IG Spitalversorgung Simmental-Saanenland

Gesundheitsnetz im Raum Simmental-Saanenland

Am 26. Februar fand eine Orientierung über das geplante Gesundheitsnetz Simmental-Saanenland statt. Dies im Rahmen des vom Regierungsrat finanzierten Pilotprojektes «Medizinische Grundversorgung Obersimmental-Saanenland» (MeGOS).

Konzept

Die Vorstellung besteht darin, das gesamte Simmental (Gemeinden ab Innerport) und Saanenland als funktionierenden Raum zu vernetzen und mit vier sogenannten Medizentren zu versehen. Diese stellen Praxen dar, in welchen verschiedene Ärzte mit unterschiedlichen Pensen ihre Dienste anbieten und die mit Kolleginnen und Kollegen und dem Spital Zweisimmen vernetzt werden sollen. Damit soll eine optimale Behandlung erkrankter Patienten sichergestellt werden. Solche Medizentren können jedoch erst realisiert werden, wenn deren Finanzierung gesichert ist. Wie das konkret geschehen soll, ist zurzeit noch offen.

Realisierung

Damit ein solches System eine reelle Chance zur Realisierung erhält, bedarf es der vorbehaltlosen Unterstützung aller Beteiligten (Ärzte, Politiker, involvierte Organisationen usw). Diese Medizentren sollen im Rahmen einer Vereinsstruktur durch eine Geschäftsstelle geführt werden, um z.B. die Zusammenarbeit unter den Ärzten zu optimieren, einen Personalpool zu führen usw. Vorerst läuft bis Ende März 2013 die Vernehmlassung zum vorgelegten Konzept bei den interessierten Kreisen. Es besteht die Vorstellung, Ende Mai 2013 einen entsprechenden Verein zu gründen, um ab 1. Juli 2013 die Geschäftstätigkeit aufnehmen zu können. Die zeitlichen und organisatorischen Vorgaben sind ambitiös und das Resultat der Vernehmlassung wird zeigen, ob es sich auch realisieren lässt.

Voraussetzung

Was aber nicht scheitern darf in unserer Region, ist der langfristige Erhalt des Akutspitals Zweisimmen. Dazu können wir alle beitragen, indem – wenn immer möglich – dieses Spital zur Behandlung gewählt wird. Diesbezüglich kommt nach Ansicht der IG der Ärzteschaft eine entscheidende Bedeutung zu. Sind sie es doch, die den Patientinnen und Patienten als Erste einen Behandlungs-Ort empfehlen. Ohne Akutspital ist auch die Realisierung des angedachten Gesundheitsnetzes mit den vorgesehenen Medizentren nach Ansicht der IG Wunschdenken, weil die nötigen Investitionen für die erforderlichen Medizentren sich nur rechtfertigen lassen, wenn im Hintergrund ein stationäres Angebot vorhanden ist. Zudem sind – mit Ausnahme von Saanen – auch die baulichen Voraussetzungen noch nicht gegeben. Umgekehrt kann natürlich auch ein Akutspital vom Vorhandensein von Medizentren profitieren, was aber keine zwingende Voraussetzung ist.

IG Spitalversorgung Simmental-Saanenland