Grossrat Nils Fiechter will Stopp und Aufklärung

38700 Franken für «Audio-Marke»

Der «Kanton Bern gibt sich eine Audio-Marke» teilte die Medienstelle des Kantons am Montag, 12. Februar 2024 mit. Was die Medienstelle dabei nicht mitteilte: Für den Jingle und ergänzende «Hintergrundmusik» hat die Kantonsverwaltung satte 38700 Franken ausgegeben. An den hohen Kosten und auch daran, dass die Berner «Sound-DNA» ausserkantonal entwickelt wurde, stört sich der Oberwiler Grossrat Nils Fiechter.

Die Kantonsverwaltung verweist in ihrer Medienmitteilung darauf, dass inzwischen vorwiegend über digitale Kanäle kommuniziert werde und für «multimediale Formate» nicht nur über das optische Erscheinungsbild eine Wiedererkennung erreicht werde, sondern auch über Klänge.

Damit der Kanton auch akustisch eindeutig wiedererkannt werden könne, sei daher eine «Audio-Marke» entwickelt worden. Diese besteht zunächst aus einer exklusiven Melodie, dem sogenannten Audio-Logo. Damit sollen in Video-Clips z.B. der Vor- und Abspann unterlegt werden. Darüber hinaus wurden weitere Elemente entwickelt, um z.B. bei Warte- bzw. Hintergrundmusiken verwendet zu werden. «Die neue Audio-Marke unterstützt das visuelle Erscheinungsbild des Kantons Bern», heisst es schliesslich.

Teures Gedudel aus Zürich?

Die Sound-Schnipsel sollen nach Ansicht der Verwaltung akustisch ausdrücken, wofür der Kanton Bern steht:

Am Puls der Zeit: frisch, digital und zukunftsgerichtet.

Zusammenhalt: für die ganze Berner Bevölkerung.

Beständigkeit und Zuverlässigkeit.

Hilfsbereitschaft: nützliche und praktische Dienstleistungen.

Ganz und gar nicht damit einverstanden ist Grossrat Nils Fiechter. Er bemängelt in einer Motion an den Regierungsrat bereits die ausserkantonale Auftragsvergabe: «Gerade bei…identitätsstiftenden, öffentlichkeitswirksamen Projekten müsste es eine zwingende Vorgabe … sein, dass eine kantonal-bernische Unternehmung den Auftrag ausführen darf», so Fiechter.

Weiter bemängelt Fiechter die hohen Kosten: Diese seien mit 38700 Franken «unverhältnismässig hoch» und würden den finanzpolitischen Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit widersprechen.

Fiechter fordert sofortigen Abbruch

Nils Fiechter fordert vom Regierungsrat daher den sofortigen Abbruch des Projekts «Audio-Marke». Sofern finanzielle Verpflichtungen noch widerrufen werden können, sei dies unverzüglich zu tun.

Link zur Audio-Marke des Kantons Bern