Deutschkurse für Flüchtlinge aus der Ukraine

Die Volkshochschule Obersimmental-Saanenland stellte innert kürzester Zeit ein Angebot an Deutschkursen für Flüchtlinge aus der Ukraine auf die Beine. Auch dank freiwilligen Lehrpersonen, Materialspenden und kostenloser Raumnutzung konnte das Projekt «Deutschkurs» realisiert werden.

Deutschkurse für Flüchtlinge aus der Ukraine

Marianne Hodel (dritte von links) mit den sichtlich stolzen Kursteilnehmern und deren Zertifikaten.

Als bekannt wurde, dass sich auch in unserer Region Flüchtlinge aus der Ukraine niederlassen, engagierten sich Andrea Hunziker und Katja Minnig der Volkshochschule Obersimmental-Saanenland nach einer Bedarfsabklärung stark, um möglichst rasch ein Angebot an Deutschkursen auf die Beine zu stellen.

Innert vierzehn Tagen wurde trotz aktuellem Mangel an Lehrkräften sowie noch unsicherer Finanzierung der erste Kurs mit Barbara Marggi am 19. April in Gstaad gestartet. Die CURA Children’s Foundation half in dieser ersten Phase den Deutschkurs zu finanzieren.

Nach der Zusage der Finanzierung durch den Kanton Bern wurden wöchentlich weitere Kurse in Gstaad, Zweisimmen und an der Lenk begonnen. Als Kursleiter konnten Brigitte Zahnd, Marianne Hodel und Pascal Hunziker gewonnen werden, die mit grossem sozialem Engagement unterrichten. Aktuell wird in sieben Deutschkursen zeitgleich unterrichtet, wo die Gruppen aufgrund unterschiedlicher Motivation, Lernfortschritten und Fähigkeiten in verschiedene Sprachniveaus aufgeteilt worden sind.

«Ich war sehr überrascht, als ich am Bahnhof Zweisimmen 25 statt der acht angemeldeten Ukrainer antraf», erzählt Marianne Hodel, die ihre Überraschung scheinbar nicht verbergen konnte. «Ein Kursteilnehmer streckte mir sein Handy mit dem von Google Translate übersetzten Satz ‹Sind sie noch glücklich?› entgegen».

Grillplausch mit Übergabe der Kursbestätigung

Nach dem ersten abgeschlossenen Kurs hat Marianne Hodel ihre Kursteilnehmer mit deren Kindern Ende Juni zum Grillfest mit Badeplausch bei ihr zu Hause eingeladen. Der Gatte der Gastgeberin verwöhnte die Gäste kulinarisch mit Salaten und Grilladen, die köstlichen Desserts stammten aus der Küche der ukrainischen Frauen.

Indem die Kursteilnehmenden beim Servieren oder beim Smalltalk ihr deutsches Vokabular anwenden konnten, wurde die Arbeit mit dem Vergnügen verbunden. Den ukrainischen Staatsbürgern wurde eine Kursbestätigung ausgestellt. Diese wurde anlässlich des Grillfestes übergeben. Marianne Hodel freut sich über die Erfolge: «Die Kursteilnehmer waren sichtlich stolz über ihre Leistung, sie wollten sich alle mit dem Zertifikat und mit mir fotografieren lassen».