Spitalneubau in Saanenmöser

Spital STS AG liess eine Bombe platzen

Aus für die beiden Akut-Spitäler Zweisimmen und Saanen. Bis 2011 will die Spital Simmental-Thun-Saanen (STS) AG für 20 Millionen reine Baukosten ein neues Spital in Saanenmöser betreiben.

Spital STS AG liess eine Bombe platzen

Flach soll gebaut werden, das sei der neue Trend. Nicht ungeeignet vierstöckig wie in Zweisimmen vorhanden, so sei man für die Zukunft flexibler, wurde an der Medienkonferenz verkündet.Rechts Parkplatz Saanerslochbahnen, dann folgt Land, welches nicht fürs Spital vorgesehen ist und im linken Teil am Wald anschliessend soll das Spital zu stehen kommen. Von der Hauptstrasse Saanenmöser muss eine Brücke über die kleine Simme zum Grundstück erstellt werden.

Diese Woche wird durch den Berner Grossen Rat die Versorgungsplanung 2007–2010 des Regierungsrates zum Spitalgesetz beraten. Der Plan sieht für die neun Spitäler unter andern auch Zweisimmen und Saanen eine Umwandlung von sogenannten Spitalstandorten mit stationärer Versorgung zu Gesundheitszentren vor.

Der Verwaltungsrat der Spital Simmental-Thun-Saanen AG (STS AG) kam den politischen Entscheidungsgremien zuvor. «Für 20 Millionen entsteht in Saanenmöser ein neues Akutspital. Die Inbetriebnahme ist für 2011 vorgesehen», so STS Direktor Beat Straubhaar, «das angestrebte Ziel ist eine betriebs- und volkswirtschaftlich sinnvolle Lösung.» Er informierte vor einer Woche die Behörden und tags darauf die Medien im Golfhotel, Saanenmöser, über dieses aus der Sicht der STS AG optimale Lösungsangebot. Als Folgemassnahme werden die beiden Akut-Spitäler Zweisimmen und Saanen geschlossen und zur Umnutzung freigegeben. Damit werde der Vorgabe des Kantons zur Sicherstellung einer flächendeckenden, rationellen, kostengünstigen und vollumfänglichen Spitalversorgung nachgelebt, hiess es.

Umnutzung der 2 Spitäler

Heute verfügen die beiden Spitäler saisonbedingt über 30 bis 50 Betten. Zur zukünftigen Bettenzahl wollte man sich noch nicht festlegen. Lediglich soviel wurde informiert, dass der ganze Spitalbereich Chirurgie, Medizin und Geburtsabteilung abgedeckt sein werde. Im Neubau wird auch der regionale Rettungsdienst zentral untergebracht sein. Zudem gibt es personell mit 150 Arbeitsstellen keinen Abbau. Verwaltungsrat Andreas Hurni nahm zur Personalsituation Stellung: «Auf Grund des kostengünstigeren Wohnungsangebots, werden die Angestellten mehrheitlich im Obersimmental wohnen.» Das Spital Zweisimmen soll innerhalb der STS AG in ein regionales Zentrum für Geriatrie und Langzeitpflege umfunktioniert werden. Das Spital Saanen werde zur Drittnutzung freigegeben. Eine Alternative biete die in Saanen neu gegründete Alterszentrum AG.

Pfannenfertiges Projekt

Beide heutigen Spitäler sind, nach Direktor Straubhaar der STS AG, aus baulichen und strukturellen Gründen wenig geeignet die stationäre Versorgung auch in Zukunft zu gewährleisten. Bauliche Investitionen von 8,2 Mio. Franken für Zweisimmen und 6 Mio. für Saanen stehen an. Das Projekt «Akut-Spital Saanenmöser» ist weit vorangeschritten. Das benötigte Bauland werde durch die Gemeinde Saanen zur Verfügung gestellt, war zu vernehmen. Auch sei die Standortfrage hinter dem Parkplatz der Saanerslochbahnen, beim MOB-Tunnel, auf einer Parzelle von Christian von Siebenthal, bereits bestimmt und einer Umzonung stehe nichts im Wege. Auch STS-Verwaltungsrat Albert Sommer, Lenk, ist überzeugt: «Wir brauchen etwas Neues, denn das Spital Zweisimmen ist 30-jährig. Zudem kann damit ein jahrelanger Streit zwischen dem Obersimmental und dem Saanenland endlich beigelegt werden!» flz