Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. OK Weitere Informationen

Lenk, besinne dich auf deine Stärken!

Von Pierre A. Jester, Muri und Lenk

rating rating rating rating rating

Als jahrzehntelanger Gast der Lenk (gute 70 Jahre!) ist mir nicht gleichgültig, was in unserem Dorf passiert. Ich fühle mich hier daheim, ich liebe die Lenk.

Mitte August, in der Hochsaison also, hatte ich etwas in unserer Wohnung zu erledigen. Zu meinem grossen Erstaunen fand ich vor dem Restaurant Krone eine Hinweistafel, das Restaurant sei geschlossen, Gästen werde das Restaurant Gade oder das Roberto empfohlen. Am gleichen Tag stand vor besagtem Roberto ebenfalls eine Tafel: Montag, Dienstag, Mittwoch geschlossen! Die gute alte Krone, die immer für die Gäste da war, in der Saison neuerdings einfach geschlossen. Das darf doch nicht wahr sein! Was für Dilettanten sind denn da am Werk? Ein Dorf wie die Lenk lebt von den auswärtigen Gästen, nicht nur wirtschaftlich, sondern auch wegen der Atmosphäre im Ort. Da sind gerade Hotellerie und Gastronomie von zentraler Bedeutung. Funktionieren diese beiden Zweige nicht, dann geht es nicht lange und die Gäste bleiben aus, auch in der Parahotellerie, weil das Dorf dann nicht mehr lebt. Dabei geht es nicht nur um die Existenz der Gastrobetriebe, sondern ebenso sehr um alle KMU’s als deren Lieferanten. Es gibt bereits Läden, die sich über gewisse Missstände beklagen. Die Faust im Sack nützt aber nichts, wenn das Dorf nicht zusammenhält und sich nicht gegen Pseudo-Touristiker und Pseudo-Hoteliers wehrt. Man besinne sich im Dorf auf die echten Stärken der Lenk: Konzentration auf Familien (später kommen nämlich die heutigen Kinder mit ihren eigenen Familien wieder, so geschehen bei mir selbst), Gemütlichkeit und Qualität. Nicht Umsatzbolzen sichert nachhaltigen Erfolg. Das kann man heute in vielen Bereichen der Wirtschaft lernen! Diese Stärken hat die Lenk immer ausgestrahlt und darauf dürfen und sollen die Lenker selbstbewusst stolz sein. Neue Ideen können manchmal durchaus willkommen sein. Das heisst aber nicht, dass man sie unbedingt umsetzen muss, sicher nicht ohne vorherige gründliche Prüfung mit einem grossen Schuss gesundem Menschenverstand, Weitsicht und Einfühlungsvermögen. Und man bedenke dabei nicht zuletzt, dass die treusten Gäste immer noch und vor allem in Krisenzeiten die Touristen aus der Schweiz und Europa sind! Mit ihnen hat die Lenk immer gut gelebt.

Erstellt am: 25.09.2014

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare

Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Interessante Artikel