Der Sieger des Oberländischen Schwingfests in Hofstetten/Brienz stand nach fünf Gängen fest

Wiederum Kilian Wenger – trotzverlorenem Schlussgang

Nur eine Woche nach seinem Festsieg am Oberaargauischen Schwingfest war Kilian Wenger, Horboden auch bei seinem «Heimfest», dem Oberländischen, der klare Sieger. Sein Sieg stand schon nach fünf gewonnenen Gängen fest. Der verlorene Schlussgang gegen den Bolliger Willy Graber war dabei nicht mehr als ein Wermutstropfen oder das fehlende Tüpfchen auf dem «i». Die anderen Simmentaler Schwinger kamen trotz ansprechenden Leistungen zum Teil ganz knapp nicht zu Kranz-Auszeichnungen. Beat Wampfler, Oey verletzte sich im abschliessenden Gang. Albert Moor OK-Präsident von Lenk 2009 übergab die Schwingerfahne an das Brienzer OK.

Wiederum Kilian Wenger – trotzverlorenem Schlussgang

Auch in der Verteidigung stark: Kilian Wenger rettete sich im 5. Gang aus bedrohlicher Lage und gewann in letzter Sekunde gegen Thomas Sempach.

Bei Regen und Kälte (10°C) liess Kilian Wenger zum Auftakt dem Sieger des Oberländischen von 2002, Thomas Achermann aus Dallenwil keine Chance. In Runde zwei musste David Kohler aus Aefligen die Überlegenheit des Niedersimmentalers anerkennen. Vor, bzw. nach der Mittagspause mussten sich mit Thomas Zaugg (Festsieger 2004) und Christian Bürki zwei Eggiwiler ohne den Hauch einer Siegchance geschlagen geben. Bedeutend mehr Gegenwehr bot dann im fünften Gang der Heimenschwander Thomas Sempach. Das bot Wenger immerhin die Möglichkeit, seine defensiven Qualitäten und seine Konterfähigkeiten zu zeigen. Ein wuchtiger Kurz-Zug in letzter Sekunde führte schlussendlich zu einer weiteren (der insgesamt vierten) Note 10. Weil sich die Konkurrenz gegenseitig Punkteverluste zufügte, war der Vorsprung des Niedersimmentalers vor dem letzten Durchgang auf uneinholbare 1,75 Punkte angewachsen.

Sieger trotz verlorenem Schlussgang

Angesichts dieses grossen Vorsprungs konnte das Einteilungsgericht auf das im Regelbuch vorgesehenen Ausschwingen (Ausmarchung um den Schlussganggegner) verzichten. Diese Konstellation ist einigermassen selten; im Juli 2009 hatte Matthias Siegenthaler an seinem Wohnort, nach einer Niederlage gegen Thomas Zaugg, auf diese Art ein Schwingfest gewonnen. Kilian Wenger trat damit als schon feststehender Festsieger zum Schlussgang gegen Willy Graber an. Vielleicht nicht mehr mit letzter Konsequenz im Einsatz stehend und mehrheitlich in der Defensive, musste er sich vom wirbligen Eidgenossen aus Bolligen auf den Rücken legen lassen. Das dürfte der Freude über den vierten Titel in diesem Frühjahr kaum Abbruch getan haben.

Ansprechende Leistungen aber keine Kränze

Das Simmental war in Hofstetten-Brienz mit 20 Schwingern recht zahlreich vertreten, kam aber zu keiner weiteren Kranz-Auszeichnung. Ruedi Klossner, Diemtigen fehlte trotz drei Maximalnoten ein lumpiges Viertels-pünktchen und Christian Schenk, Matten hielt sich mit ebenfalls drei Siegen und 55.50 Punkten sehr ansprechend. Die Gebrüder Daniel und David Isler, Diemtigen (nach gestellten letzten Gängen) und der Weissenburger Stefan Knutti vom Schwingclub Boltigen (nach verlorenem letzten Gang) verfehlten das Eichenlaub erst ganz am Schluss des Festes.

Verletzungspech: Nach Reto Maurer nun auch Beat Wampfler

Mit einem Sieg im letzten Durchgang hätte sich auch Beat Wampfler den Kranz sichern können. Der Oeyer verletzte sich aber und musste die Wettkampfarena auf der Bahre verlassen. Damit fällt nach Reto Maurer (Verletzung am Oberaargauischen) bereits der zweite Simmentaler verletzungshalber aus. Es bleibt zu hoffen, dass die beiden rechtzeitig vor den weiteren Saison-Höhepunkten wieder zur Simmentaler Delegation zurückkehren können. Der ebenfalls rekonvaleszente Ruedi Roschi wird an einem der nächsten Schwinganlässe ins Sägemehl zurückkehren.

Peter Beer bei den Jungschwingern

Dass der Simmentaler Nachwuchs aus gleichem Holz geschnitzt ist, zeigte sich am Vortag beim oberländischen Jungschwingertag in Brienz. Peter Beer, Oey dominierte die Kategorie 1999/2000 und ebenfalls zu Zweigen kamen Marcel Wenger, Horboden, Andi Beer, Oey, Marc Gobeli, Boltigen und Urs Fankhauser, Horboden. Nur einen Rang hinter den Auszeichnungen klassierten sich Dani Reber, Zweisimmen und Pirmin Steiner aus Lenk. Ernst Hodel