Zum Sessionsrückblick von Grossrat Hubert Klopfenstein in der SZ Nr. 37

Ergänzungen und offene Fragen

Die eingereichte Initiative «Lehrpläne vors Volk – für demokratische Mitsprache» hat ein weitsichtigeres Ziel, als im Artikel von Grossrat Klopfenstein behauptet, im Visier stehe einzig der Lehrplan 21. Ziel ist es auch, weitere Lehrpläne besser unter die Lupe zu nehmen!

Bei Annahme der Initiative hat der Grosse Rat die Möglichkeit, bei Fehlentwicklungen Korrekturen vorzunehmen. Wird der Grosse Rat vor die Wahl gestellt, eine Richtungsänderung der Volksschule, wie dies der Lehrplan 21 ist, zu beraten oder festzulegen, hat er bei Annahme der Initiative die Möglichkeit, das Vorhaben dem Stimmbürger (Steuerzahler) vorzulegen und ihn darüber abstimmen zulassen. Begründungen, der Regierungsrat habe den Lehrplan mit Bedacht und sorgfältig umgesetzt, ist ein in Unkenntnis lebendes Schöngerede. Die Kompetenz allein beim Regierungsrat und der Erziehungsdirektion zu belassen, ist angesichts der hohen Kosten und der angezeigten Veränderungen verantwortungslos! Den von Grossrat Klopfenstein dargebrachten Argumenten, stelle ich etliche Fragezeichen gegenüber.

Ist der Grosse Rat nicht mehr gewillt über Grundsätze der Volksschule zu beraten und deren Kosten in den Griff zu bekommen?

Ist der Grosse Rat nicht mehr gewillt, dem Stimmbürger möglichst grosse Transparenz zu gewährleisten?

Ist der Grosse Rat zu faul geworden, um sich volkswirtschaftlich wichtigen Fragen wie die der Volksschule, die das Ziel hat oder haben sollte eine möglichst einfache und allen verständliche Grundausbildung zu gewährleisten, anzunehmen?

Warum hat der Grosse Rat die Meinung, mehr Lektionen verhelfe zu besserer Schulbildung?

Wieso sollen einst bewährte Methoden mit viel Steuergeld umgekrempelt werden?

Sollten vielleicht einmal die Lehrmittel unter die Lupe genommen werden?

Es gibt zu diesem Thema viele, viele Fragen, die geklärt werden müssen; das alles würde ohne den kostenverursachenden Lehrplan 21 nicht komplizierter! Darum, Grossräte und Grossrätinnen, nehmt die Verantwortung wahr, ihr steht im Berufsleben, nicht der Regierungsrat! Regierungsräte neigen leider viel zu Theoretikern und Bürokraten. Für Anliegen, die dem Bürger dienen sollen nehmt Praktiker. Wir sind nicht die Letzten auf Mutter Erde, wir haben die Pflicht, Bewährtes zu pflegen, nicht über Bord zu werfen!

Lorenz Dreyer, Weissenburg, Mitglied Initiativkomitee