Hirsche sind brutal mit ihren Jungen

Der Bericht im Berner Oberländer, vom 4. Dezember zum Verhalten der Hirsche gegenüber ihren Jungen, ist erschreckend. Ich bin froh über die umfassende Information unseres Jagdinspektors Peter Juesy. Es war schon immer so, ohne gegenseitiges Verständnis läuft nichts. Ich verstehe die Vorbehalte der Bergbauern gegenüber diesen Wildtieren und die Schäden, die sie in der Natur anrichten. Das kann man mit Geld und gutem Willen ausgleichen. Was sich auf diese Weise nicht erledigen lässt, ist die von Peter Juesy dargestellte Tatsache, dass Hirsche verwaiste Kälber liquidieren. Die Zahl der Fälle hat im 2014 stark zugenommen, weil es unsere Jäger unterliessen, die Hirschkuh und deren Kalb zu erschiessen. Unser Kanton will, um die Zahl unserer Hirsche zu verringern, dass die Jäger Muttertiere und nicht Stiere abschiessen. Das ist zumindest sehr fragwürdig und wurde mit rund 1000 respektive nur noch mit 400 Franken bestraft. Dieser Tarif führte rasch zur Konsequenz, dass unsere Weidmänner auf den Abschuss von Muttertieren verzichteten.

Eine spezielle Regelung gilt offenbar für Gebiete, in denen der Kanton die Zahl der Hirsche stabilisieren oder reduzieren will. Grundsätzlich muss festgestellt werden, dass es keine Frage sein darf, ob nur Hirschkühe allein oder mit ihren Kälbern abgeschossen werden dürfen. Es muss eine Frage der Ethik für die Jäger sein, die Kälber nicht ihrem Schicksal zu überlassen, sondern Muttertier und Kalb zu erschiessen. Das darf nicht mit Strafgeldern abgetan werden. Trotz aller Achtung gegenüber unserem Jagdinspektor muss verlangt werden, dass das Problem nicht nur beobachtet wird, nein, es muss so rasch wie möglich gehandelt werden. Das sind wir unseren Wildtieren im Kanton Bern schuldig. Hans Forrer, Lenk