Wachablösung bei Diemtigtal Tourismus

An der Hauptversammlung von Diemtigtal Tourismus wurden mit Touristiker Bruno Reber und Vereinspräsident Ueli Sahli gleich zwei langjährige «Tourismus-Urgesteine» verabschiedet. Trotz Logiernächte-Rückgang konnte der Verein im letzten Geschäftsjahr einen Gewinn von 3713 Franken ausweisen.

Der Einladung zur Hauptversammlung von Diemtigtal Tourismus folgten am 6. November gut zwei Dutzend Mitglieder ins Hotel Spillgerten, Grimmialp. Ein Versammlungsteilnehmer gab seiner Enttäuschung Ausdruck, dass nicht mehr touristische Leistungsträger anwesend waren.

Mit 63679 Logiernächten wurde das Ergebnis vom Vorjahr um 14 Prozent unterschritten und das Ziel von 75 000 Logiernächten deutlich verfehlt. «Wir haben zwar mehr Übernachtungsgäste begrüssen dürfen, aber ihre durchschnittliche Aufenthaltsdauer hat sich leider verkürzt», kommentierte Bruno Reber die Logiernächteentwicklung.

Walter Mani neu im Vorstand von Diemtigtal Tourismus

Die Erledigung der statutarischen Traktanden erfolgte ohne Überraschungen und die Rechnung schloss mit einem Gewinn von 3713 Franken ab. «In meiner Zeit als Geschäftsführer konnte ich mit einer Ausnahme immer schwarze Zahlen präsentieren», resümierte Bruno Reber die letzten 13 Jahre.

Neu in den Vorstand von Diemtigtal Tourismus gewählt wurde Walter Mani aus Erlenbach. Der gebürtige Diemtigtaler ist Verwaltungsrat der Wiriehornbahnen und nimmt als Bergbahn-Vertreter Einsitz.

Ueli Sahli demissionierte als langjähriger Präsident. Er wurde von Vizepräsidentin Sabine Arn verabschiedet und sein umfassendes Wirken fürs Diemtigtal gewürdigt: «Ueli ist ein Macher und hat mit viel positiver Energie und Herzblut als Präsident gewirkt.» Sichtlich gerührt nahm der Geehrte den Dank und ein verdientes Abschiedsgeschenk entgegen. Seine Funktion als Präsident wird nicht ersetzt; Diemtigtal Tourismus wird vorderhand von der äusserst aktiven Vizepräsidentin Sabine Arn weitergeführt, mit dem Ziel, den Vorstand von Diemtigtal Tourismus künftig als Begleitgruppe in den Naturpark zu integrieren. «Die Integration macht durchaus Sinn, damit alles aus einem Guss kommt und der traditionelle Tourismus im Naturpark ein wichtiges Standbein ist und bleibt», erläuterte der abtretende Präsident Ueli Sahli.

Planungsstand der Integration inden Naturpark

«Der Naturpark ist eine Riesenchance für unser Tal», äusserte sich auch der neue Geschäftsleiter Norbert Schmid. So ist geplant, mit dem Amt für Gemeinden und Raumordnung (AGR) und dem Kanton in nächster Zeit vertiefte Abklärungen zu treffen, um zu einer für alle Beteiligten klaren und verbindlichen Lösung zu kommen. An einer ausserordentlichen Versammlung soll über die Zukunft von Diemtigtal Tourismus und eine geeignete Integration in den Naturpark Diemtigtal entschieden werden. Im Dezember werde zudem eine dreiköpfige Arbeitsgruppe eingesetzt, welche evaluiert, an welche Tourismusdestination man sich künftig binden werde. «Hier fühle ich mich am richtigen Ort», schloss Norbert Schmid seine Ausführungen.

Bruno Rebers Rückblick

Zum Abschluss zeigte der abtretende Bruno Reber einige Eckdaten auf, die ihn während seiner Zeit bei Diemtigtal Tourismus beschäftigten: «2002 hatte ich mit den Destinationsbildungsplänen von Jan von Trott einen Start von null auf hundert! 2003 entschied sich das Diemtigtal, keiner Destination beizutreten und im 2004 wurde die Tourismusförderungsabgabe eingeführt». 2005 erfolgte der Umzug des Tourismusbüros ins Bahnhofgebäude, das einige Monate später unter Wasser stand. 2009 erhielt der Naturpark das Gütesiegel «Familien willkommen» und ein Jahr später herrschte durch Kilian Wengers Sieg am eidgenössischen Schwingfest Ausnahmezustand im Tal. Mit dem Schwingerkönig konnte eine tolle Partnerschaft aufgebaut werden, welche 2013 in die Eröffnung des Schwingerweges mit Pavillon mündete. 2011 wurde das Label «regionaler Naturpark» verliehen und kurz darauf wurde Nils Mani Abfahrts-Juniorenweltmeister.

Ueli Sahli hob bei Bruno Rebers Würdigung drei typische, über alle Teilregionen des Diemtigtals verteilte Projekte hervor, für die er sich stark machte: Den Grimmimutzweg, den Wasserspielplatz sowie den Schwingerweg. Mit den Worten «wir bedanken uns bei Bruno Reber für die jahrelange hervorragende Arbeit zum Wohle des Diemtigtales» sowie mit zehn etikettierten Weinflaschen, welche richtig aneinander gereiht «Merci Bruno» ergaben und mit den begleitenden Gedanken dazu, wurde Bruno Reber auch von Sabine Arn verabschiedet. Er wird sein Amt Ende Januar niederlegen. Seine Nachfolgerin Rahel Mazenauer wird per 1. Februar 2016 als Leiterin Marketing und Kommunikation beim Tourismus und Naturpark Diemtigtal starten.

Luzia Wyssen