Kilian Wenger nach dem ersten Tag in Führung

Grossartige Simmentaler am Eidgenössischen Schwingfest in Frauenfeld

Ein glänzender Kilian Wenger in Führung. Roschi, Wampfler und Maurer in Lauerstellungen und mit weiterhin intakten Chancen auf einen eidgenössischen Kranz.

Grossartige Simmentaler am Eidgenössischen Schwingfest in Frauenfeld

Furioser Beginn

Das Simmentaler Quintett absolvierte den ersten Gang am Eidgenössischen Schwingfest in Frauenfeld ohne Niederlage. Teamsenior Roland Knutti hatte als erster anzutreten und kämpfte gegen den Nordostschweizer Peter Bühler äusserst defensiv. Der Kampf unter dem Motto «Verlieren verboten» endete remis. Note 8.75.

Ruedi Roschi, angetreten mit einer schmerzstillender Spritze wegen Rippenquetschung konnte gegen den Nordostschweizer Marco Clopath verdient gewinnen. Jeder seiner wuchtigen Züge tat ihm weh, bekannte der Sieger nach seinem guten Einstand, der stärkere verdient gewonnen 9.75.

Animiert verlief auch der Kampf zwischen Beat Wampfler und dem Innerschweizer Guido Gwerder. Beiden boten sich Möglichkeiten zum Gewinn, das Resultat ein Gestellter und Note 8.75.

Reto Maurer traf im ersten Gang mit Bruno Müller auf einen der Gegner, die er schon vor dem Fest genannt hatte. Er hatte vom Innerschweizer erwartet, «dass er mehr kommt» und konnte einen ersten schönen Sieg verbuchen.

Erst nach mehrmaligem Aufruf, erschien dann auch Kilian Wenger auf Ring Nummer sieben. Der Kampf gegen den Nordostschweizer glich einem Feuerwerk. Beide wollten den Sieg! Kilian Wenger hatte das bessere Ende und gewann in letzter Sekunde mit Überdrücken am Boden 9.75.

Zweiter Gang: Wenger, Roschi, Wampfler und Knutti weiterhin ohne Niederlage, Maurer verliert unglücklich

Für seinen schnellen Sieg über den Innerschweizer Ivo Laimbacher wurde Kilian Wenger mit einer 10 benotet. Auch Ruedi Roschi kam durch seinen Sieg über Jakob Niederberger aus Dallenwil mit der Maximalnote Zehn benotet. Die Schmerzen haben leicht nachgelassen, meinte der entspannte Oeyer nach seinem Sieg, der ihn zusammen mit Kilian Wenger auf Platz Zwei im Zwischenklassement vorrücken liess. Auch Beat Wampfler zählte zu den Siegern: Ignaz Rohner, der starke Nordostschweizer hatte das Nachsehen. Roland Knutti stellte auch seinen zweiten Gang (gegen reto Kümin) und einzig Reto Maurer verlor trotz überlegenem Kampf gegen Christoph Bieri. Er «lief» in einen Konter und landete auf dem Rücken. Seine Note (8.75!!) zeigte, dass er einen guten Kampf geboten hatte.

Dritter Gang: Kilian Wenger setzt sich allein an an die Spitze

Bei brütender Hitze verlor Roland Knutti seinen dritten Gang und lief Gefahr auf ein frühzeitiges Ausscheiden. Beat Wampfler hingegen kam gegen Remo Holdener zum zweiten Sieg und so zu einer Verbesserung auf Zwischenrang 6. Auf den gleichen Rang rutschte Ruedi Roschi nach seiner unglücklichen und etwas knappen Niederlage gegen Martin Grab ab. Er kam dabei mehr auf den Hintern statt auf den Rücken zu liegen. Einen grossen Sprung nach vorne tat Reto Maurer. Sein Zehner gegen den einen der beiden in der Zwischenrangliste führenden Mike Müllestein brachte ihn auf Zwischenrang vier, mit 28,75 Punkten. Gegen den anderen nach dem Mittagessen führenden Reto Nötzli hatte Kilian Wenger anzutreten. Er hatte etwas mehr zu kämpfen als Maurer, kam aber nach hartem Kampf am Boden zum Sieg. Seine 9,75 reichten aus, um nach drei Runden das Klassement alleine und mit 39.50 Punkten anzuführen. Zu diesem Zeitpunkt lag Kilian einen Viertelspunkt vor dem alten Freiburger Kämpen Hans-Peter Pellt und dem Nordostschweizer Jakob Roth. Einen weiteren Viertelspunkt dahinter fand man Michael Bless (NOSV) und den Nordwestschweizer Thomas Zindel. Erst weiter hinter im Klassement waren Abderhalden, Stucki, Sempach und Laimbacher zu finden.

Vierter Gang: Kilian Wenger verteidigt die Führung

Der Diemtiger tat es seinem prominenten Vereinsmitglied David Roschi gleich. Auch der König hatte 1974 in Schwyz nach vier Gängen geführt. Zu diesem glanzvollen Zwischenresultat war ein Sieg über Mario Thürig nötig. Kilian Wenger dürfte am Abend der meistgefragte Mann in der Frauenfelder Arena werden. Die Medien verfolgten den 20-jährigen auf Schritt und Tritt und selbst grösste Schwingeramateure wurden endgültig auf den Simmentaler Botschafter aufmerksam. Etwas weniger gut gelang den anderen Simmentalern der Tagesabschluss. Ruedi Roschi stellte mit «letzter Not» gegen Bruno Nötzli: «Ich hatte zu wenig getrunken, es wurde mir am Ende schwarz vor den Augen».

Beat Wampfler und Reto Maurer beschlossen den Tag mit unglücklichen Niederlagen. Maurer ging es dabei gleich wie Ruedi Roschi im dritten Gang: Niederlage gegen Martin Grab. Dem Innerschweizer hat sich beim kürzlichen Fermeltaler Urlaub offenbar gut auf die Simmentaler Gegner einstellen können. Roland Knutti fiel mit einer weiteren Niederlage aus der Entscheidung und muss am Sonntag zuschauen. Ernst Hodel (live aus Frauenfeld)