Informationsveranstaltung Bahnübergang Burgholz und künftige Nutzung Liegenschaft Ansmatte

Entsteht in der Ansmatte eine Naturparkkäserei?

Am 19. Mai 2015 fand in der Turnhalle Oey eine Informationsveranstaltung zum Bahnübergang Burgholz und zur künftigen Nutzung der Liegenschaft Ansmatte statt. Knapp 100 Interessierte liessen sich vom Gemeinderat orientieren.

Entsteht in der Ansmatte eine Naturparkkäserei?

Der Bauernhof Ansmatte ist noch bis Ende 2016 verpachtet.

Bereits seit 2011 befasst sich der Gemeinderat Diemtigen intensiv mit der weiteren Nutzung der Liegenschaft Ansmatte, welche seit 1978 im Besitz der Gemeinde ist. Grund dafür ist das Auslaufen des Pachtvertrages per Ende 2016, da der langjährige Pächter dann das Pensionsalter erreicht. Zudem ist das Ökonomiegebäude nicht mehr zeitgemäss nutzbar. Im Zusammenhang mit dem Sanierungsbedarf der Bahnübergänge hat der Gemeinderat deshalb entschieden, eine Einzonung vertieft zu prüfen.

Nachdem in enger Zusammenarbeit mit dem Inforama verschiedene Nutzungskonzepte der Liegenschaft Ansmatte geprüft worden sind, hat sich der Gemeinderat entschieden, folgende Variante weiterzuverfolgen: Eine Teilumzonung von gut drei Hektaren in Industrie- und Gewerbezone – was eine Neueinzonung und eventuelle Kompensation von Fruchtfolgeflächen bedingt – sowie die parzellenweise Verpachtung zur landwirtschaftlichen Nutzung, allerdings ohne Ökonomiegebäude.

«Gemäss TFA-Erhebungen werden in der bisherigen Industriezone Burgholz zirka 130 Vollzeitstellen angeboten. Der Gemeinderat hat die Absicht, mit der geplanten Variante Voraussetzungen zu schaffen, damit das Gewerbe Entwicklungsmöglichkeiten hat und weitere Arbeitsplätze geschaffen werden können», orientierte Gemeinderatspräsident Martin Wiedmer. Die ausgezeichnete Lage bezüglich Autobahn- und Eisenbahnanschluss soll zudem zur Erweiterung der Industriezone optimal genutzt werden.

Naturparkkäserei als grosse Chance für die Region

Die Initianten versprechen sich, eine Produktionsstätte zu schaffen, die seinesgleichen im Kanton Bern sucht. Gerechnet wird mit mehr als zehn Arbeitsplätzen, einer verbesserten Wertschöpfung für die Milchproduzenten aus dem Naturpark Diemtigtal, sowie einer nachhaltigeren Wertschöpfungskette durch kürzere Transportwege. Speziell auch das Synergiepotential mit Tourismus im Naturpark und im Berner Oberland wurde durch Jürg Iseli hervorgehoben: «Eine Besuchergalerie mit Blick in den Betrieb sowie eine Infrastruktur für eine einfache Gruppenverpflegung ist angedacht. Zudem sind die Produkte ideale Werbeträger für den Naturpark.» Der Gemeinderat ist von dem Projekt Naturparkkäserei überzeugt, da es Wertschöpfung und Arbeitsplätze bringt und in den Naturpark sowie zur Gemeinde Diemtigen passt.

In der abschliessenden Diskussion meldeten sich einige kritische Stimmen gegenüber dem Projekt, so auch der aktuelle Pächter der Anselmatte, Walter Küng: «Als Bauer und Pächter tut es weh, zu sehen, dass solch ideale Nutzfläche geopfert werden soll, auch wenn ich Verständnis für eine gemischtwirtschaftliche Nutzung habe. Es gilt jedoch, diesen wegweisenden Entscheid gut zu überdenken», legte er den Behörden ans Herz, und dankte gleichzeitig auch für die langjährige angenehme Zusammenarbeit und das Entgegenkommen vonseiten der Gemeinde Diemtigen.

Luzia Wyssen