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Eidgenössisches Schwingfest: Tag Zwei

Kilian Wenger entzaubert den Schwingerkönig im 5. Gang

Kilian Wenger ist neuer Schwingerkönig. Er gewinnt alle acht Begegnungen. In seinem Schatten machen auch die anderen Simmentaler Furore. Reto Maurer und Beat Wampfler gewinnen das begehrte eidgenössische Eichenlaub.

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Kilian Wenger entzaubert den Schwingerkönig im 5. Gang

Die Vereinskameraden Beat Wampfler (Kranzgewinner!) und Ruedi Rosch feiern ihren Kollegen, den neuen Schwingerkönig Kilian Wenger!

Beat Wampfler musste im Morgennebel am frühen Sonntagmorgen als erster der Simmentaler an die Arbeit. Entschlossen und vehement suchte er sofort den Sieg, musste aber gegen den unbequemen Innerschweizer Stefan Strübin hart fighten, bevor er zum Resultat kam. Dann musste Ruedi Roschi gegen Andy Büsser eine Niederlage einstecken. Der technisch versierte Turnerschwinger konterte die Bemühungen von Roschi und gewann durch Überdrücken am Boden. Während dem Reto Maurer zu einem schönen Sieg über Marcel Mathys kam, bereiteten sich Kilian und Wenger und der noch amtierende Schwingerkönig Jörg Abderhalden auf das Highlight des Morgen’s vor. Die Simmentaler Fans waren sich einig: Kilian Wenger hatte die Form und das Können, den König vom Thron zu stürzen. Die beiden schenkten sich nichts, mit wuchtigen Kurzzügen und Hüftschwüngen versuchten sie sich gegenseitig auszuhebeln. Und dann geschah es: Kilian Wenger bekam Oberhand, brachte Abderhalden zu Boden und hatte unter den tosenden Anfeuerungsrufen des Publikums, die Geduld und die Nerven, den König endgültig ins Sägemehl zu drücken. Der Sieg des Horbodners wurde frenetisch bejubelt, hatte er doch soeben die Aera des dreifachen Schwingerkönigs eingeleitet. Abderhalden, ganz Sportsmann, gratulierte seinem möglichen Nachfolger sportlich. Nach diesem fünften Gang führte Wenger damit die Zwischenrangliste mit einem halben Punkt Vorsprung an. Wampfler und Maurers Chancen auf einen Kranzgewinn blieben intakt, einzig für Roschi wurde es eng. Für die Berner war der fünfte Durchgang insgesamt erfolgreich, Christian Stucki, Thomas und Matthias Sempach, Christian Dick, Willy Graber und Christian Bürki brachten sich mit Siegen in gute Positionen. Einzig Matthias Siegenthaler rutschte nach einem Gestellten einige Plätze ab.

6. Gang: Auch Benji von Ah unterliegt Kilian Wenger

Für Ruedi Roschi bedeutete die Niederlage im sechsten Gang gegen den Innerschweizer Guido Gwerder das Ausscheiden aus dem Wettkampf. Mit 54.25 Punkten aus sechs Durchgängen schloss er sein erstes Eidgenössisches ab. Beat Wampfler lieferte sich mit Roman Emmenegger einen harten «Bodenkampf» mit Vorteilen für beide, bevor er platt zum Resultat und zum Zehner kam. Damit «überholte» er Reto Maurer, der seinerseits gegen Mario Thürig kein Rezept fand und stellen musste. Das genüssliche Apero vor dem Mittagessen lieferte wiederum Kilian Wenger: Der unbequeme Benji von Ah schien ihm nicht zu liegen und brachte den Simmentaler zweimal ins Wanken. Das war’s dann aber. Ein weiterer wuchtiger Hüftschwung und auch der Innerschweizer Turnerschwinger lag platt im Sägemehl. Damit verteidigte Kilian seinen Vorsprung auf den weiterhin ebenfalls ungeschlagenen Martin Grab. Dahinter rückten Christian Stucki, Thomas Sempach und Willy Graber mit Siegen auf.

Aber auch die Nordostschweizer Jörg Abderhalden (nach einem Sieg über Matthias Sempach), und Michael Bless (nach Sieg über Christian Dick) etablierten sich wieder im engeren Verfolgerfeld.

7. Gang: Kilian Wenger ist schon vor dem Schlussgang Festsieger!
Maurer und Wampfler bleiben im Rennen um den Kranz.

Nun ging es um alles oder Nichts. Für Kilian Wenger (gegen den Nordostschweeizer Michale Bless) ging es um die Schlussgang-Qualifikation. Beat Wampfler (gegen Philipp Laimbacher) und Reto Maurer (gegen Bruno Nötzli mussten siegen, um mit intakten Chancen auf einen Kranz in den letzten Gang zu steigen. Maurer erledigte seine Pflicht im ersten Zug. Wampfler wehrte sich am Boden souverän gegen die drohende Niederlage, konterte, bekam Oberwasser und liess dem Innerschweizer am Boden (im Stil von Wenger gegen Abderhalden) keine Chance mehr! Damit rückten die beiden vor dem abschliessenden Gang auf die «Kranzränge» 6 und 8 vor!

Kilian Wenger liess sich nicht mehr um die Früchte seiner Arbeit bringen. In überlegener Manier bezwang er auch den Nordostschweizer Michael Bless. Die Folge: Eine weitere Note 10 und ein uneinholbarer Vorsprung von 1.75 Punkten auf Martin Grab (Gestellter gegen Christian Stucki) und Jörg Abderhalden, der mit einem Sieg über Thomas Sempach auf Rang 2 vorstiess. Somit konnte der Simmentaler den Schlussgang sogar verlieren; er würde dennoch Festsiger. Einzig das Kampfgericht könnte ihm diesem Fall den Titel Schwingerkönig verwehren…

8. Gang: KILIAN WENGER IST SCHWINGERKÖNIG

Dazu kommt es aber nicht. Um Punkt 16.30 Uhr kommt es zum Kräftemessen zwischen dem Simmentaler und dem Innerschweizer Martin Grab: In dem auf 16 Minuten angesetzten Kampf geht es auf Biegen und Brechen. Beide wollen den Sieg und liefern sich einen äusserst spannenden Kampf. Die Anfangsphase gehört Kilian Wenger, dann kommt Martin Grab eher auf, aber dann nach der Hälfte der Wettkampdauer hat Kilian seinen Gegner schon einmal fast auf dem Rücken. Mit letzter Not entweicht Grab. Wenger greift weiter an und beim nächsten Zusammengreifen ist es um den Innerschweizer geschehen. KILIAN WENGER IST SCHWINGERKOENIG!! 38 Jahre nach David Roschi ist wieder ein Simmentaler König!. Umringt von einer Meute aus Medienschaffenden heben seine Vereinskollegen Beat Wampfler und Ruedi Roschi ihren Freund auf die Schultern. Eine kurze Verschnaufpause, erste Interviews mit SF DRS, und Platzspeaker Dagobert Cahannes, Gratulationen von überall und es geht ab für einige Minuten unter die Dusche. Das dürften dann aber auch für lange Zeit die einzigen ruhigen Minuten im Leben des neuen Königs sein.

Drei Kränze gehen ins Simmental

Im Schatten von Kilian Wenger machen aber auch die anderen Simmentaler Furore. Reto Maurer, nach einem schnellen Sieg über Daniel Bohl und Beat Wampfler, trotz einer abschliessenden schnellen Niederlage gegen Michael Bless gewinnen das begehrte eidgenössische Eichenlaub. Damit geht der einer der wohl schönsten Tage für die Simmentaler Fans zu Ende.

Kilian Wenger entzaubert den Schwingerkönig im 5. Gang

Kilian Wenger mit dem Siegermuni Arnold.

Erstellt am: 23.08.2010

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