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Die BLS hat die Strecke im Simmental auf den neusten Stand gebracht

Die BLS bündelt den grössten Teil der für das ganze Jahr geplanten Unterhaltsarbeiten auf der Strecke Spiez-Zweisimmen und führte sie innerhalb von zwei Wochen aus. Gleichzeitig fand zwischen Boltigen und Zweisimmen ein Gleisumbau statt. Aus diesen Gründen war die Strecke Wimmis-Zweisimmen vom Montag, den 13., bis und mit Freitag, den 24. Oktober, gesperrt. Es verkehrten Bahnersatzbusse

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Die BLS hat die Strecke im Simmental auf den neusten Stand gebracht

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Veschweissung der Schienen.

Die Weichen müssen periodisch gewartet werden.

Die Maschine vor dem Tunnel bei Grubenwald beim alten Bahnwärter Häuschen.

Wie die Pressestelle der BLS Herr Blum der SIMMENTAL ZEITUNG letzten Donnerstag versicherte, werden die Unterhaltsarbeiten im Terminrahmen abgeschlossen werden können. Damit konnte die Simmental Strecke auf den neusten Stand gebracht werden, damit sie dem ganzen Tal für die Wintersaison wieder zur Verfügung steht.

Wir konnten uns dann vor Ort und unter fachkundiger Anleitung über den Stand der Arbeiten orientieren lassen. Der zuständige Streckeningenieur Peter Reinhard hat uns dann trotz seinem eng gesteckten Terminkalender die einzelnen Schritte der Unterhaltsarbeiten näher gebracht und hat uns für den Besuch auf der Strecke gut vorbereitet.

Gute Arbeit und eine tolle Logistik

Das Unternehmen Simmental war nicht nur genaue Planung und harter 24 Stunden Einsatz, sondern auch eine logistische Herausforderung. Die Schienen und der Schotter zählen nicht zu den leichtesten Bauelementen. Weil die Bahn während der Arbeiten nur auf beiden Seiten zur Baustelle fahren kann, und der Strassenverkehr nicht weiter belastet werden sollte, musste das schwere Neumaterial zur Hauptsache nach Zweisimmen gebracht werden, und wurde dann mit fortschreitenden Arbeiten von oben zur Baustelle gebracht. Das ausgebaute Material aus dem Unterbau und aus dem Oberbau wurde mit wenigen Ausnahmen auf dem Schienenweg nach Spiez gebracht.

Dass solche umfangreichen Arbeiten in kürzest möglicher Zeit durchgeführt werden, ist für ein Transportunternehmen wie der BLS selbstverständlich. Das ganze Streckenteam hat in den beiden Wochen im drei Schichten Betrieb gearbeitet. In den beiden Tagschichten von 6 bis 14 Uhr und von 14 bis 22 Uhr wurden die «lauten» Arbeiten verrichtet und in der Nachtschicht haben sie aus zwei Gründen leichtere Arbeiten durchgeführt. Erstens sehe man in der Nacht viel weniger und die Equipe hat sich Mühe gegeben, die Anwohner in der Nacht nicht zu belästigen.

Die Gramper sind heute mächtige Maschinen

Auf der 1.9 Kilometer langen Strecke zwischen Weissenbach und Grubenwald wurde der Oberbau erneuert, abgefahrene Geleise ersetzt und der Schotter wurde gereinigt und kontrolliert unter die Schwellen gebracht. Was früher Gramper mit ihren Spitzhacken machten, wird heute mit einer eingerichteten Zugskombination durchgeführt.

Die Fahrleitung wurde von Wimmis bis Zweisimmen kontrolliert, Aufhängungen mussten ersetzt werden und die Isolatoren wurden kontrolliert. Nicht nur der Pantographen Druck belastet die Oberleitung, auch der Eis Belag belastet den Fahrdraht, die Aufhängung und den Pantiograhen zusätzlich. In Erlenbach, Därstetten und Boltigen mussten die Schaltposten ersetzt werden. Während dieser Arbeiten musste das ganze Netz der BLS im Simmental ausgeschaltet bleiben. Während dieser Zeit wurden die notwendigen Materialtransporte mit Diesel Lokomotiven bewerkstelligt. Die ganze Strecke ist jetzt mit den neuen Dreieck Aufhängungen bestückt und für den Winterbetrieb bestens gerüstet.

Damit das Oberflächen Wasser (Regen) nicht im Schotter liegen bleibt, werden Sickerleitungen längs der Strecke verlegt, damit bei starken Regenfällen das Wasser aus dem Schotterbereich abgeführt wird. Solche Systeme müssen in der Lage sein, grosse Wassermengen abzuführen. Das Jahr durch fallen meistens kleinere Regen Mengen an, die Wassergeschwindigkeit in den Rohren bleibt klein und die Sickerleitungen verschlammen. Aus diesem Grund müssen die Sickerleitungs Systeme alle zwei Jahre gespült werden. Dieses Jahr wurde das System zwischen Därstetten und Wimmis gereinigt.

Auch Azubis waren am Werk

Im Bahnhof Erlenbach kamen die Auszubildenden zum Zug. Die zukünftigen Verkehrsweg Bauer haben die Schienenanlage im Bahnhof gewartet. Schienen wurden ausgewechselt und die Übergänge wurden geschliffen, Platten wurden ersetzt und der Schotter Unterbau wurde nachgestopft. Das alles unter fachkundiger Führung der gelernten Verkehrsweg Bauer.

Die Weichen sind dem Verschleiss Mechanismus zwischen Rad und Schiene am meisten ausgesetzt und müssen deshalb periodisch gewartet werden. Die 32 Weichen zwischen Wimmis und Zweisimmen (ohne Bahnhof Zweisimmen) wurden kontrolliert, abgefahrene Zungen wurden ersetzt, die weichen wurden gereinigt und gefettet. Die Heizelemente, die im Winter die Weichen betriebstüchtig erhalten, wurden geprüft.

In allen Bahnhöfen von Wimmis bis Zweisimmen wurden die Schienen geprüft, ausgefahrene Strecken wurden ersetzt. Die Schienenstösse bleiben nicht mehr offen wie früher, sondern sie werden verschweisst.

Wegen der thermischen Belastung der Schiene während der Verschweissung sind Schiene und Schweissung nicht ganz identisch, was die Dichte und Härte der beiden Elemente betrifft. Dadurch werden die Schweisstellen durch das Befahren ausgeschmiedet. Es entstehen Unebenheiten die Abgeschliffen oder eben neu geschweisst werden müssen.

Der unbewachte Bahnübergang Wyler hat jetzt eine Barriere

Mit den Wartungsarbeiten verschwindet auch ein unbewachter Bahnübergang. Im Wyler zwischen Ringoldingen und Därstetten wurden die Warnblinker durch eine Barrieren Anlage ersetzt.

Auf der ganzen Strecke wurden die Bahnpörter gemäht, Sträucher wurden ausgeschnitten und Bahn nahe Bäume wurden gefällt. In der Bahnsprache heisst das Böschungspflege. Zwei Bäume zwischen Bahn und der Simmentalstrasse wurden noch nicht gefällt, weil man die Strasse als einzigen Verkehrsweg im Simmental nicht auch noch sperren konnte.

Der ehemalige Bahnübergang in der Laubegg wurde rückgebaut und durch ein normales Schienenstück ersetzt.

Auf der ganzen Strecke von Wimmis bis Zweisimmen wurden die Sensoren für die Zugsicherung und für die Geleise Freimelder geprüft.

Im Bahnhof Boltigen musste die Befestigung der Schienen auf die Schwelle saniert werden.

Der Aufwand für die Arbeiten

Für die Unterhaltsarbeiten inklusive Material stand ein Budget von 3.5 Mio zur Verfügung. Zusätzlich mussten 0.5 Mio herhalten um den Bahnersatz zu finanzieren.

Der Verkehr auf der Strasse wurde durch die Bahnersatz Busse nicht wesentlich mehr belastet, weil der Lastwagenverkehr in der Zwischensaison auch noch nicht so gross ist. Mittlerweilen fahren die Züge wieder im gewohnten Takt.

Es ist beruhigend zu sehen, mit welcher Sorgfalt die «Bähnler» ihre Strecke pflegen. Das sollte uns ermuntern, mehr mit der Bahn im Simmental unterwegs zu sein.

Erstellt am: 31.10.2014

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