Es kommt gut im Diemtigtal

Darf man den Verantwortlichen glauben schenken, kommt es in Zukunft gut im Naturpark Diemtigtal. Jahrelang säte man und nun kann man langsam die Ernte einfahren, könnte man es abgekürzt nennen. Zudem hat man mit Dres von Weissenfluh eine Kapazität als Präsident von Diemtigtal Tourismus an der Hauptversammlung einstimmig gewählt.

Es kommt gut im Diemtigtal

Dres von Weissenfluh, neuer Tourismuspräsident, Tagespräsident René Burkhard und Geschäftsführer Norbert Schmid.

Das Gute vorweg, der Sommer war im Naturpark extrem gut. «Unsere Veranstaltungen im Juni waren alle ausgebucht. Und auch sonst haben wir gemerkt, der Naturpark Diemtigtal wird sehr gut in der Bevölkerung wahrgenommen», so die verantwortliche Umweltbildung vom Naturpark Diemtigtal, Gabi Speck. Jahrelang wurde investiert, vermarktet und in der ganzen Schweiz für den einzigarten Park geweibelt. Dass sich dies eines Tages auszahlen würde, war allen Beteiligten klar. Am Orientierungsabend vom Naturpark blickte man sichtlich stolz auf die vergangenen Monate zurück. Ob bei der Wahl einer Miss Street-Parade, den Ferien(s)pass-Angeboten, «Schule auf der Alp» oder der Schatzsuche, mit rund 6500 Besuchern, die Angebote fanden grossen Anklang. Für 2019 sind etliche Angebote vorgesehen, welche nach und nach auf der Webseite aufgeschaltet werden.

Der Verein der Freunde des Regionalen Naturpark Diemtigtal stellte ebenfalls seine Aktivitäten von 2018 vor. So gab es unter anderem den Seglertag, die Alpenbock-Exkursion, gemeinsames Abfallentsorgen im Gebiet des Naturparks und Verarbeiten der gesammelten Hagebutten zu Hagenbuttenkonfitüre sowie die Errichtung einer Weihnachts-Waldkrippe mit Eröffnung am 1. Dezember in der Nähe der Katzenloch-Brätlistelle. Einen Ausblick aufs 2019 gab es am Infoabend noch für die rund 50 Besucher vom Präsidenten Christian Germann.

Ein Baum mit langer GeschichteDer Biologe Thomas Kiebacher brachte den Anwesenden den Bergahorn und diverse Sorten Moos näher. Um die Geschichte des Bergahorns zu verstehen, wurden im Diemtigtal intensive Studien von Kiebacher betrieben. Auf der Weide im Meniggrund forschte Kiebacher für seine Doktorarbeit. Für Wanderer ist dies ein Kraftort, für Kiebacher ein Ort, der Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten darstellt. So stellte Kiebacher fest, dass auf Ahornen 60 Moos- und 67 Flechtenarten zu finden sind – und dies pro Baum, versteht sich. Umliegend wurden 625 Pflanzenarten gezählt. Wobei es zu sagen ist, je mehr geweidet wurde, umso weniger Pflanzenarten wurden gezählt. Der Park fördert die Bergahorne und ersetzt in Zusammenarbeit mit den Landbesitzern nach und nach die alten Bäume durch neue.

Es geht nichts ohne Marketing undKommunikationEs gibt Marketingmassnahmen, deren Erfolg man rechnen, aber nicht messen kann, ob deswegen mehr Besucher kommen. So setzt man beim Marketing des Naturparks Diemtigtal auf viele Kanäle, wie zum Beispiel Social Media, Präsenz bei Tourismus-Messen bis hin zu Kampagnen und Aktionen. Weiter kann man sich glücklich schätzen, dass über die BAFU-Kampagne schweizweit ein TV-Spot über die Naturpärke gesendet wird. Intern setzt man den Fokus auf die Naturparkprojekte Kultur, Viehschauen, Alpleben und auf die Gästekarte NaturparkCard. Grosse Medienpräsenz gab es bei der ersten Alpen-beef.ch. Magazine wie folio und Tierwelt widmeten sich dem Thema Diemtigtal. Naturnah, nachhaltig und qualitätsbewusst muss es sein. Mit der neuen Positionierung «nah, wild, wertvoll», ist man dabei, ein Kommunikationskonzept mit der Marke «Naturpark Diemtigtal» im Fokus umzusetzen.

Hauptversammlung vonDiemtigtalTourismusDas Schöne vorab: Dres von Weissenfluh wurde einstimmig als neuer Präsident gewählt. Vor einem halben Jahr fragte der Geschäftsführer vom Naturpark Diemtigtal bei von Weissenfluh an. Von Anfang an zeigte sich der Hondricher nicht abgeneigt, dieses Amt anzunehmen. Ein darauffolgendes Gespräch mit dem Vorstand von Diemtigtal Tourismus machte dann aus seinem Interesse eine Zusage, zukünftiger Präsident zu werden. Seine Ziele sind realistisch, naturnah und bedeuten einen sanften Tourismus fürs Diemtigtal. Seine Tochter Patricia lernte hier Skifahren und geht in der Region gerne Schlitteln. Wie der Vater studiert die Tochter Tourismus und noch Jus. «Ich war mit zehn Jahren das erste Mal hier und freue mich nun, dass Papi wieder hierher zurückkommt, um im Tourismus mitzuarbeiten», so Tochter Patricia.

Geschäftsführer Naturpark Diemtigtal, Norbert Schmid, stellte die Zahlen des Sommers denen des Winters gegenüber. Der Sommer entwickelte sich sehr gut. Der Naturpark scheint hier zu greifen. Hingegen im Winter ist noch einiges an Arbeit zu machen, um die Zahlen mindestens halten zu können. In Anbetracht der Herausforderungen, wie Klimaerwärmung und entsprechend zu wenig Schnee in niedrigeren Regionen, kein leichtes Unterfangen. Bei der Jahresrechnung wurde ein Minus von 15500 Franken kommuniziert. Das Defizit ergab sich aus einer Abgrenzung bei den Personalkosten in der Höhe von 10000 Franken sowie nicht budgetierbaren Mehrausgaben bei der Infrastruktur. Nicht glücklich ist man mit der Schliessung von den Gruppen-Unterkünften Ahorn, Arve und Lärche. Daraus resultiere ein Übernachtungsdefizit von geschätzten 8000 Übernachtungen. Die Budgetierung für das kommende lange Geschäftsjahr vom 1. Juli 2018 bis 31. Dezember 2019 gestaltete sich als herausfordernd, aber machbar. Diemtigtal Tourismus präsentiert ein ausgeglichenes Budget, welches auch realistisch ist. Bei den Logiernächte-Einnahmen wird verhalten optimistisch gerechnet. Die Budget-Berechnungen basieren auf dem vergangenen Geschäftsjahr und werden etwas aufgerundet. Dies weil in der kommenden Periode zwei Sommersaisons enthalten sind. Trotzdem der Spielraum sehr eng ist, werden die Ausgaben-Konten noch einmal etwas reduziert.

Vorstandsmitglieder DiemtigtalTourismusIm Vorstand sind: Walter Mani (Ressort Bergbahnen) und Gisela Stucki (Vertreterin Gemeinde/Naturpark). René Burkhard (Ressort Infrastruktur Winter und Veranstaltungen), Erwin Mani (Ressort Infrastruktur Sommer), Ueli Pfister (Ressort Unterkünfte und Gastronomie) sowie Daniela Weissmüller (Ressort Gewerbe) wurden in Globo für weitere zwei Jahre im Vorstand gewählt.