Frühlingskonzert der Musikgesellschaft Boltigen

Ein beeindruckendes, musikalisches Wirken

Eine Ära ist zu Ende: 23 Jahre, Frühlingskonzerte, regionale, kantonale und eidgenössische Anlässe, unzählige Platzkonzerte und Geburtstagsständli – 1662 Mal zählte Marc Mathis öffentlich ein Stück an. Den Dirigentenstab in Boltigen übernimmt Samuel Favri.

Kein Parkplatz war mehr aufzutreiben im leichten Schneegestöber und die Mehrzweckhalle in Reidenbach war voll besetzt. Das abwechslungsreiche, musikalische Programm wurde mit kurzen Interviews und Gesprächen aufgemischt, Joram Pollak moderierte gekonnt und unterhaltend.

Gelungene Stabübergabe

Eröffnet wurde der Abend mit «Slaidburn» unter der Leitung von Dirigent Marc Mathis, gefolgt vom bekannten Stück «Music» von John Miles. Dann wurde die volkstümliche Komposition «Du fragsch mi, wer i by» gespielt, bevor Marc Mathis zum allerletzten Mal anzählte und den Taktstock erhob. Die ersten Noten von «Under the Boardwalk» erklangen und der langjährige, künstlerische Leiter verliess die Bühne. Die Musiker spielten ohne Führung das spannende Arrangement von Philip Harper und das ausgezeichnete Flügelhornsolo von André Minnig begeisterten das Publikum. Dann erklomm ein junger Mann im T-Shirt die Bühne: Er heisse Samuel Favri und möchte im Verein mitmachen. Weil er kein geeignetes Instrument spielte, wurde ihm erlaubt, probeweise das Stück «Rood» zu dirigieren.

Wer ist der neue Dirigent?

Im Interview mit Joram Pollak wurde der neue Dirigent vorgestellt. Samuel Favri wohnt in Aeschi bei Spiez, wo er aufgewachsen ist. Er ist verheiratet und Vater von einem Kind. «Ich habe das Inserat der MG Boltigen gesehen und einfach angerufen.» Am 3. November war er zum Probedirigieren, am 1. Dezember war die erste Musikprobe. Samuel Favri spielt Blockflöte, Saxofon, Klavier und Es-Horn. In seiner Kindheit und Jugend war er Mitglied der MG Krattigen, jetzt spielt er in der MG Leissigen.

Nach der Dirigentenausbildung führte er den Musikverein Heiligenschwendi. Nach seinen Plänen gefragt, sagte er: «Ich wünsche mir, dass wir gut und solide weiterfahren, und es cool zusammen haben. Ich hoffe, dass wir die Besetzung vervollständigen können. Ein guter Klangausgleich ist wichtig, wir dürfen den Bass nicht vernachlässigen, wir brauchen zusätzliche Eufonium, Baryton und Bässe. Ich möchte auch vermehrt Junge ins Boot holen.»