnler aus der ganzen Schweiz kamen.
Die IG Golden Pass handelt mit einem Minibudget. 2017 ging sie bei einem Ertrag von 7500 Franken sogar einen budgetierten Jahresverlust von 11300 Franken ein. So hat die IG auch 5000 Franken an den Masterplan Zweisimmen für ein attraktiveres Umfeld beim Bahnhof gesprochen. Für die IG ist das Lobbying in Bundesbern durch Präsident Karl Vogler wichtig. Zum politischen Kalkül gehört es, dass Dres von Weissenfluh von der IG Grimseltunnel anstelle vom zurücktretenden Roland Künzler in den Verwaltungsrat gewählt wurde, um vereint die Ziele Golden Pass und Grimseltunnel verfolgen zu können. Für Präsident Karl Vogler könnte es schon bald logisch sein, den Verein IG Golden Pass aufzulösen. Die statutarischen Geschäfte passierten zügig und einstimmig.
Der Bahnhof Zweisimmen ist es zum Glück gewohnt, geduldig zu warten. Wer spricht heute noch davon, dass der erste Zug der Erlenbach-Zweisimmen-Bahn 1902 statt am 1. Juli erst am 1. November mit der Aufschrift «Verzeiht mir meine Terminübertretung» feierlich im Bahnhof Zweisimmen eingefahren ist?
Die nächsten Meilensteine für Rob Laan sind im September der Einbau der Umspuranlage in Zweisimmen, die Lieferung des Drehgestell-Prototyps durch Alstom im November und dann testen, testen, testen im hoffentlich harten Winter. Zurzeit werden die letzten Designdetails der bei Stadler bestellten Golden-Pass-Züge erstellt. Züge, die von nicht umspurfähigen Traktionen der MOB (Triebwagen 9000) und BLS (RE 465) getrieben werden. Am 13. Dezember 2020 soll die Weltpremiere auf Gleis 7 in Zweisimmen eingeweiht werden. Die Wagen sollen dann mit 15 km/h durch die Umspuranlage Spurbreite und Höhe ändern – ein grandioses Projekt.
Erstellt am: 21.07.2018