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Neue Uniformen für die Musikgesellschaft Boltigen: schlicht, aber elegant

Am letzten Wochenende fand die Einweihung der neuen Uniform für die Boltiger Musikanten beim Bahnhof Boltigen statt, und das eifrige Raten über das neue Tenue ging zu Ende. Das Fest gliederte sich in zwei Teile, der Samstagabend war als Unterhaltungsabend in der Heuhütte gestaltet, und der ganze Sonntag drehte sich um die Neuuniformierung. Dabei trat die Partnergemeinde Svihov aus Tschechien mit einem Orchester auf.

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Neue Uniformen für die Musikgesellschaft Boltigen: schlicht, aber elegant

Das Jugendblasorchester Svihov in der Marschmusikparade.

Konzertante Musik und Show

Am Vorabend der Uniformenweihe konzertierte das Blasorchester der Grundschule Svihov, 45 junge Musikantinnen und Musikanten, unter der Leitung von Josef Babka. Klaus Meinen und Miroslava Vackova führten durch das reichhaltige Programm. Man vernahm, dass nach dem Mauerfall vor über 20 Jahren die Gemeinde Svihov der Gemeinde Boltigen zugeteilt worden sei, um aus dem Diktaturdenken zum Demokratieverständnis zu kommen. In den gegenseitigen Treffen hat sich eine Freundschaft von Gemeinde zu Gemeinde entwickelt. Das Orchester brachte im ersten Teil gefällige böhmische Musik, von den Mädchen und Burschen mit grosser Begeisterung vorgetragen. Im zweiten Teil brachten sie Melodien aus aller Welt, sogar der Boltig-Marsch von Hanspeter Janzi durfte nicht fehlen. Filmmusik, Abba-Melodien, mexikanische Rhythmen, Sinatras «My Way» und vieles mehr bekam man zu hören. 80 Minuten lang dauerte das Konzert, ohne Pause. Hin und wieder wurden gekonnte Soli dargeboten. Es war eine Freude, den engagierten Böhmen zuzuhören, denn langweilig wurde es nie, immer wieder gab es eine neue Überraschung.

Zur Stadt Svihov: Sie liegt etwa 40 Kilometer östlich von Bayern, und 30 Kilometer südlich von Pilsen. Das Wahrzeichen ist eine guterhaltene Wasserburg. Die Stadt zählt 1700 Einwohner, und die Grundschule besuchen rund 400 Kinder. Das dortige Jugendblasorchester hat einen guten Ruf, was im Konzert in Boltigen eindrücklich bewiesen wurde. Im zweiten Teil des Abends folgte eine andersartige Unterhaltung mit dem Volksrocker Willy Tell und seiner Band. Eine Volks-Alpen-Rock-Schau wurde mit entsprechendem Lichteffekt und viel Lautverstärkung dargeboten, und eine bombige Stimmung entwickelte sich vor allem bei den jüngeren Jahrgängen. Auf Tischen und Bänken wurde mitgestampft und mitgesungen. Nebst dem Schwyzerörgeli und der Gitarre gab es noch viele andere Instrumente, sogar Motorsägen. «Entertainment der Extraklasse» war zu sehen und zu hören.

Alte Uniform – neue Uniform

Am Sonntag begann das Fest mit einem Matinée-Konzert der Musikge-sellschaft Boltigen im Freien, unter der Stabführung von Marc Mathis, zur Begrüssung und zum Apéro für die Ehrengäste und die Musikanten der befreundeten Vereine. Anschliessend fand eine Parade aller eingeladenen Formationen durch das Dorf Boltigen statt. Angeführt vom Jugendblasor-chester Svihov defilierten die folgenden Musikgesellschaften auf der Hauptstrasse: Jaun, Lenk, St.Stephan, Oberwil, Zweisimmen und Boltigen (immer noch in der alten grünen Jägeruniform). Es war eine Augen- und Ohrenweide, sich an den mit klingendem Spiel vorbeiziehenden Marschformationen zu erbauen. Der Strassenverkehr konnte während einer halben Stunde umgeleitet werden.

Vor dem Mittagessen begrüsste Präsident Stefan Janzi die Gäste und ver-riet, dass vor zwei Jahren ein OK gebildet worden sei, mit dem Auftrag, eine neue Uniform zu beschaffen. Die alte Uniform habe in den 28 Jahren doch vieles erlebt. Bei der Firma Schuler in Rothenturm seien sie fündig geworden, und sie hätten von guten Bedingungen profitiert. Moderator Klaus Meinen hob die Höhepunkte hervor, die in der alten Uniform erreicht worden sind. Medaillenränge an eidgenössischen und kantonalen Musikfesten seien mehrmals erreicht worden, und immer seien die Musikanten angetreten für die Gemeinde, die Kirche, bei Empfängen und Festen anderer Vereine. Mit einer Uniform werde die Zusammengehörigkeit einer Einheit gefestigt und der Korpsgeist gepflegt.

Mit Spannung erwartete man am Nachmittag den ersten Auftritt der Boltigmusikanten im neuen Kleid. Dann traten sie auf, registerweise vorgestellt durch den Moderator. Unaufdringliches Design, mit dunkelgrauem Kittel, schwarzer Hose, normalem Hut. Weste, Kravatte und Pochette in grünem Farbton, alles schlicht, aber elegant. Damit können sie überall auftreten und ihre Erfolge weiterhin feiern.

Grussadressen

Gemeindepräsident Fred Stocker gratulierte als erster zum neuen Tenue. «Ich bin stolz, dass es in der Gemeinde Boltigen die Musikanten gibt. Sie helfen, unsere Anlässe zu verschönern!» Von ihm stammt auch die Melodie zum Marsch «Boltig-Musikanten», der von Hanspeter Janzi für die Brassformation gesetzt worden ist und bei dieser Gelegenheit uraufgeführt wurde, ein feingliedriges Werk mit eindrücklichem Klang.

Thomas Bieri, Präsident des Kantonalen Musikverbandes und auch der Präsident des Oberländischen Musikverbandes, sowie Martin Schneider fanden anerkennende Worte für die Boltiger Musikanten. «Die Uniform ist Ausdruck von Kultur und Tradition» wurde bekräftigt. Vaclav Petrus, Bürgermeister von Svihov, lobte die Freundschaft zu Boltigen und vor allem auch die Freundschaft zwischen den beiden Musikkorps. (Die Boltiger Musikanten haben vor einigen Jahren eine Reise dorthin unternommen).

Ausklang

Als Überraschung spielten sämtliche Gastvereine unter der Leitung von René Müller zu Ehren der neugekleideten Boltig-Musikanten im Freien den Marsch «Schweizer Soldat». Anschliessend war in der Heuhütte noch einmal ein Konzert der Formation aus Svihov zu hören.

Neue Uniformen für die Musikgesellschaft Boltigen: schlicht, aber elegant

Die Gastformationen spielen für die Neu-Uniformierten.

Neue Uniformen für die Musikgesellschaft Boltigen: schlicht, aber elegant

Die neue Uniform der MG Boltigen, rechts das leichte Tenue.

Erstellt am: 04.10.2013

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