Regionaler Naturpark Diemtigtal: Neuaufbau einer zerfallenen Trockenmauer am Alpenbockweg zwischen Oey und Wimmis.

Mit Hammer und mit Händen

Während zwei Wochen bauten 19 Zuger Maurerlehrlinge und Schülerinnen und Schüler des Berner Gymnasiums Neufeld eine Trockenmauer im Burgholz bei Wimmis. Das Projekt fand im Auftrag des Regionalen Naturparks Diemtigtal in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Wimmis, der Stiftung Umwelt-Einsatz Schweiz und der Burgergemeinde Wimmis statt. Heute (Donnerstag) wird das Gemeinschaftswerk der Öffentlichkeit vorgestellt.

Mit Hammer und mit Händen

Die Steine müssen passend ausgesucht werden.

«Im Rahmen der Projektrealisation für den Regionalen Naturpark Diemtigtal erstellten wir den Alpenbockweg» erklärt Christian Germann, Mitglied der Naturparkkommission die Ausgangslage. Am 20. September 2008 wurde das einmalige Kleinod mit dem lateinischen Namen «Rosalia alpina» rund um den Alpenbockkäfer eröffnet. Die Förderung des Alpenbockkäfers im Regionalen Naturpark Diemtigtal und in angrenzenden Gebieten mit der Schaffung von Brutstätten für denselben ist eingefädelt. «Mit dem Erlebnislernpfad verbesserten wir die Kenntnisse, die Sensibilisierung, das Naturverständnis der Bevölkerung, der Jugend und bei den Waldarbeitern», so Christian Germann.

Ergänzendes Projekt «Trockenmauer»

Mit der Erweiterung des Alpenbockweges durch die Sanierung der zerfallenen Trockenmauer rund 70 Meter unterhalb des Jagdschiessstandes auf der Gemeinde Wimmis, konnte zwischen den beiden neu erstellten Wanderweg-»Törli» von Wald zu Wald, ein ergänzendes Projekt realisiert werden. Dank Unterstützung der Wimmiser Burger-, Einwohner- und der Waldgemeinde sowie den beiden Landbesitzern konnten die Tannen in der zerstörten Mauer gefällt und die alte Mauer abgetragen werden. Fachpersonen und Lehrkräfte planten und begleiteten den Neuaufbau der Trockenmauer. «Damit bereichern wir den Erlebnisweg mit einem Kulturgut und schaffen Lebensraum für Tiere und Pflanzen, wie etwa überlebenswichtige Unterschlupf- und Überwinterungsmöglichkeiten für Reptilien und Insekten», so Germann. Er freut sich, dass die Mauer eine weitere Augenweide für die Wanderer sein wird. 50 Prozent des Materials konnte von der alten Mauer wieder verwertet werden. Die zusätzlichen Quarz- und Alpenkalksteine stammen aus Bergbächen der Umgebung.

Das über den Park finanzierte Projekt kostet 42 000 Franken. Der WWF Bern beteiligt sich mit Tausend und Pro Natura hat 4000 Franken zugesichert.

Während zwei Wochen 60 Meter lang und ein Meter hoch

Sie stellten sich einer grossen Herausforderung: Maurerlehrlinge des Gewerblich Industriellen Berufszentrums des Kantons Zug (GIBZ) lernten in kürzester Zeit ein altes Handwerk. Sie übten sich im Dienste der Gemeinschaft. Bei den schweren Natursteinen waren die einzelnen «Chrampfer» auf Teamwork angewiesen. «Nach der ersten Arbeitswoche entstanden Bilder, so dass mir die Worte fehlen», äussert sich Christian Germann. «Ich kann ein grosses Kompliment an die Stiftung Umwelt-Einsatz Schweiz «SUS» vor allem unserem Projektleiter Hans-Karl Gerber und seinen Helfern erteilen. Super Arbeit leisteten die Zuger Maurerlehrlinge mit ihrem Lehrer Pascal Kunz», ergänzte Germann. 50 Menschen bauten insgesamt während den 14 vergangen Tagen die 60 Meter lange und gut ein Meter hohe Trockenmauer.

Mit Kopf, Händen und Füssen

Die Jugendlichen erbrachten schwere Körperarbeit, mit Einsatz von Kopf, Augenmass, Hammer, Hände und Technik. «Es hat Spass gemacht, anstelle einer Exkursion eine Arbeitswoche zu erleben», war aus Rückmeldung seitens der Maurerlehrlinge zu erfahren.

Einmalig präsentiert sich das Ergebnis. Top-Verpflegung und Unterkunft gewährleistete das «Rössli» in Oey. Diese Woche bauen Schüler und Schülerinnen des Gymnasiums Neufeld, Bern die Trockenmauer fertig und schreiben eine Dokumentation. Nach Vollendung der letzten Arbeitseinsätze wird heute (Donnerstag) um 11 Uhr die Trockenmauer anlässlich eines Apéros der Öffentlichkeit vorgestellt. Heidy Mumenthaler