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Danke, Cantate Chor Zweisimmen

Von Horst Weder,Deutscher Feriengastz.Zt. in Schönried

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Schon mehrmals habe ich die Jahresschlusskonzerte in der Kirche von Zweisimmen miterlebt. Was der Cantate Chor diesmal mit der Aufführung des Deutschen Requiems von Brahms jedoch geboten hat, übertraf von mir aus gesehen alles Bisherige, ohne die früheren Leistungen schmälern zu wollen. Deshalb brennt es mich, einige Worte zu schreiben, um diese Leistung zu würdigen. Ich kenne selber das Brahms Requiem sehr gut und habe es oft gehört, so zum Beispiel im Festspielhaus Baden-Baden oder in Leipzig mit berühmten Musikern. Dass nun hier in Zweisimmen eine solch hochkarätige Interpretation geboten wurde, löst in mir einfach Bewunderung aus. Jeder der sieben Teile wurde in absolut zutreffender, berührender Art ausgeführt, vom feinsten Pianissimo der Seligpreisungen bis zu den überbordenden, furiosen Ausrufen «Hölle, wo ist dein Stachel» oder «alles Fleisch ist wie Gras». Der Chorleiter Klaus Burkhalter führte seinen hervorragend disponierten Chor bewegend, anspornend und wiederum besänftigend durch alle Passagen der schwierigen Partitur und erreichte so eine Aufführung, die das Publikum tief berührte. Auch die Solostimmen waren mit dem Bariton Roger Bucher und der Sopranistin Beatrice Ruchti vorzüglich besetzt. Der Part der Sängerin «ihr habt nun Traurigkeit», verbunden mit der innigen Choruntermalung «wie einer seine Mutter tröstet», ergriff wohl jeden Zuhörer aufs Tiefste. Und absolute Spitzenklasse war auch die Begleitung durch die beiden Pianisten Reto Reichenbach und Matthias Kipfer, die das sonst äusserst umfangreiche Orchester vergessen machten und selbst wunderbar gestalteten. Danke auch für den Mut des Leiters, zum Jahresschluss anstatt Jubel und Trubel ein Requiem zu gestalten – sicher äusserst passend in einer Zeit von weltweitem Elend. Zweisimmen darf stolz sein, einen solchen Chor mit einem so engagierten Dirigenten zu besitzen. Ich freue mich schon auf weitere musikalische Ereignisse.

Erstellt am: 05.01.2017

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