Weitreichende Perspektiven für Tourismus imDiemtigtal

Wertschöpfungen und Kooperationen

Der Naturpark Diemtigtal hatte am 15. November zu einem Infoanlass gebeten. Themen: Neuigkeiten aus den Bereichen «Umweltbildung» und «Neue Produkte» aus dem «Freundeskreis» des Naturparks und einen Gastbeitrag aus dem Lötschental.

Wertschöpfungen und Kooperationen

Im Diemtigtal wird Weizen angebaut und auch verarbeitet.

Doch wer am letzten Freitag dabei war, erlebte über all das hinaus ein weit vorausschauendes, dynamisches und erfolgreiches Naturpark-Team.

Weitreichende PerspektivenNorbert Schmid, Leiter der Geschäftsstelle Naturpark Diemtigtal, eröffnete den Abend, indem er eine exzellente Übersicht über die etwas komplex erscheinende Agenda des Naturparks in den kommenden Jahren gab. Interessanterweise konzentrierten sich dabei die Erläuterungen intensiv auf die Frage, , wie gut sich der Naturpark rentiert.

Anstehende Neu-EvaluationIn den kommenden Jahren steht die erneute Evaluation und Label-Vergabe als «Naturpark» an. Dabei ist es das Ziel, durch möglichst gute Leistung und überzeugende Darstellung in allen Gremien, für die Jahre 2022 bis 2031 erneut das begehrte Label vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) zu erhalten. Hierzu sind nicht nur Abstimmungen der Gemeinde-Versammlungen Diemtigtal und Zweisimmen (das über das Seebergsee-Gebiet eingebunden ist) im kommenden Jahr erforderlich, sondern auch die Eingabe einer Charta an Kanton und BAFU in den darauffolgenden Monaten.

Eckpunkte der ProgrammgestaltungDie programmatische Ausgestaltung in den Bereichen Umweltbildung (verantwortlich: Gabi Speck) und Produktbildung (verantwortlich: Karin Rix) stellen dann auch – neben den Bergbahnen, den Gastronomie- und vielfältigen Hotelbetrieben des Tales – die naturpark-typischen Elemente der eingangs erwähnten Wertschöpfungsketten dar.

Den Verantwortlichen gelang es dabei nicht nur, Interesse zu wecken, sondern sie konnten auf greifbare Erfolge verweisen: Die Umweltbildung hat im laufenden Jahr derart viele Anlässe organisiert, dass ab dem neuen Jahr eine zusätzliche Kraft (Frau Denis König) eingestellt werden konnte: 60 gebuchte Anlässe und über 1000 Individualkunden lasteten die vorhandenen Kapazitäten bereits 2019 voll aus.

Zudem wurde in den vergangenen drei Jahren (das geht «naturgemäss» nicht schneller) ein Produkt entwickelt, das man so sicher nicht erwartet hätte: Auf 900 Meter Höhe gedeiht im Diemtigtal seit Neuestem eine verwertbare Menge Weizen.

Freunde des NaturparksEine wesentliche Bedingung für die Neu-Erteilung des Naturpark-Status dürfte auch die Fortsetzung der unter dem bisherigen Präsidenten Christian Germann so hingebungsvoll-positiv geleisteten Arbeit des Vereins «Freunde des regionalen Naturparks Diemtigtal» sein. Der Präsident präsentierte mit grosser Freude die Höhepunkte der 2019 geleisteten Arbeit, darunter die Wiederansiedlung des seit Jahrzehnten verschwunden «Alpenbocks», eines blau gezeichneten, rund vier Zentimeter langen Käfers, der vor allem das Altholz der Buche besiedelt und als grosse Attraktion gilt.

Gastvortrag: Modellfall LötschentalWas als Gastvortrag angekündigt war, entpuppte sich dann abschliessend als absolutes Highlight: Der Walliser Hotelier Lukas Kalbermatten stellte die Entwicklung und den heutigen Auftritt des Kooperationsprojektes «Die Lötschentaler» vor. In ungewöhnlich offener und sehr lebendiger Form entfaltete Kalbermatten Probleme und Erfolge des preisgekrönten und wegweisenden Kooperations-Projektes aus dem Lötschental, einem Tal, das schon wegen der grossen Ähnlichkeit mit dem Diemtigtal (langes, nur einseitig offenes Gebirgstal) ein grosses Interesse bei den anwesenden Vertretern des Diemtigtaler Tourismus fand.

Der Ausklang des Abends beim späten Apéro war dann dermassen anregend, dass man bis fast zur Mitternacht im angeregten Gespräch beieinanderblieb. Und auf die zukünftigen Anlässe und Aktivitäten des Diemtigtaler Tourismus darf man mit gutem Grund gespannt sein.