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Bergbahnen präsentieren Jahresergebnis 2012/2013

Der Rekordverlust von 2,8 Millionen zwingt die BDG zum Turnaround

Die Bergbahnen der Destination Gstaad hatten etwas weniger Umsatz als im Vorjahr. 1,1 Millionen mehr Aufwand bei den Personal- und Sachkosten. Eine knappe Million weniger Abschreibungen. Rund 400 000 Franken weniger Finanzaufwand. Um 550 000 Franken gesunkene Betriebsbeiträge und die Ausbuchung von über 450 000 Franken aus dem Betrugsfall führten zum grössten Jahresverlust (über 2,8 Millionen) seit dem Start ins Modell Konzentration. Ohne die – weiterhin in der Erfolgsrechnung verbuchten Investitionsbeiträge der Gemeinden – von ebenfalls 2,8 Millionen würde sich der Verlust sogar verdoppeln.

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Das rekordhohe Negativergebnis verdeutlicht, warum die Bergbahnen der Destination Gstaad (BDG) dringend auf einen «Turnaround» angewiesen sind.

Der abtretende Präsident Richard Kummrow hatte schon in früheren Jahresberichten auf die Schwierigkeiten der BDG hingewiesen. In seinem letzten Vorwort zum BDG-Ergebnis ist zu lesen: «Fünf Jahre nach seiner Einführung ist das Konzept «Konzentration» aus dem Ruder gelaufen. Im Einzelnen weichen die Zahlen zwar nur wenig von den Plandaten ab, in ihrer kumulierten Wirkung verunmöglichen sie jedoch die Umsetzung der geplanten Investitionen. Bestehende Verträge, das politische Umfeld und das vielerorts fehlende öffentliche Einsehen erschweren Betriebseinschränkungen und Restrukturierungen». Der kumulierte Verlust nähert sich damit der Fünf-Millionengrenze.

Überkapazitäten bestätigt

Liquiditätsprobleme, der Druck von Gemeinden und von privater Seite hatten im vergangenen Herbst dazu geführt, dass die Beratungsfirma «Trimea» beauftragt wurde, die Situation der BDG zu analysieren und Vorschläge zu unterbreiten. «Mit der Bildung eines breit abgestützten Steuerungsausschusses soll das Verständnis für die Notwendigkeit einer Kurskorrektur geschaffen werden. Das gilt sowohl für die restliche Laufzeit der geltenden Leistungsvereinbarungen der beteiligten Gemeinden als auch für die Zeit nach deren Ablauf im Jahre 2018» schreibt Präsident Richard Kummrow. Er hält aber fest, dass aus der Studie keine neuen Erkenntnisse erwachsen seien. Bestätigt wurde einmal mehr die seit langem festgestellte Überkapazität.

Kosmetik genügt nicht mehr

Armon Cantieni schreibt, dass kosmetische Korrekturen auf der Angebotsseite nicht genügen würden, um die BDG auf Erfolgskurs zu bringen.

Die Geschäftsleitung habe die internen Abläufe optimiert und damit Stellen abgebaut. Trotz allen Bemühungen und der Anstellung eines Leiters Gastronomie sei das Ergebnis der Gastronomie weiterhin ungenügend. Der designierte neue BDG-Präsident, Hotelier Bruno Kernen aus Schönried gibt sich keinen Illusionen hin: «Bleibt die Bahngesellschaft wie bisher ein Dienstleistungsunternehmen, bräuchte das rund drei Millionen zusätzliche öffentliche Mittel pro Jahr. Wenn wir aber gewinnorientierend wirtschaften sollen, wird es nicht ohne einschneidende Massnahmen gehen». Bruno Kernen hofft, dass die Zeit des «Bärglidenkens» der Vergangenheit angehört und setzt auf die Einsicht und das Zusammenwirken der jüngeren Generation.

Neue Verwaltungsräte und einneuer Finanzchef

An der Generalversammlung vom 7. September in St. Stephan kommt es zu Mutationen im Verwaltungsrat. Präsident Richard Kummrow und Arnold Hauswirth haben demissioniert. Der Verwaltungsrat schlägt der Versammlung die Wahl von Simon Bolton, Geschäftsführer Gsteig und Rolf Beyeler, Aarwangen (mit Zweitwohnungssitz in Zweisimmen) vor. Letzterer – ehemals CFO der Valiant-Bank – soll seine grossen Erfahrungen als Bankfachmann einbringen. Auf der operativen Ebene wird Jürg Brönnimann, Interlaken (Leiter Rechnungswesen der Jungfraubahnen Management AG) die Leitung Finanzen und Controlling übernehmen. Er tritt die Nachfolge von Christian Eggimann an, der die BDG Ende Juli 2013 wegen einer Weiterausbildung verlassen hat.

Erstellt am: 22.08.2013

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Kommentare
Fred Farni 23.08.201313:10 Uhr

Rolf Beyeler, Aarwangen (mit Zweitwohnungssitz in Zweisimmen) Letzterer – ehemals CFO der Valiant-Bank – soll seine grossen Erfahrungen als Bankfachmann einbringen.
Das war doch der, der in das zweifelhaften Options- und Aktienrückkaufsprogramme der Valiant-Holding verwickelt war. Na ja kommt schon gut.


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