Wasserkraftwerk Erlenbach

Baggerung beimAusgleichsbecken Ägelsee

Von Mai bis Juli 2021 saugt ein Schwimmbagger beim Ägelsee in Erlenbach rund 20000 bis 25000 Kubikmeter Sedimente ab, die sich über den Lauf der Jahre dort abgesetzt haben. Der Ägelsee dient als Ausgleichsbecken für das Wasserkraftwerk Erlenbach. Dank der Baggerung erhält er wieder sein ursprüngliches Seevolumen. Damit kann er wieder optimal bewirtschaftet und für die flexible Stromproduktion im Wasserkraftwerk Erlenbach genutzt werden.

Baggerung beim Ausgleichsbecken Ägelsee

Der Schwimmbagger bei der Testbaggerung im Sommer 2020.

Das Wasserkraftwerk Erlenbach nutzt das Wasser der beiden Hauptbäche Chirel und Fildrich aus dem Diemtigtal. Die Bäche führen Ton, Silt und feinen Sand mit, die sich als Sedimente im Ägelsee ablagern. Dadurch verlandet dieser zunehmend. Heute lässt sich nur noch knapp die Hälfte des ursprünglichen Seevolumens bewirtschaften.

Nassbaggerung undAbschwemmleitung

Damit beim Wasserkraftwerk Erlenbach weiterhin eine flexible Energieproduktion möglich ist, entfernt die BKW, im Auftrag der Simmentaler Kraftwerke, die Ablagerungen aus dem Ägelsee und stellt das ursprüngliche Nutzvolumen wieder her.

Dafür saugt ein Schwimmbagger zwischen Mai und Juli 2021 rund 20000 bis 25000 Kubikmeter Sedimente aus dem Ägelsee ab. Über eine im Sommer 2020 erstellte Abschwemmleitung gelangen die Sedimente in die Simme und schliesslich in den Thunersee.

Mittels einer Testbaggerung wurde die Funktionsweise der Abschwemmleitung bereits im Sommer 2020 getestet. Dabei untersuchten Experten der Wasser Fisch Natur AG mögliche Einflüsse auf die Gewässerökologie, wobei sie keine relevanten Auswirkungen feststellten. Die Abschwemmung der Sedimente trübt das Wasser auf der Strecke unterhalb Erlenbach bis zum Einlauf in den Thunersee. Die BKW überwacht die Trübung kontinuierlich und sorgt für die Einhaltung der durch die Fischerei vorgeschriebenen Grenzwerte.

Wasserkraftwerk Erlenbach

Das Wasserkraftwerk Erlenbach ist seit 1958 in Betrieb. Über zwei Francis-Turbinen mit einer Leistung von je 8,5 Megawatt produziert es jährlich 49 Gigawattstunden Strom, was dem Verbrauch von rund 10000 Haushalten entspricht. Es ist im Besitz der Simmentaler Kraftwerke AG, an der neben der Hauptaktionärin BKW die Elektrizitätsgenossenschaft Stockensee-Simme, Gemeinden und Private beteiligt sind.