Ein ungewöhnlicher Bericht war in zweierlei Hinsicht in der letzten Simmental Zeitung zu lesen.
Zum einen bin ich überrascht und erfreut, dass der Gemeinderat Därstetten transparent über Gemeinderatsbeschlüsse berichtet (geschah dies doch in der Vergangenheit meist nur über die Gemeindeversammlungen, nicht jedoch über Gemeinderatssitzungen). Bitte weiter so!
Zum anderen bin ich erschrocken, mit welcher unchristlichen Kälte sogenannte UMAs abgewiesen werden. Gemäss Schweizer Flüchtlingshilfe versteht man unter UMAs: «Unbegleitete minderjährige Asylsuchende (UMA) sind aufgrund ihres jungen Alters besonders verletzlich. Sie haben oft belastende Erfahrungen vor und auf der Flucht hinter sich und stehen in der Schweiz allein einer ungewissen Zukunft und einem komplexen Asylverfahren gegenüber. Kinder und Jugendliche können spezifische Gründe für eine Flucht haben wie beispielsweise die Rekrutierung als Kindersoldaten oder eine Zwangsheirat. Gemäss den Vorgaben der Kinderrechtskonvention sind UMA Kinder und müssen von der Schweiz als solche behandelt werden. Das Schweizer Asylrecht sieht spezifische Massnahmen für ihre Betreuung und Unterstützung vor.» Dies wird ihnen nun in Därstetten verwehrt.
Ich würde mich daher freuen, wenn die 150 Stimmberechtigen der Gemeinde Därstetten/Weissenburg, die mit ihrer Unterschrift gegen den Mietvertrag für das Ferienhaus votiert haben, an der nächsten Gemeindeversammlung im Frühling 2023 ihre Beweggründe erläutern könnten.
Im Moment bin ich nur sprachlos und möchte die Ablehnung besser verstehen. , Weissenburg