Das Schwingerkönig-Hemd wurde zugunsten der Aktion JRZ versteigert:

4300 Franken zum ersten – zumzweiten – und… zum dritten Mal!

4300 Franken zum ersten – zumzweiten – und… zum dritten Mal!

Gemüsegärtner Paul Forster aus Golaten erhielt den Zuschlag für das begehrte Kleidungsstück.

Alois Wyss legte sich am vergangenen Freitagabend in Oey mächtig ins Zeug. Für einmal war der bekannte Gant-rufer aus Grosswangen, Luzern nicht auf Springenboden, im Seebergsee oder auf der Gummalp in Aktion und hatte weder für Rinder noch für Kühe neue Eigentümer zu finden. Seine Aufgabe bestand darin, das Hemd, das Schwingerkönig Kilian Wenger im Schlussgang von Frauenfeld getragen hatte, zugunsten der nationalen Sammelaktion «Jeder Rappen zählt», zu versteigern. Alois Wyss hat Erfahrung mit der Versteigerung von «nicht tierischen» Produkten. Zugunsten cerebral gelähmter Kinder hat er in Österreich und Belgien schon Oldtimer versteigert. Er löste auch den Spezialfall «Schwingerkönig-Hemd» mit Bravour und holte das Maximum für das gut 300 Gramm schwere Stück Barchetstoff. Mit markigen Sprüchen animierte er die Bieter im rund tausendköpfigen «Ring» vor der Schulanlage in Oey zu immer neuen Höchstangeboten.

Schwingerhemd für Sohn Sämi ersteigert

Beim Preis von 3000 Franken reduzierte sich die Bieterschaft auf wenige Interessenten, die sich – wortreich angetrieben von Alois Wyss – hartnäckig um jeweils 50 Franken überboten. Für 4300 Franken ersteigerte sich schlussendlich der Seeländer Gemüse-Produzent Paul Forster das begehrte Kleidungsstück: «Dieser Spass kommt mich relativ teurer zu stehen. Eigentlich hatte ich mir eine Limite von 3000 Franken gesetzt, aber alles ist ja für einen guten Zweck», beschrieb der Mann, der für den Anlass extra aus Golaten ins Diemtigtal angereist war. Grosse Freude am Edelweiss-Barchethemd von Kilian Wenger hatte vor allem auch Paul Forsters Sohn, selber ein erfolgreicher Nachwuchs-Schwinger. Sämi, (Jahrgang 1997) hatte 2007 den Freiburger und 2008 den Südwestschweizer Nachwuchsschwinget gewonnen. Das Antreten im Hemd seines grossen Vorbildes wird den Seeländer Nachwuchsschwinger zusätzlich motivieren.

Zufriedener Kili

Schwingerkönig Kilian Wenger freute sich über den Erfolg der Aktion. Schmunzelnd verfolgte er die Gant an der Seite von Gantufer Alois Wyss und gratulierte unter dem Applaus seiner Fans dem Ersteigerer Paul Forster zu seinem Kauf. Der Horbodner ist derzeit einer der gefragtesten Sportler im Lande. Medien und Firmen reissen sich um den stets anständig und bescheiden auftretenden Publikumsliebling. Trotz dem weiterhin riesigen Rummel um seine Person setzt er seine zweite Berufslehre als Zimmermann fort, hat anfangs November das Training für die kommende Saison wieder aufgenommen und eben erst auch noch eine neue Wohnung bezogen. Zusammen mit seinen Schwingerkollegen Roschi und Isler wohnt er nun in einer «Trainings- und Wohngemeinschaft» in Thun. Ernst Hodel