Wolf verdrängt Alpwirtschaft

Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo es klar und deutlich gesagt werden muss, dass in Bern hinter den Kulissen Kräfte am Werk sind, die auch noch die Alpwirtschaft hingeben wollen zugunsten der flächendeckenden Verbreitung der Grossraubtiere. Auf die Frage in meiner Interpellation in der Sommersession, wie viele Alpen auf Grund der Wolfpräsenz aufgegeben wurden, schien es kein Interesse zu geben, diese betroffenen Alpen zu beziffern. Jede Alp ist registriert für die Beiträge, die ausbezahlt werden. Es gibt auch keine Strategie, was mit diesen Alpen geschehen soll, die wegen den Grossraubtieren aufgegeben werden müssen; keine Strategie ist auch eine. Das Argument «der Herdenschutz sei ungenügend gemacht worden» ist in den meisten Fällen zurückzuweisen. Diese Tiere sind nicht vom Aussterben bedroht, aber wenn unsere Alpen entvölkert werden und als Folge verbuschen und verganden, ist das eine Verarmung des Berggebietes in grossem Ausmass. Es ist für mich unverständlich, dass die Biologen die Beweidung der Alpen zum Erhalt der Artenvielfalt als sehr wichtig erachten und auf der anderen Seite durch die Grossraubtier-Präsenz das zunehmend verunmöglichen. Es ist an der Zeit anzuerkennen, dass die Bewirtschaftung der Alpen Vorrang haben muss und alle anderen Begehrlichkeiten sich dem unterordnen.

Erich von Siebenthal, NationalratGstaad