SPITAL STS AG unterstützt einenKantons-Entscheid

Der Verwaltungsrat Spital STS AG hat von den Ausspracheergebnissen vom 9. Februar 2010 zwischen der Regierungsdelegation und Vertretern der Region Simmental in Sachen Spitalversorgung Kenntnis genommen. Die Spital STS AG begrüsst den offenen Dialog und die Absicht, für die Region die bestmögliche Lösung anzustreben. Vorentscheide in Sachen Spitalversorgung wurden bei der ersten Gesprächsrunde keine getroffen, wichtig ist der Spital STS AG jedoch, dass vor allem der politische Dialog mit allen Beteiligten fortgesetzt wird, damit die Planung gemäss kantonalen Vorgaben zielgerichtet vorangetrieben werden kann. Dass bis 2012 ein Bauprojekt erarbeitet werden muss, darin sind sich alle Parteien einig.

Jahrelange Kontroverse

Noch gibt es rund um die Versorgungs- und Standortfrage mit dem geplanten Spitalneubau in Saanenmöser diverse Punkte zu erörtern. Die Spitalversorgung der Region Obersimmental–Saanenland ist seit drei Jahren eine Kontroverse. Die Spital STS AG darf in Sachen Spitalversorgung jedoch feststellen, dass die akutmedizinische Versorgung erfreuliche Fortschritte gemacht hat. Immer mehr Leiden und immer mehr Krankheiten können geheilt oder wenigstens an ihrem Fortschreiten gehindert werden. Diese Entwicklung hat allerdings auch eine Kehrseite: Es braucht immer mehr spezialisiertes Wissen, immer mehr medizinaltechnische Einrichtungen und immer mehr Therapiemöglichkeiten. Die Folge: Die Betriebskosten sind stark angestiegen. Konsequenz: Kanton und Krankenkassen müssen ihre Mittel noch gezielter einsetzen. Kleine Spitäler können aus finanziellen Gründen kein genügendes Leistungsangebot mehr bereitstellen, gleichzeitig wird die Rekrutierung von qualifiziertem Personal schwieriger. Die Folge: Standortzusammenlegungen werden unvermeidlich. Das gilt auch für die beiden Spitalstandorte Zweisimmen und Saanen. Beide liegen nahe beieinander, beide arbeiten unterschiedlich stark defizitär. Entsprechend wurde schon vor Jahren, vor den Zeiten der Spital STS AG für ein Spital für die gesamte Region inklusive Pays-d’Enhaut geplant – die Realisierung scheiterte an der Standortfrage; die Talschaften waren nicht bereit, «über den Berg zu gehen», um sich in einem neuen Spital versorgen zu lassen.

Der Standortvorschlag Saanenmöser der Spital STS AG ist in der Region noch immer umstritten. Vermittlungsversuche und ein Mediationsprozess führten nicht zum Ziel. In einer Studie wurden schliesslich drei Varianten geprüft:a)ein Akutbetrieb in Zweisimmen und Gesundheitszentrum in Saanen,b)ein Akutbetrieb in Saanen und Gesundheitszentrum in Zweisimmen undc)ein Neubau Saanenmöser unter Verzicht auf Gesundheitszentren sowohl in Saanen wie in Zweisimmen.

Das Ergebnis der Expertise bestätigte die Meinung von Regierungsrat und Grossrat: Versorgungspolitisch wäre ein Akutspital in der Region nicht erforderlich. Der Standort Saanenmöser

wurde als fachlich richtig, aber aufgrund der verhärteten politischen Fronten als regionalpolitisch nicht realisierbar beurteilt. Das Gutachten empfahl den Verzicht auf ein Akutspital und die Errichtung von zwei Gesundheitszentren. Aufgrund dieses Urteils entschied die Spital STS AG, der kantonalen Spitalversorgungsplanung zu folgen und auf zwei Gesundheitszentren zu setzen.

Im Nachgang zu diesem Entscheid ersuchten regionale Behördenvertreter und die geschlossen auftretende Ärzteschaft die Spital STS AG, den Standort Saanenmöser doch noch einmal zu prüfen. Der Verwaltungsrat der Spital STS AG bot Hand zu diesem Rückkommensantrag, sofern die Ärzteschaft und die politischen Exekutiven der Region dieses Vorhaben geschlossen und vorbehaltlos unterstützen würden, was umgehend zugesichert wurde. Die Machbarkeitsstudie wurde unter Federführung der Bergregion Obersimmental–Saanenland durchgeführt. Sie ergab, dass ein Akutspital in Saanenmöser machbar ist. Aufgrund dieser Studie und deren Ergebnisse hat sich die Bergregion für die Weiterführung der Planungsarbeiten für den Standort Saanenmöser entschieden. Der Verwaltungsrat der Spital STS AG hat diesen Entscheid berücksichtigt und hat beschlossen, das Projekt Saanenmöser weiter zu unterstützen.

Ziel ist es, nun Einigkeit in der Region für den Standort Saanenmöser zu erzielen. Nach monatelangen, aufwendigen, umfassenden und wirtschaftlich abgestützten Prüfungen steht fest, dass unabhängig von Grundstücksfragen nur ein Standort Zukunft hat – sowohl für die Einwohnerinnen und Einwohner des Einzugsgebiets als auch für die Feriengäste und Tagestouristen. Ein nur halb ausgelastetes Spital hat in der heutigen Zeit keine Überlebenschance mehr und sicher auch keine Arbeitsplätze. Der Entscheid über die künftige Spitalversorgung liegt so in der Hand der Region.

Seit drei Jahren wird geplant, entwickelt, diskutiert, gestritten. Weitere Zeitverluste kosten nicht nur Geld – sie lösen auch das Problem nicht. Entsprechend unterstützt der Verwaltungsrat Spital STS AG, dass nun unter der Federführung des Kantons nach einer politischen Lösung gesucht wird. Spital STS AG