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Zum Leserbrief Bernhard Gerber-Muster

Von Adrian Flükiger, Syndicom Gewerk-schaft Medien und KommunikationRegionalsekretär Bern/Oberwallis

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Replik auf den Leserbrief von Bernhard Gerber-Muster, Erlenbach in der Simmental Zeitung vom 10.09.2015:

Diese Lesermeinung betreffend die Schliessung der Poststelle Erlenbach ist zu einem veritablen Rundumschlag ausgeartet, nach dem Motto: «Stark im Ausrufen, schwach auf der Brust, wenn es um die konkreten Fakten geht». Diese Zeilen dürfen deshalb nicht unkommentiert bleiben.

Es mag ja sein, dass die Post CH AG einen Tränendrüsendrücker-Brief zu diesem Schliessungs-Entscheid geschrieben hat. Fakt ist aber, dass die Bevölkerung des Niedersimmentals insgesamt und jene von Erlenbach im Besondern auch mitschuldig ist an dieser Misere. Erinnert sei an dieser Stelle an das Ergebnis der Volksinitiative «Postdienste für alle» vom 26. September 2004: Der damalige Amtsbezirk Niedersimmental verwarf die Initiative mit 54,4% Nein zu 46,6% Ja, die Gemeinde Erlenbach trug das ihre dazu bei: 52,3% Nein zu 47,7% Ja.

Einige ähnlich gelegene Regionen wie Oberhasli, Signau, Interlaken und die damaligen Bernjurassischen Amtsbezirke sowie die links regierten, ach so bösen Städte Biel und Bern hingegen haben die Initiative der damaligen Gewerkschaft Kommunikation angenommen. Insgesamt scheiterte das Anliegen an der Urne Schweizweit mit 50,2% Nein gegen 49,8% Ja.

Es ist nicht vermessen zu behaupten, dass die Post in diesem Abbauprozess einen anderen Weg hätte begehen müssen, wären die Landregionen in diesem Land geschlossen für dieses Anliegen eingestanden! Auch dieses Anliegen kam wohl aus der falschen politischen Ecke…

Warum ich diese Replik schreibe: erstens weil ich auf diesen Leserbrief aufmerksam wurde und zweitens, weil sich Herr Gerber-Muster dazu hinreissen lässt, Tiere – wie die Kälber – für den Ausgang von Wahlen und Abstimmungen verantwortlich zu machen.

Wir, die ach so schlauen Zweibeiner sind es, die zuhauf auf Stammtisch-Parolen hereinfallen und beispielsweise nicht merken, dass seit dem Rücktritt im Jahr 2009 von Herrn Gygi (ehemaliger Konzernleiter der Post) kein einziger Genosse mehr an der Spitze des Gelben Riesen stand und steht.

So gesehen ist das Fazit von Herrn Gerber-Muster aus einer etwas anderen Optik betrachtet, allerdings schon richtig: jede/r ist schlau – die Frage ist immer nur, wann – vorher oder nachher.

Wenn man, wie ich letzte Woche, im ganzen Simmental unterwegs war und all die schönen Plakate von jenen ZeitgenossInnen am Strassenrand gesehen hat, die am 18. Oktober 2015 gewählt werden wollen, kann man nur hoffen, dass das Langzeitgedächntis nicht alle wählenden NiedersimmentalerInnen derart im Stich lässt, wenn es darum geht zu erkennen, wer für einen fortschrittlichen service public einsteht. Dies sind jene, denen Herr Gerber-Muster eins auswischen will, weil er sich nicht getraut, die wahren AbbauerInnen von SVP und FDP beim Namen zu nennen.

Erstellt am: 24.09.2015

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