Vereinigung zum Schutz von Wild- und Nutztieren vor Grossraubtieren im Kanton Bern

Kantonale Volksinitiative zum Schutz von Wild- und Nutztieren ist lanciert

Nun, am Austragungsort der Lancierungsversammlung war am 1. Oktober zumindest bis anhin weder Wolfs- noch sonstige Grossraubtierpräsenz festzustellen. Dies tat jedoch den rund 120, hauptsächlich aus der Landwirtschaft stammenden oder landwirtschaftsnahen Anwesenden keinen Abbruch daran, ihren Emotionen zu diesem Thema freien Lauf zu lassen.

Kantonale Volksinitiative zum Schutz von Wild- und Nutztieren ist lanciert

Die Referentinnen und Referenten an der Lancierungsversammlung: Hans Mani, Monika Rüegger, Christian Ueltschi, Silvia Jäger, Thomas Knutti, Beatrice Gygax-Frei und Jürg Küng.

Der Landwirtschaftsbetrieb von Beat Schenk in Heimberg diente am vergangenen Samstag, 1. Oktober als Austragungsort zur Protestversammlung und der Lancierung einer kantonalen Volksabstimmung zum Schutz von Wild- und Nutztieren. Initiiert wurde der Anlass durch die Vereinigung zum Schutz von Wild- und Nutztieren vor Grossraubtieren im Kanton Bern unter dem Präsidium von Grossrat Thomas Knutti.

Markige Worte von Knutti

«Die Kantone Uri und Wallis haben es uns vorgemacht. Sie haben ebenfalls vergleichbare Volksinitiativen gestartet, welche deutlich mit 70 bzw. 62 Prozent im Kanton Wallis angenommen wurden.» Dies die Worte von Knutti in seinem Referat, in welchem er die Absicht der kantonalen Volksinitiative vorstellte.

Herdenschutz hat Grenzenerreicht

Verschiedene Tierhalterinnen und Tierhalter erzählten aus ihren Erfahrungen mit dem Herdenschutz. So stellte Christian Ueltschi aus Oberwil fest, dass es zu wenig Herdenschutzhunde gebe und somit lange Wartezeiten entstünden, bis ein ausgebildeter Hund zum Einsatz käme. Ebenso sei das Einzäunen in steilem Gelände mit unzumutbarem Arbeitsaufwand verbunden und äusserst gefährlich.

Auch für die Jäger sind dieGrossraubtiere problematisch

Als ehemaliger Präsident des Jägervereins Obersimmental habe er selbst miterlebt, wie die Reh- und Gämsbestände in der Region unter der Einwirkung des Luchses zusammengebrochen seien und sich immer noch auf einem alarmierenden Tiefstand befänden. Dies die Worte von Hans Mani aus Zweisimmen an die Anwesenden.

Mit lediglich 1,8 Prozent der Berner Bevölkerung seien die Jäger in einer unbedeutenden Minderheit, wenn es darum ginge, den Druck bei Verwaltung und Politik zu diesem Thema zu erhöhen. Deshalb sieht Mani es als sinnvoll an, sich mit Gleichgesinnten aus der Landwirtschaft zusammen zu tun, um der unrealistischen Willkommens-Politik von Umweltverbänden betreffend Grossraubtieren entgegenzutreten.

180 Tage Zeit

Wie bei kantonalen Initiativen vorgegeben, hat das Initiativkomitee sechs Monate Zeit, um die benötigten 15000 gültigen Unterschriften zu sammeln. Letztmöglicher Termin für die Einreichung der Unterschriften zu dieser Initiative ist somit der 3. April 2023.