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Der Ferienpass Obersimmental ist nun abgeschlossen

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Der Ferienpass Obersimmental ist nun abgeschlossen

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Die drei Leitenden mit einigen Kindern an einem der Werktische.

Ursula Spycher Sumi erläutert das Wesen des Fladenbrots (Naah).

Beim Becken, in dem der notwendige Sauerstoff für die Bakterien eingeblasen wird.

Vater und Sohn Walter und Michael Guggisberg instruieren zwei Kinder an der Melkmaschine.

Die zwölf organisierenden Frauen, aus allen vier Gemeinden des Obersimmentals stammend, haben sich nicht umsonst unentgeltlich für den Ferienpass eingesetzt. Sie können einen Erfolg buchen, denn über 250 Kinder haben während zweier Wochen von den 80 Angeboten zur Freizeitgestaltung Gebrauch gemacht. Aber auch den zahlreichen Anbietern der Aktionen gebührt grosse Anerkennung. Ohne ihre Bereitschaft, den Kindern interessante Beschäftigungen zu bieten, wäre die Pro Juventute-Kampagne nicht möglich. Die letzten Beispiele:

Wir bauen ein Insekten-Hotel

Dieses Angebot wurde sozusagen überrannt, so dass eine Wiederholung nicht zu umgehen war. Zweimal etwa 15 Kinder, vom Kindergartenalter bis zur Oberstufe, wollten Nützlingen im Garten eine Unterkunft schaffen.

Es handelt sich dabei um Wildbienen, deren Lebensraum immer mehr eingeengt wird. Unter Anleitung von Cornelia Schenk und ihren Assistenten Fränzi Kuhnen und Walter Moor konnte jedes Kind in einer kleinen Holzkiste im Schulhaus Matten eine Bleibe für diese unscheinbaren Tierchen schaffen.

Wildbienen, zu denen auch Hummeln gehören, leben nicht in Völkern, sondern allein. Wenn Honigbienen durch Krankheiten dezimiert werden, können Wildbienen ihre Aufgabe, das Bestäuben von Nutz- und Zierpflanzen, übernehmen. Dazu brauchen sie aber eine angemessene Unterkunft. Das Holzkistchen, also das Hotel, muss zweckgemäss möbliert werden. Dazu eignet sich Holzwolle, Ziegelsteine mit Löchern, Tannzapfen, leere Schneckenhäuschen, Muscheln, Blumentöpfe und durchlöcherte Holzstücke. Alles wird mit Leim befestigt. Wichtig ist, dass immer Schlupflöcher vorhanden sind. Alle Teilnehmer konnte das fertige Insekten-Hotel heimtragen und natürlich im Garten aufstellen. Gespannt kann man dann erwarten, ob die Gäste im Hotel einziehen.

Kochen und Essen wie in Indien

Indisches Kochen wurde durch die Hauswirtschaftslehrerin Ursula Spycher-Sumi in der Schulküche Gwatt, Zweisimmen, einigen Schülern auf entspannte Weise nahe gebracht. Das angestrebte Menü war natürlich auf die asiatische Küche ausgerichtet: Bengalischer Fisch-Curry, Dhal (ein Linsengericht), Gewürz-Reis, Raitha (eine Art Gurkensalat), mit Knoblauch-Naah (Fladenbrot) und zum Dessert eine indische Joghurtcreme. Wichtig sind die Gewürze, die ja schon in alter Zeit dort abgeholt und in unseren Regionen teuer verkauft wurden: Ingwer, Curry, Chili, Koriander, Zimt, Senfkörner, Kreuzkümmel, Peperoni etc.

Alle Zutaten waren von der Leiterin minutiös an den Arbeitsplätzen vorbereitet. Die Gewürze konnten nach Bedarf abgeholt werden, denn jedes Kind bearbeitete ein Teilmenü und war dafür verantwortlich. Das ausführliche Rezept erhielten alle Teilnehmenden, also konnte eigentlich nichts schief gehen, weil auch Ursula Spycher immer zur Hilfe bereit war. «Ich möchte einmal etwas Fremdes kochen und essen, wie es in einem andern Teil der Welt so Brauch ist», äusserte sich eine Teilnehmerin auf die Frage, weshalb sie sich hier angemeldet habe. Natürlich konnte die fremde Création dann auch gegessen werden.

Rundgang in der ARA

Die Abwasseranlage Oberes Simmental, die 2013 auf den neusten Stand der Klär-Technik gebracht worden ist, hatte die Neugier einer grossen Kindergruppe und mehrerer Begleitpersonen geweckt. Betriebsleiter Urs Beetschen führte durch das moderne Werk, dass das anfallende Abwasser aus Lenk, St. Stephan und Zweisimmen zu rund 98 Prozent gereinigt in den Vorfluter Simme entlässt.

Das Abwasser, das in einem 700 mm Rohr einfliesst, wird zuerst mechanisch gereinigt. Die groben Gegenstände werden hier aussortiert. Dann wird der Sand entfernt, bevor in der Vorklärung der Schlamm ausgeschieden wird. Schliesslich erfolgt die biologische Reinigung mit entsprechenden Bakterien, unter Zuleitung von Sauerstoff. Es sind zwei Becken-Anlagen vorhanden, damit bei Revisionen kein Stillstand erfolgt. Die Klärzeit dauert etwa einen Tag. Natürlich müssen immer wieder Labor-Untersuchungen erfolgen. Auch hier konnten die Besucher teilnehmen.

Stall-Visite

Michael Guggisberg aus Boltigen, der mit seiner Familie und seinen Eltern die Alp Schindelweg bewirtschaftet, organisierte auf seinem Betrieb für die Ferienpass-Kinder eine Stallvisite. Den Sommer auf der dortigen Alp verbringen an die 70 Stück Vieh, Kühe und Jungvieh, drei Pferde und drei Ziegen mit zwei Gitzi.

Die Kinder konnten sofort, nach sorgfältiger Einführung, selber Hand an-legen. Die Pferde wurden gefüttert und dann ins Freie gelassen. Ein Ge-nerator sorgte für Licht im Stall und den Antrieb der Melkmaschine. Unter kundiger Aufsicht melkte man zuerst die Ziegen, deren Milch zu Ziegenkäse verarbeitet wird (je zur Hälfte Ziegen- und Kuhmilch). Dann musste im Kuhstall abgeschorrt und gemistet werden. Erst jetzt konnte man, wieder mit den Melkmaschinen, die Kühe melken. Welch ein Erlebnis für die Teilnehmer, nach dem Anbringen der Saugnäpfe die Milch sprudeln zu sehen! Schliesslich trieb man alle Kühe und Ziegen über Nacht ins Freie zum Grasen.

Erstellt am: 28.07.2014

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