Daniel Lüpold, seines Zeichens Verkaufs- und Marketingchef bei den Wiriehornbahnen AG im Diemtigtal, fasste den Auftrag, einen neuen Event zu organisieren und damit mehr Wintersportbegeisterte auf das Wiriehorn zu bringen. Als ehemals aktiver Teilnehmer und Gewinner eines Poolrace lag die Idee nahe, dies auf dem Wiriehorn auszuprobieren. Am vergangenen Sonntag war es soweit: Das erste Poolrace in der Wiriehorn-Geschichte wurde gestartet. Nach anfänglich relativ wenigen Anmeldungen, musste schliesslich der Start um eine runde Viertelstunde verschoben werden, weil sich kurz vor Rennbeginn noch viele für den Start anmeldeten. Gewertet wurde in den folgenden Kategorien: Originellstes Kostüm, Sonderkategorie, Ski und Snowboard Erwachsene oder Jugendliche.

Mit Anlauf sollte das knietiefe Wasserbecken überquert werden. Wer dies nicht schaffte und im Wasser liegen blieb, schied aus, wer es schaffte, kam eine Runde weiter. Von Durchgang zu Durchgang wurde der Anlauf verkürzt, bis nur noch der Sieger oder die Siegerin übrig blieb. Für die Startenden stand ein geheiztes Zelt mit Wolldecken und Frotteetücher zum Aufwärmen bereit.

In der Sonderkategorie trat nur eine Teilnehmerin an: Die mit Abstand jüngste Fahrerin an diesem Poolrace war die siebenjährige Elin Werder aus Leissigen. Sie überstand den ersten Durchgang auf Skiern trocken, landete dann aber im zweiten Durchgang im Wasser und musste den Wettbewerb beenden. Als Alleinstartende gewann sie in ihrer Kategorie. In der Kategorie «Originellstes Kostüm» bestach die einheimische Leonie Wiedmer aus Diemtigen. Als Geburtstagskind war ihr Kostüm mit kleinen Geschenklein behängt und auf dem Kopf balancierte sie eine Geburtstagstorte. Auch von unserer Seite: Herzlichen Glückwunsch, Leonie! In der Kategorie Ski Erwachsene gewannen Thomas Ryser und Matthias Rast aus Homberg. Die Kategorie Snowboard Erwachsene konnte der Einheimische Toni Wiedmer aus Diemtigen für sich entscheiden. Franco Reber aus Freimettigen gewann in der Kategorie Ski Jugendliche, und Reto Lüscher aus Tenniken siegte in der Kategorie Snowboard Jugendliche.

Dass nicht das Siegen im Vordergrund stand, sondern das Teilnehmen, machte den Anlass zu etwas Besonderem: Der Spassfaktor war extrem hoch. Einige der Startenden fuhren nur mit Badeshorts bekleidet – was natürlich Sinn machte, da jeder früher oder später nass wurde. Andere schmückten sich mit Perücken oder fuhren in einem Dalmatiner- oder Bärenkostüm. Christian Schmid aus Erlenbach, der normalerweise auf Skier unterwegs ist, mietete sich für diesen Poolrace extra ein Snowboard. «Ich dachte, der Auftrieb mit einem Snowboard im Wasser ist grösser als auf Skiern. Ich hoffte dadurch, etwas besser gleiten zu können.» Lachend fügte er hinzu, er habe sich das Ganze schlimmer vorgestellt. Wegen der Wassertemperatur? «Nein!» lachte Christian Schmid, «ich stellte mir das Gleiten über das Wasser schwieriger vor.» Gut möglich, dass er es im nächsten Jahr mit Skiern probiert. Christian Schmid kämpfte um den Sieg, musste sich aber mit dem 2. Platz in der Kategorie Snowboard Erwachsene zufrieden geben. Nach seinen Eindrücken befragt sagte er: «Es war ein cooler, lässiger Anlass!»

Das Mädchen mit der Startnummer 13 schaffte es zwar, den Pool zu überqueren, stürzte aber beim Austritt aus dem Pool unglücklich. Die Organisatoren reagierten bemerkenswert schnell und alarmierten die REGA, welche den Teenager nach Thun ins Spital flog. Was anfänglich schlimm ausgesehen hatte, entpuppte sich glücklicherweise als glimpflicher Sturz, der lediglich Prellungen nach sich zog. Da es sich offensichtlich um einen Fahrfehler handelte, entschieden die Organisatoren nach Rücksprache mit den anderen Teilnehmern, den Poolrace fortzusetzen. Ansonsten verlief der sehr gut organisierte Event ohne Zwischenfälle.

Teilnehmer, Zuschauer und Organisatoren waren gleichermassen begeistert. Klar, das Wetter hätte besser sein können. Mit strahlendem Sonnenschein hätte sich wohl die Eine oder der Andere hinreissen lassen, doch mitzumachen. Manch einen hörte man im Anschluss an das Rennen sagen, er hätte sich vielleicht doch besser angemeldet. Einige glaubten gar, etwas verpasst zu haben. Doch von verpassen kann keine Rede sein. «Der Anlass war ein voller Erfolg, nur strahlende Gesichter bei den Teilnehmenden und im Publikum,» erklärte Daniel Lüpold und weiter: «Der Event wird sicher im nächsten Jahr fester Bestandteil am Wieriehorn. Mein Dank gilt allen, die dabei waren!»

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