Total widersprüchlich!

Seit 20 Jahren betreibt die Stiftung Diaconis in Bern sehr kompetent, mit grossem Einsatz und menschlichem Einfühlungsvermögen der Pflegenden eine Palliativabteilung. Nun droht die Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kantons Bern gemäss Medienbericht (im «Bund» vom 20. April 2016 gelesen) der Stiftung mit dem Entzug der Betriebsbewilligung. Kritisiert wird, dass es bei einem nächtlichen Notfall zu lange gehe, bis ein Arzt vor Ort sei. Dabei wird ignoriert, dass sich nebenan in wenigen hundert Metern das Salem-Spital befindet. Das Verhalten und Vorgehen der kantonalen Spitalbehörden ist total widersprüchlich. Während für eine Sterbe-Abteilung unmittelbar neben dem Spital sofortige ärztliche Präsenz gefordert wird, lässt es die gleiche GEF zu, dass zum Nachteil der gesamten Bevölkerung im Simmental und Saanenland während acht Monaten über die Wochenenden der Operationssaal im Spital Zweisimmen geschlossen bleibt, so dass im Notfall die Patienten ins weitentfernte Spital Thun oder Bern über Distanzen von 50, 60 oder 70 Kilometern transportiert werden müssen. Es ist höchste Zeit, dass mit der kantonalen Spitalstandort-Initiative die Widersprüche und das Chaos im bernischen Spitalwesen beseitigt werden und aufgeräumt wird. Marianne Herbst-Stauffer,

Oberwil im Simmental