75 Jahre Trachtengruppe Weissenburg-Därstetten

Humor, Tanz und Fröhlichkeit

Die Turnhalle in Därstetten ist bis auf den letzten Platz gefüllt, um den 75. Geburtstag der Trachtengruppe Weissenburg-Därstetten zu feiern.

Im Zeichen des Jubiläums übte die Trachtengruppe Tänze von früher ein. So zum Beispiel den Walzer aus der Rosenzeit 1882 von Hanni Christen. Aber auch andere Erinnerungen werden wach: Erika Abbühl erzählt vom Jahr 1992, wo sie ihre ersten Tanzversuche in der Trachtengruppe machte. Was zuerst fast unmöglich schien, hat sich gelohnt: Nach über 20 Jahren hat sie sich zu einer leidenschaftlichen Tänzerin und Theaterspielerin entwickelt.

Rückblick

Der Präsident Fritz Schwärzler führte das Publikum in die Vergangenheit zurück.

Die Gründung der Trachtengruppe 1938 hat noch vor dem Krieg stattgefunden. In den alten Protokollen ist aber über den Krieg nichts zu lesen. Einzig, dass die Trachtengruppe jedem Soldat, der an der Front stand zu Weihnachten 1943 eine Fünfernote schenkte. Im Jahre 1945 hiess es in einem Protokoll: Wir haben Körbe und Socken für die Internierten geflickt. Die Trachtengruppe war von je her im sozialen Bereich aktiv. Heute zeigen sich diese Aktivitäten im alljährlichen Seniorenausflug, im «Buurezmorge» und im Suppentag.

Im Zeichen der Gleichberechtigung kam den Frauen in den Sinn, sie könnten doch auch ihre Männer zum Tanzen mitnehmen. Bis es aber dann soweit war, schrieb man das Jahr 1982.

Trotz Reibungen und Meinungsverschiedenheiten, die es überall gibt, sind die Mitglieder überzeugt:

«Wir sind bis heute ein Superteam. Wenn wir ein Fest feiern oder einen Anlass durchführen, wird die ganze Gruppe gebraucht. Keiner hat das Gefühl, er werde übergangen, aber auch keiner kann sich drücken. Wir ziehen alle am gleichen Strick und in dieselbe Richtung. Unser einziges Problem ist der fehlende Nachwuchs…»

Gratulanten

Verschiedene Delegationen von Trachtengruppen aus Aeschi, Bönigen, Frutigen, Erlenbach, Reichenbach/Kiental usw. waren gekommen, um mitzufeiern und zu gratulieren. Aber auch Vereine vom Ort, wie der Jodlerklub Flüehblüemli und der Samariterverein präsentierten originelle Geschenke auf der Bühne.

Programmbereicherung

Trotz Erkältung von einzelnen Mitgliedern begrüsste der Jodlerklub «Edel-wyss-Stärnen Grindelwald» die Anwesenden mit einem Gedicht und erfreute die Gäste mit harmonischen und sauber vorgetragenen Liedern mit einem erstaunlich grossen Klangvolumen.

«Härzig» wirkte die Chindertanzgruppe Aeschi unter der Leitung von Kathrin Eymann. Der ersehnte Nachwuchs scheint im Kommen zu sein.

Mit Schwung und grossem Könnenüberraschte die Tanzgruppe Boltigen, unter der Leitung von Susanne von Allmen. Nur viel Übung und Disziplin kann ein solches Resultat zustande bringen.

Viel Übung und ein jahrelanges Zusammenspiel war auch bei der Ländlerkapelle «Echo vom Schallenberg» hörbar. Den Volkstanz «Fischers Fritz» übten sie noch extra für das Jubiläum ein.

Durch die zwei Sketche zeigten die Theaterleute der Trachtengruppe nochmals ihre theatralischen Fähigkeiten. Fritz Schwärzler bot viele Showeinlagen. Das Publikum fragte sich, ob die vielen Pannen während dem Abend echt oder gespielt waren?- Eines war jedoch allen klar: Typisch Fritz Schwärzler.

Folgende vorgelesene Zeilen runden das 75-Jahre-Jubiläum treffend ab:

Die Zeit verändert Menschen. Die Zeit verändert Gefühle. Die Zeit verändert Situationen. Die Zeit verändert Träume und Gedanken. Was sie aber nicht verändern kann, sind alte schöne Momente, Erinnerungen und Vergangenheit. Esther Matter