Kommentar

In den vergangenen Wochen waren in Zweisimmen zum Teil zwei und in Saanen ein Operationssaal in Betrieb. Warum muss ein voll ausgelastetes Spital geschlossen werden?

Trotz mehrfacher Intervention seitens der Simmentaler Delegation wird in Bern nicht reagiert. Der Regierungsrat zeigt sich in dieser Sache mehr als schwach, ja er handelt sogar fahrlässig.

Was in Saanen mit Millionen Franken Steuergeldern aufgerüstet werden muss, wäre in Zweisimmen zentral und top vorhanden. Auch die Machbarkeitsstudie Saanenmöser kommt zum falschen Zeitpunkt. Es dürfen nicht Investitionen in Millionenhöhe in den Standort Saanen und die Alterversorgung Zweisimmen investiert werden, wenn noch nicht klar ist, ob Saanenmöser der Standort der Zukunft ist. Oder ist Saanenmöser eine Option, die gar nie realisiert werden soll?

Es ist die Uneinigkeit im Simmental, die zu diesem fragwürdigen Entschluss führte. Politiker waren sich seit Beginn der Diskussion uneinig. Der Simmentaler Vertreter im Verwaltungsrat, ein Obersimmentaler Grossrat, die Ärzteschaft und zum Schluss sogar der Gemeinderat von Zweisimmen stellten sich gegen den Standort Zweisimmen und setzten sich für Saanenmöser ein.

Argumentiert wurde mit der Angst – die Angst, dass die Spitäler in der Region geschlossen werden. Angst hat der Mensch, wenn er nicht sicher ist. Angst hat der, der zweifelt. Für die Saaner war klar: Es wird immer ein Spital in der Region geben. Das Spital in Saanen lief schlecht – die Saaner hatten nichts zu verlieren.

Die Kräfte der Simmentaler gehen in alle Richtungen – Einigkeit wäre nötig! Wären alle Simmentaler für die Beibehaltung des Standorts eingestanden, bin ich überzeugt, dass der StandortZweisimmen sich durchgesetzt hätte. Über 12000 Petitionäre waren dafür – leider wurden diese nie ernst genommen. Fabian Kopp