Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. OK Weitere Informationen

Ideologische Floskeln genügen nicht

Von Markus Wenger,Wenger Fenster AG, Wimmis

rating rating rating rating rating

Vor zwei Monaten ist der Euro Mindestkurs gefallen. Was ist in dieser Zeit geschehen? Beginnen wir mit dem Positiven. Der Bundesrat hat die Entschädigung von Kurzarbeit für betroffene Branchen ermöglicht. Erleichterungen für Produktionsbetriebe sind sonst keine in Sicht. Politiker haben Steuersenkungen und den Abbau von Regulatorien und Bürokratie gefordert. Das tönt gut und ist schwammig genug, dass man bei jeder Gelegenheit, besonders bei Hilflosigkeit, diese Forderung repetieren kann. Aber… Eine Halbierung der Gewinnsteuer verringert den Aufwand von produzierenden KMU lediglich um 0.5 bis 1 Promille. Konkrete Entlastungen zum Schlagwort «Bürokratie» fehlen oder es wird bei der erwarteten Wirkung masslos übertrieben.

Beim Wechselkursproblem ist entscheidend, ob es sich um ein kurzfristiges Bewertungsproblem oder um eine langfristige Entwicklung handelt. Ich muss leider annehmen, dass die veränderten Rahmenbedingungen noch über Jahre bestehen werden.

Die Produktionsbetriebe brauchen langfristige Anpassungen und keine Subventionen. Die Benachteiligungen gegenüber dem Ausland müssen abgebaut werden. Kauft ein Kunde bei uns Fenster mit einem Wert (ohne Montage) von 20 000 Franken, bezahlt er gleichzeitig knapp 1300 Franken Sozialkosten. Würde ich im Ausland produzieren, wären es noch gut 100 Franken. Dieser Nachteil ist historisch gewachsen und wird nun mit zunehmender Globalisierung zu einem Problem.

Mit der Verlagerung der sogenannten Arbeitgeberbeiträge von AHV/IV/EO zur MwSt, könnte dieser Nachteil fast halbiert werden.

Durch die sinkenden Importpreise vor MwSt und den abnehmenden Kosten in Teilen vom Service Public würde die Kaufkraft erhalten bleiben. Der Werkplatz Schweiz würde dadurch gestärkt. Wegen dem Begriff, Arbeitgeberbeiträge, wird die Idee bei einigen wohl keine Freudensprünge auslösen. Eigentlich müssten diese Zahlungen, indirekte Arbeitnehmerbeiträge, heissen. Erwirtschaften muss dieses Geld nämlich zu 100 Prozent der Arbeitnehmer und der Kunde bezahlt den Betrag für die erbrachte Leistung. Auch Grossverdiener werden nicht begeistert sein, denn sie müssten weiter auf die grosse Steuersenkung warten.

Erstellt am: 26.03.2015

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare

Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Interessante Artikel