Friedliche Spital-Kundgebung in Bern

Rund 600 EinwohnerInnen aus dem Simmental und Diemtigtal versammelten sich am vergangenen Freitag zusammen auf dem Berner Rathausplatz zu einer Kundgebung in Sachen Spitalversorgung. Die beiden Grossräte Hans-Jörg Pfister und Thomas Knutti hatten namens der IG Spitalversorgung zum Kampf gegen die drohende Spitalschliessung in Zweisimmen aufgerufen. Regierungsrat Perrenoud stellte sich den Teilnehmenden: «Ich kann mir die Region ohne Spital nicht vorstellen».

Friedliche Spital-Kundgebung in Bern

An der friedlichen Versammlung – sie erweckte teilweise den Eindruck eines Volksfestes – forderten die Kundgebungsteilnehmer auf dem Rathausplatz in Bern den Erhalt der Akutversorgung in Zweisimmen nach 2014.

Überzeugungsarbeit notwendig

Gesundheitsdirektor Philippe Perrenoud kann sich die Region auch nicht ohne Spital vorstellen. Er betonte aber, dass es harte Überzeugungsarbeit brauchen würde, um den Regierungsrat und den Grossen Rat davon zu überzeugen, eventuell notwendige (Defizit-)Gelder zu sprechen. «Und schlussendlich wird der Erhalt von Eurer Inanspruchnahme abhängen» mahnte er die Anwesenden. Zu Beginn seiner Erklärungen mit vereinzelten Buhrufe und Pfiffe bedacht, wurde er am Schluss seines Referats mit (verhaltenem) Applaus in seine Amtsstube entlassen.

Charakter eines Volksfestes

Die Organisatoren der IG Spitalversorgung – die Gemeinde Därstetten war federführend – haben den Anlass problemlos und ohne Zwischenfälle über die Runden gebracht. Die TeilnehmerInnen verhielten sich trotz Hitze und hitzigem Thema diszipliniert und bewiesen, dass Simmen- und Diemtigtaler keine Chaoten sind. Die einzigen «Vermummten» waren drei als «Operationsschwestern» verkleidete Transparentträger. Als Ordnungs- und Sicherheitsleute agierten die Mitglieder des Därstetter Gemeinderates und der -verwaltung diskret im Hintergrund. Eine ad hoc zusammengesetzte «Spitalmusig» und AlphornbläserInnen umrahmten die Versammlung.

Ernst Hodel