Antwort auf Leserbrief zur 5G ade Wahlveranstaltung (siehe 42. und 43. Ausgabe der SZ)

Nennen wir doch das Kind beim Namen

Sehr geehrte Frau Moor, glauben Sie wirklich, dass ein Mann, welcher Mitarbeiter aus 17 Nationen beschäftigt und am Mittsommerfestival jährlich multikulturelle Bands und Musiker aus allen Ecken und Ethnien dieser Welt engagiert, irgendetwas mit braunen Parolen zu tun hat oder diese gar unterstützt? Das ist eine ungeheuer beleidigende Behauptung, die Sie da in die Welt setzen.

Ja, ich war geladener Gast an dieser Wahlveranstaltung von Nationalratskandidat Christian Oesch und dem Dipl. Elektro-Ing. Marcel Hoffmann. Ja, dort sagten diese Herren, dass die Einführung von 5G ein ungetestetes Menschen-Experiment sei. Und klar macht Herr Oesch eine gewagte und provokative Aussage, wenn er das mit den Menschen-Experimenten aus düsterer Zeit vergleicht und die dafür Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen will. Richtigerweise hat der Vortragende gesagt, dass nach unserem Bundesgesetz das Vorsorgeprinzip für die Bevölkerung gelten sollte und besonders Kinder das Recht auf körperliche und seelische Unversehrtheit haben. Der Gesundheitsschutz der Bevölkerung ist höher als die wirtschaftlichen Interessen zu gewichten. Was leider mit dem von Bundesrat geplanten Anheben des Strahlenschutz-Grenzwertes um das 5- bis 6-fache ganz sicher nicht mehr gewährleistet sein wird. Zum Glück hat der Ständerat diese von der Mobilfunkindustrie gepuschte Grenzwerterhöhung 2016 und Anfang 2018 bereits zweimal abgelehnt!

Orte mit sehr tiefer Mobilfunkbelastung wie der Simmenfall werden immer seltener und zugleich attraktiver, da immer mehr Menschen auf die permanent zunehmende Verstrahlung unserer Umwelt gesundheitlich negativ reagieren. Ich bin überzeugt, dass ein «strahlenfreier» Ort eine Zukunft hat. Deshalb sensibilisieren wir unsere Gäste auf das Thema und bitten sie, nach wie vor auf freiwilliger Basis, unseren Wunsch zu beachten. Wir wollen damit die anderen Gäste, unsere Mitarbeiter und vor allem unsere Kinder vor übermässiger Mobilfunkbestrahlung schützen. Der Erfolg und viele positive Rückmeldungen zeigen uns, dass wir damit für uns, und für viele Gäste auf einem richtigen Weg sind. Ja wir haben im Simmenfall ein neues Geschäftsmodell und das heisst «Digital Detox». Unsere Gäste nehmen sich eine Auszeit, schalten das Handy aus oder schalten in den Flugmodus. Wir haben kein WiFi und kein Schnurlostelefon, aber dafür Netzabkopplung in sämtlichen Zimmern und sogar speziell abgeschirmte Zimmer für Mobilfunkstrahlungs-Opfer aus der ganzen Welt. Wir sind eine der letzten Oasen mit zum Glück noch tiefer Mobilfunkbelastung. Aber das Ganze funktioniert besser, wenn unsere Gäste mitmachen. Dazu braucht es Verständnis und Respekt, denn wenn alle mit ihren Handys spielen, wendet sich das Blatt, und die Belastung steigt übermässig um ein Vielfaches.

Wir stehen vor allem auch für die guten alten Werte ein und wollen Traditionen erhalten. Wir beobachten mit Freude, dass sich unsere Gäste wieder vermehrt miteinander unterhalten, wieder zusammen lachen und musizieren. Wie früher, bevor das Handy unseren Verstand und unsere Herzlichkeit trübte.

Ja, ich erachte übermässige Mobilfunkstrahlung als gefährlich und stehe mit meinem Namen ein.