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Regierungsrat unterstützt die Schliessung der Geburtenabteilung in Zweisimmen

Der Entscheid des Verwaltungsrates der Spital STS AG, die Geburtshilfe vom Spital Zweisimmen nach Thun zu verlegen, ist für den Regierungsrat grundsätzlich nachvollziehbar. Das teilt er der «Interessengemeinschaft Spitalversorgung Simmental-Saanenland» und den «SpitalkämpferInnen» als Antwort auf eine Petition vom Dezember 2014 gegen dieses Vorhaben mit. Der Regierungsrat erwartet von der STS AG, dass die beschlossene Neuausrichtung für das Spital Zweisimmen die medizinische Versorgung der Bevölkerung der Region langfristig sichert. In Bezug auf das Verlegen der Geburtshilfe nach Thun verlangt der Regierungsrat bei den STS-Verantwortlichen wirksame Begleitmassnahmen. Die Sicherheit und die Betreuung von Mutter und Kind hat für die Regierung oberste Priorität. Die Leitung der STS AG hat der Regierung zugesichert, dass sie ihr neues Angebot «geburtshilflicher Dienst» periodisch überprüft und bei Bedarf anpasst. Eine neue, aus Fachpersonen bestehende Frauengruppe soll der Region beim Thema Geburtshilfe als Ansprechpartnerin dienen.

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Für den Regierungsrat des Kantons Bern ist der Entscheid der Spitalverantwortlichen, die Geburtshilfe von Zweisimmen nach Thun zu verlegen, grundsätzlich nachvollziehbar. Ein Angebot der Geburtshilfe erfordert rasche Verfügbarkeit von medizinischem Fachpersonal. Bei der vergleichsweise tiefen Zahl von zwei bis drei Geburten pro Woche stellen sich für ein Spital nicht nur Fragen der Wirtschaftlichkeit, sondern auch solche der Qualität der medizinischen Betreuung von Mutter und Kind.

Dies schreibt der Regierungsrat in seiner Antwort auf die von rund 9‘000 Personen aus der Region Simmental-Saanenland unterzeichnete Petition gegen den Umzug der Geburtshilfe. Den Beschluss des Regierungsrates haben Regierungspräsidentin Barbara Egger-Jenzer sowie der Gesundheits- und Fürsorgedirektor, Regierungsrat Philippe Perrenoud, heute Donnerstag den Behörden der Region und anschliessend den Medien in Zweisimmen erläutert.

Rund-um-die-Uhr-Angebot

Mit dem Umzug der Geburtshilfe nach Thun leiten die STS-Verantwortlichen Begleitmassnahmen in Zweisimmen ein. So stehen den werdenden Müttern nebst der Gynäkologin in Zweisimmen auch ein Rund-um-die-Uhr-Angebot durch Hebammen sowie ein telefonischer Hintergrunddienst durch Fachspezialisten zur Verfügung. Die Verantwortlichen der STS AG haben dem Regierungsrat darlegt, dass die vorgesehenen Begleitmassnahmen die Sicherheit von Mutter und Kind vor und nach der Geburt gewährleisten. Der Regierungsrat erwartet von der STS AG, dass diese umfassenden Massnahmen auch künftig sicherstellen, dass schwangere Frauen gut betreut werden.

Investitionen von 30 Millionen Franken für ein modernes Spital in Zweisimmen

Die vom Verwaltungsrat der STS AG eingeleitete Neuausrichtung des Spitals Zweisimmen ist für den Regierungsrat grundsätzlich der richtige Weg, um die medizinische Versorgung in der Region langfristig, nachhaltig, umfassend und optimal abgestimmt sicherzustellen. Die STS AG plant, 30 Millionen Franken in ein Akutspital in Zweisimmen für die medizinische Versorgung im Simmental und Saanenland zu investieren. Die Patientinnen und Patienten sollen unter einem Dach stationär und ambulant versorgt werden. Das Spital wird ein umfassendes internistisches Angebot plus Dialyse umfassen. Weiter wird ein Operationssaal der neusten Generation im Winter an sieben Tagen pro Woche und in den anderen Jahreszeiten von Montag bis Freitag zur Verfügung stehen. Die Notfallstation wird das ganze Jahr rund um die Uhr in Betrieb sein. Zudem sollen im neuen Gebäude auch Hausarztpraxen und Alterswohnen eingerichtet werden.

Geplante Geburtenverlegung: Sicherheit von Mutter und Kind haben oberste Priorität

Der Regierungsrat hat grosses Verständnis für das Anliegen der Petition und spürt die Verunsicherung der Bevölkerung. Er hat die Petition sorgfältig und ergebnisoffen geprüft und sich dabei im Detail mit der Neuausrichtung des medizinischen Angebotes am Spital Zweisimmen und der künftigen medizinischen Versorgung der betroffenen Bevölkerung auseinandergesetzt. Er hat sich weiter eingehend mit den von der STS AG geplanten Begleitmassnahmen zur Verlegung der Geburtshilfe befasst. Dabei hat für die Regierung die Sicherheit und die Betreuung von Mutter und Kind oberste Priorität.

Der Regierungsrat verlangt deshalb von der STS AG, dass die geplanten Massnahmen die Sicherheit jederzeit gewährleisten. Sie sollen von der STS AG periodisch überprüft und bei Bedarf angepasst werden. Ausserdem verlangt der Regierungsrat, dass die STS-Verantwortlichen das Projekt den «SpitalkämpferInnen» baldmöglichst im Detail erörtern.

Die Leitung der STS AG hat zugesichert, dass sie den Stand der Umsetzung regelmässig überprüft und wenn nötig Massnahmen ergreift. Die Regierung wird laufend über den Verlauf der Umsetzung informiert. Zudem wird sofort eine neue, ausschliesslich aus weiblichen Fachpersonen bestehende Begleitgruppe eingesetzt. Diese wird die Verlegung der Geburtshilfe begleiten und die Erfahrungen auswerten. Gleichzeitig dient die Begleitgruppe der Region als Ansprechpartnerin bei Fragen zur Verlegung der Geburtshilfe.

Erstellt am: 26.02.2015

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Kommentare
Georg Caprez 26.02.201519:45 Uhr

Auch der Regierungsrat versprüht nur warme Luft und unterstreicht damit, dass weder er noch die STS AG das Gesicht nicht verlieren wollten. Anders sind die verklausulierte Stellungnahme mit ihren Windungen und Drehungen der Begründung und die Auflagen an die STS AG nicht zu verstehen. Warum werden die möglichen Synergien mit anderen Abteilungen nicht erwähnt, wenn zwei bis drei Geburten pro Woche für einen wirtschaftlichen Betrieb nicht genügen?


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