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52. bernisch-kantonales Jodlerfest in Brienz

Hervorragende Ergebnisse der Simmentaler am Jodlerfest

Grösstenteils hervorragende Ergebnisse erzielten die Aktiven aus der Region Simmental, Diemtigtal und Saanenland am 52. bernisch-kantonalen Jodlerfest, das vom 14. bis 16. Juni 2019 in Brienz stattfand. Das Fest selbst hat weit über den Kanton Bern hinausgehende, ja fast internationale Ausstrahlung und Beteiligung.

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Hervorragende Ergebnisse der Simmentaler am Jodlerfest

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© Martin Natterer

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Der Jodlerklub Flüehblüemli Därstetten erzielte eine sehr gute Bewertung.

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Der Erlenbacher Jodlerklub Edelweiss wäre durch den Sturm am Samstagabend fast am Auftritt gehindert worden.

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Wird das Schweizer Jodeln Teil des Weltkulturerbes? Der Regierungspräsident und amtierende Volkswirtschaftsdirektor Christoph Ammann hat bei der UNESCO einen Vorstoss gemacht.

Äusserst gute Organisation und «wegweisende» Beschilderung kennzeichneten das kantonale Jodlerfest in Brienz.

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Das Dampfschiff verband Interlaken mit Brienz und spülte – unter lautem «Getute» - so manchen unerwarteten internationalen Gast auf das kantonale Jodlerfest.

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Chinesische Besucherin: Ihre Video-Kommentare wurden offensichtlich in den fernen Osten weitergeleitet.

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«Geburtstagskind» und Brienzer Dirigentin Yvonne Odermatt leitete die versammelten Chöre und Sänger im Publikum der sonntäglichen Abschlussveranstaltung mit Aufsehen erregender Energie und Freude.

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Unter den Gästen: Der herzhaft-freundliche Erich Frey und seine Frau, der seine Stalleinrichtungs-AG (die Leute haben Humor: Die Website heisst «schweingehabt»…) in Ebersecken (LU) ein Wochenende lang hinter sich liess.

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Fast wäre aus dem Organisationskomitee ein «Orkanisations-Komitee» geworden. Doch als der samstägliche Hagel-Sturm sich gelegt hatte, war es bereits später Abend, und niemand war etwas passiert: Die letzten Wolken erinnerten auf dem Pakr&Ride-Gelände in Unterbach nur noch schwach an das heftige Ereignis des frühen Abends.

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Die Jodlergruppe Schwenden bestach auch durch starke Frauenstimmen.

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Exzellente Organisation
Das Brienzer Organisationskomitee um den Gemeindepräsidenten Bernhard Fuchs herum hatte das 52. bernisch-kantonale Jodlerfest in nur eineinhalb Jahren hervorragend vorbereitet. Nahezu jeder verfügbare Raum des Holzschnitzer-Dorfes (inkl. der Parkplätze) war belegt, und «gefühlt» 80 Prozent der Brienzer Bevölkerung war als «Helfer» im Einsatz.

Und selbst an Kleinigkeiten hatte man gedacht. So hatte die Bernische Trachtenvereinigung im Obergeschoss des Schulhauses (gleich neben dem ebenfalls sehr professionell eingerichteten «Medienzentrum») unter Leitung ihrer Präsidentin Mariann Gnägi-Balmer ein «Flick-Stübli» eingerichtet, das in Wirklichkeit eine bestens bestückte und kompetent besetzte Trachten-Näherei, ebenfalls mit Simmentaler Beteiligung war.

Zunehmende Überregionalität und Internationalität
Vermutlich waren selbst die Organisatoren überrascht, welche überregionale, ja internationale Resonanz das bernische Jodlerfest hatte. Dies war nicht nur unter den Teilnehmenden auszumachen, die in unterschiedlichen Funktionen (auch als Aktive) nicht nur aus einer grossen Zahl an Schweizer Kantonen, sondern u.a. auch aus Frankreich und Italien kamen. Das Highlight in diesem Zusammenhang war eine – auf berndeutsch singende! – Abordnung des koreanischen Jodelverbandes, die sogar noch den sonntäglichen Umzug bereicherte.
Hervorragende Ergebnisse aus der Region
Wirklich bemerkenswert aber waren die Ergebnisse der Regionen im und um das Simmental. Obwohl der Berichterstatter das kantonale Jodlerfest fast von Anfang bis zum Ende besucht hatte, war es freilich unmöglich, alle gewünschten Beiträge der Region zu besuchen. Der samstägliche Sturm tat sein Übriges.

Die folgenden Einschätzungen sind daher nur Beispiele dafür, welches ausgesprochen hohe Niveau das Jodeln im Simmental hat. Sämtliche hier vorgestellten Formationen haben von der Jury eine 1 («sehr gut») erhalten.

Dem Jodlerklub Flüehblüemli aus Därstetten zum Beispiel gelang am Samstagnachmittag noch vor dem Sturm ein sensibler und ausgewogener Vortrag mit äusserst gut abgestimmten hohen Männerstimmen.

Die Jodlergruppe Schwenden bestach geradezu durch einen intensiven, vor allem von stark und tragend gesungenen Frauen-Soli geprägten Vortrag im randvoll gepackten Vortragslokal «Dindlen». Sie wurden gleichzeitig durch eine örtliche TV-Übertragung in die nahegelegene katholische Kirche gesendet, wo nochmals fast einhundert Festbesucher der Aufführung lauschten. Auch hier ganz klar: Eine «sehr gute» Benotung. Dass der Jodlerklub Edelweiss um seinen erfahrenen Dirigenten Martin Jutzeler herum sehr gut abschneiden würde, war erwartet worden. Dass die Erlenbacher aber ihren «warmen Ton» mit den sehr starken tiefen Stimmen auch abliefern würden, nachdem der orkanartige Hagelsturm am Samstagabend fast ihren Auftritt verhindert hätte und einige der Aktiven nach dem Einsingen plötzlich vor einer notfallmässig verschlossenen Eingangstür standen, das war eine Glanzleistung. Aber auch unter diesen Bedingungen war die Note «sehr gut» mehr als gerechtfertigt. Die ganze Region Simmen- und Diemtigtal samt dem Saanenland hat – zusammengefasst – hervorragend abgeschnitten. Ein Umstand, den Balz Gerber, der Präsident der Därstettener Jodler folgendermassen zusammenfasste: «Es ist doch einfach super und schon noch ‹brav›, wenn fast alle Jodlerklubs aus dem Simmental/Diemtigtal in der Klasse 1 klassiert sind».

Stürmischer Abend und warmherziger Abschluss
Der orkanartige Sturm, der auch «zuhause», im unteren Simmental nicht unerhebliche Schäden anrichtete (Wimmis und Spiezwiler waren phasenweise richtiggehend weiss vom knöcheltiefen Hagel) war zum Glück schon lange vorher zu sehen, und so konnten sich fast alle in Sicherheit bringen, bevor es «so richtig» losging.

Glücklicherweise teilte das OK dann aber am Sonntag mit, dass es in Brienz – bis auf ein paar fortgewehte Zelte und jede Menge tropfnasser Besucher – keine nennenswerten Schäden gegeben hätte.

Der warmherzige, festliche und mit einem Kurzgottesdienst angereicherte Abschluss des Jodelfestes am Sonntagmorgen fand seinen emotionalen Höhepunkt im Auftritt eines Brienzer «Gesamtchores» unter der Leitung der höchst talentierten, jungen Brienzer Dirigentin Yvonne Odermatt.

Nicht genug damit, dass sich praktisch der gesamte Saal erhob und mitsang, das OK gratulierte der begabten Musikerin auch noch öffentlich zu ihrem auf denselben Tag fallenden Geburtstag. Und erneut sang die versammelte Festgemeinde ihre Geburtsgrüsse gemeinsam.

Interessanter Ausblick und Festumzug
Einen interessanten Ausblick gab abschliessend der – nach den verschiedenen einleitenden Reden – eigentliche Festredner des Sonntagmorgens, der kantonale Regierungspräsident Christoph Ammann. Mit herzlichen Worten («Sie haben diese tolle Leistung fast vor meiner Haustür vollbracht. Herzlichen Glückwunsch!») bedankte er sich bei den Organisatoren und gab dann einen interessanten Ausblick: Man bemühe sich, das Schweizer Jodeln zum Weltkulturgut der UNESCO erklären zu lassen. Dies würde die weltweite Einmaligkeit dieser Schweizer Tradition weiter unterstreichen.

Ein Festumzug beschloss das 52. bernisch-kantonale Jodlerfest in ausgelassener Atmosphäre. Und der Himmel lachte mit bestem Wetter dazu, wie es schien, ebenfalls wohlwollend.

Klassierungsliste 52. Bernisch- kantonales Jodlerfest Brienz
Auszug aus der offiziellen Liste
Aktive aus dem Simmental und Diemtigtal (nach Formationen geordnet, mit Benotung).

Jodler Duett: 1) Martina Moor, St. Stephan, Marie-Theres von Gunten, Beatenberg.

Jodler Terzett: 3) Markus Bühler, Därstetten, Andreas Bühler, Faulensee, Peter Bühler, Erlenbach; 1) Martina Moor, St. Stephan, René Voramwald, Brügg, Isabelle Vock, Wallbach.

Jodler Quartett: 1) Beat Halter, Wünnewil, Barbara Allenbach, St. Stephan, Maria Mühlemann, Oschwand, Tanja Schäfer, Oberburg.

Jodler Gruppe: 1) Jodlerklub Flüehblüemli, Därstetten; Jodlerklub Edelweiss, Erlenbach; Jodlerklub Lenk; Jodlerklub Oberwil; Jodlergruppe Schwenden; Jodlergruppe Männlifluh, Schwenden; Jodlerklub St. Stephan; 3) Jodlerklub Wimmis.

Jodler Nachwuchsgruppe: Jungjodlergruppe Lenk, Matten, St. Stephan (wie alle Jungjodler ohne Klassierung).

Alphorn Einzel: 2) Elisabeth Burkhalter, Diemtigen.

Alphorn Duo: 1) Walter Arm, Zweisimmen, Vreni Hiltebrand, Longirod.

Alphorn Trio: 2) Walter Arm, Zweisimmen, Vreni Hiltebrand, Longirod, Hansruedi König, Zweisimmen; 1) Stefan Karnusian, Saanenmöser, Philippe Chevalier, Saanen, Hansruedi König, Zweisimmen.

Benotung: 1 = sehr gut; 2 = gut; 3 = befriedigend; 4 = ungenügend

Erstellt am: 19.06.2019

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