Ja zum massivem Nachkredit fürdenWerkhof

49 Bürgerinnen und Bürger genehmigten an der ordentlichen Frühjahrs-Gemeindeversammlung das einzige Traktandum «Jahresrechnung und Nachkredite 2010». Zu reden gab nicht die Jahresrechnung, sondern die massive Kreditüberschreitung beim Neubau des Werkhofs bei der Hüselibrücke.

Ja zum massivem Nachkredit fürdenWerkhof

Die Kosten für den neuen Werkhof gaben zu reden. Die Anlage kostete 86’000 Franken mehr als ursprünglich geplant.

Bei einem Ertrag von 2,747 und einem Aufwand von 2,839 Millionen Franken musste die Gemeinde Därstetten im vergangenen Jahr einen Aufwandüberschuss von 92’000 Franken verbuchen. Gegenüber dem Vorjahr steht man damit um 228000 Franken schlechter da. Die Gründe für die Verschlechterung liegen zur Hauptsache in den tieferen Steuereingängen.

Das Eigenkapital reduzierte sich um den Betrag des Aufwandüberschusses auf 1,218 Millionen Franken.

Einbruch bei den Steuereinnahmen

Gegenüber 2009 gingen die Einkommenssteuern von natürlichen Personen um 15 Prozent (140000 Franken) von 965000 auf 825000 Franken zurück und auch bei den Gewinnsteuern der juristischen Personen musste ein Rückgang von 24000 Franken (-34 Prozent) in Kauf genommen werden. Über den Vorjahreszahlen, aber deutlich unter den budgetierten Erwartungen liegen auch die Einnahmen aus dem kantonalen Finanzausgleich. Därstetten verbuchte im Jahr 2010 insgesamt 678000 Franken an Kantons-Zuschüssen.

Murren wegen Mehrkosten

Die von Gemeinderat Hans Ueltschi präsentierte Jahresrechnung führte zu keinen Diskussionen und wurde einstimmig genehmigt. Kritik musste die Gemeindebehörde bei der Vorlage des Nachkredits über den neuen Werkhof bei der Hüselibrücke einstecken. Durch die Bauabsichten der Landi war der Gemeinderat zur raschen Suche nach einem neuen Standort gezwungen. Grobe Kostenschätzungen ergaben eine Bausumme von 250000 Franken. Dem vorgelegten Kredit stimmte die Gemeindeversammlung am 30. April 2009 zu. Nun schloss die Bauabrechnung mit Mehrkosten von 336000 Franken (+86000 Franken/+34 Prozent) ab. Gemeinderatspräsident Urs Scheidegger stand zu den Fehlern und entschuldigte sich im Namen des Rates für die massive Kostenüberschreitung: «Es war ein Schnellschuss. Die Fehler begannen schon bei der Planung. Mehrkosten entstanden weiter durch zusätzliche Unterkofferung, Anpassungen beim Wasseranschluss und bei der Entwässerung, durch den Einbau eines teureren Schiebetors, durch die Vorplatzgestaltung und die nicht budgetierten Baunebenkosten». Ein Antrag aus der Mitte der Versammlung auf geheime Abstimmung wurde wuchtig verworfen. Mit 32 gegen 12 Stimmen (bei fünf Enthaltungen) wurde alsdann «die bittere Pille geschluckt», bzw. der Nachkredit gutgeheissen.

Gemeinderat Thomas Knutti rief seine Mitbürgerinnen und Mitbürger unter Verschiedenem dazu auf, das Spital Zweisimmen besser zu berücksichtigen und sich auch bei Notfällen via Medphone nach den Behandlungsmöglichkeiten in Zweisimmen (statt in Thun) zu erkundigen. Ernst Hodel