Lindenmatte und Sonnenstube werden zum «Alterszentrum Lindenmatte»

Erlenbach plant die Zukunft im Alterswohnbereich

Am Standort Lindenmatte in Erlenbach betreuen und pflegen heute in unmittelbarer Nachbarschaft drei verschiedene Institutionen ihre Bewohnerinnen und Bewohner. Im Altersbereich sind das einerseits das von der Pro Senectute Niedersimmental geführte Alters- und Pflegeheim Lindenmatte mit 46 Plätzen und die von der Alterwohnen STS AG geführte Sonnenstube mit 24 Betten im ehemaligen Bezirksspital Erlenbach. Im gleichen Gebäude führt die Spital STS AG den Bereich Postakutpflege.

Erlenbach plant die Zukunft im Alterswohnbereich

Links im Holzbau das Alters- und Pflegeheim Lindenmatte, rechts im Neubau die Sonnenstube der Alterswohnen STS AG und die Postakutpflegebetten der STS AG. Hinten das als Verwaltungsgebäude dienende, ehemalige Spitalgebäude.

Sowohl in baulicher als auch in organisatorischer Hinsicht besteht Handlungsbedarf. Deshalb haben die Pro Senectute Niedersimmental, die Alterswohnen STS AG und die Spital STS AG gemeinsam ein Konzept für eine nachhaltige Zukunft des Standortes Erlenbach entwickelt.

Umfassendes Angebot

Ergebnis der partnerschaftlich geführten Abklärungen, die unter der Leitung von Pro Senectute Präsident Thomas Mann, Oberwil standen, ist das Projekt «Alterszentrum Lindenmatte». In einem ersten Schritt sollen die Sonnenstube und das Alters- und Pflegeheim Lindenmatte zu einem Gesamtbetrieb mit weiterhin 70 Betten zusammengeführt werden. Weiter werden grössere bauliche Anpassungen nötig sein, um die Anforderungen der Gesundheits- und Fürsorgedirektion (GEF) zu erfüllen und schlussendlich soll das Angebot in Erlenbach durch den Bau von Alterswohnungen und von Wohnformen für betreutes Wohnen komplettiert werden. Mit diesem Angebot soll ein wichtiger Beitrag zur Versorgung der betagten EinwohnerInnen in der Region geleistet und der Arbeitsort Erlenbach nachhaltig gestärkt werden.

Räumlichkeiten nicht mehr GEF-konform

Die Räumlichkeiten der von Margrit Kroplewski geleiteten «Sonnenstube» genügen den künftigen Anforderungen der Gesundheits- und Fürsorgedirektion (GEF) nicht mehr, mittelfristig ist eine umfassende Neugestaltung zwingend. Die Vorgaben des neuen kantonalen Richtraumprogramms führen bei unveränderter Bettenzahl praktisch zu einer Verdoppelung des Flächenbedarfs. Auch die «Lindenmatte» (Leitung Katharina Antener) muss sich räumlich den neuen Vorgaben der GEF anpassen, was ebenfalls Flächenerweiterungen zur Folge haben wird. Im Raum Diemtigtal/Unteres Simmental fehlt zudem ein Angebot an Alterswohnungen mit Dienstleistungen (betreutes Wohnen). Daneben weisen auch die Klinikgebäude in Erlenbach einen hohen technisch-baulichen Sanierungsbedarf auf. Eine umfassende Sanierung setzt auch hier voraus, dass eine langfristige Nutzung sichergestellt werden kann.

Pro Senectute übernimmt die Trägerschaft

Zu lösen war auch die Frage der künftigen Trägerschaft. Grundsätzlich haben sich beide Trägerschaften dafür interessiert und bereit erklärt, Bau und Betrieb des Alterszentrums zu übernehmen. Nach einvernehmlich geführter Diskussion wurde die Pro Senectute Niedersimmental als Träger für die weitere Planung, die bauliche Umsetzung und den künftigen Betrieb des Alterszentrums Lindenmatte bestimmt. Für den Betrieb Sonnenstube würde das bedeuten, dass er administrativ zum Alterszentrum Lindenmatte der Pro Senectute wechseln würde. Bisher wurde die Erlenbacher Sonnenstube zusammen mit den Alterszentren Abendsonne Saanen, Bergsonne Zweisimmen und Glockental, Steffisburg von Beatrice Baeriswyl, Geschäftsführerin der Alterswohnen STS AG geführt.

Gemeinden sind informiert

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind über die Abklärungen informiert worden. Pro Senectute Niedersimmental hat in der vergangenen Woche auch die Mitgliedsgemeinden Oberwil, Därstetten, Erlenbach und Diemtigen über die Resultate der Abklärungen und über die geplanten Massnahmen informiert. Die Behörden der vier Gemeinden haben nun bis am 30. September ihre Stellungnahme zu den Vorschlägen einzureichen. Nach dem Grundsatzentscheid aller beteiligten Trägerschaften können die Planungsarbeiten nun vertieft an die Hand genommen werden. Im Spätherbst sollen gemäss Pro Senectute Präsident Thomas Mann weitere Informationen folgen. Ernst Hodel