Einem getauften Kind will jeder Götti sein

Werter Herr Grossrat Eberhart, mit Ihrem Leserbrief in der SZ Nr. 20 kommen Sie mir wirklich vor, wie jemand der im Nachhinein einem getauften Kind doch noch Götti sein möchte. Dass Sie die Meinung haben, dass Andersdenkende sich unanständig und nur zur persönlichen Profilierung aufspielen, das finde ich von Ihnen, Herr Grossrat, total daneben. Ist es nicht eher so, dass Sie sich profilieren wollen. Es ist merkwürdig und eigenartig, solche Vorwürfe und Töne immer von den abgesprungenen SVPler zu hören. Die Leute von der IG und den vier obersimmentalischen Gemeinden sowie den 1200 Leuten aus Saanen haben sich mit Wahrheiten für das Spital Zweisimmen eingesetzt. Ihr Vorwurf ist lächerlich. Mit den Grossratswahlen wurde durch das Volk vom Nieder- und Obersimmental die unermüdliche Arbeit von Grossrat Hans Jörg Pfister und Thomas Knutti, IG-Präsident voll bestätigt.

Werter Herr Grossrat Eberhart, hat alles immer der Wahrheit entsprochen, was von Saanen berichtet wurde? Warum haben sich 1200 Leute aus Saanen für einen Spital-Standort Zweisimmen mit ihrer Initiative-Unterschrift eingesetzt? War in Saanen immer alles optimal gelaufen?

Nehmen Sie sich ein Beispiel an der Spitalversorgung FMI mit dem Spital Frutigen. Das Spital Frutigland steht auch nicht in Kandersteg oder Adelboden. Das Spital steht in Frutigen, genau an dem Ort, wo sich die Täler verzweigen. Genau das Gleiche ist mit dem Simmental–Saanenland, das Spital gehört nach Zweisimmen, wo die Leute mit dem Zug von Erlenbach, Lenk oder Saanen nach Zweisimmen kommen, ohne umzusteigen. So wird alles gleichmässig und kostengünstig von allen drei Regionen getragen.

Sie schreiben, Sie hätten die Fakten nicht gekannt. Warum wissen Sie denn erst jetzt, dass das Simmental gegen Saanen ungerecht heftige Austragungen führt, ist Ihre Äusserung nicht butterweich? Ist das nicht geheuchelt, wenn Sie jetzt auch noch Leute suchen, die mit Ihnen versuchen sollten, zwischen Simmental und Saanenland zu vermitteln, um aufeinander zuzugehen? Wäre es von Ihnen nicht gescheiter gewesen, Sie hätten von Anfang an eine Zusammenarbeit mit der IG gesucht? Jetzt, wo die IG mit den Herren Grossräten Pfister und Knutti alles in Bewegung gebracht haben, sind Sie auch für den Spitalstandort Zweisimmen. Ist das von Ihnen nicht blauäugig oder wollen Sie jetzt noch einen Parteikrieg lostreten? Ich vertrete die Meinung, wir haben ein schönes Spital in Zweisimmen. Unser Spital erfüllt den Zweck mindestens für das nächste Jahrzehnt. Die 30 bis 60 Millionen, welche ein neues Spital kosten soll, könnte man sich somit sparen, um Krankenkassenprämien zu verbilligen. Herr Grossrat Eberhart, setzen Sie sich für die gesamten Dorf-Umfahrungen im Simmental von Latterbach bis Zweisimmen ein und schauen Sie, dass das Saanenland sich als Verkehrs-Mitverursacher mit ihrem Anteil daran beteiligt. Hans Matti, Rentner, Boltigen