Einweihung des Wasserkraftwerks Augand an der Kander in Wimmis, Aeschi b. Spiez und Spiez

Kander-Kraftwerk Augand liefert nun Strom für 7700 Haushalte

Nach einer Bauzeit von drei Jahren hat das Kander-Kraftwerk (KW) Augand AG am Freitag, 8. September 2023 seine Arbeit aufgenommen. Es wird gerechnet mit einer jährlichen Energieproduktion von 35 Gigawattstunden. Was 7700 Haushalte mit vier Personen mit Energie versorgen sollte. Dafür wurden Investitionen in der Höhe von 68 Mio. Franken in das Wasserkraftwerk gesteckt. Am Freitag, 8. September wurde das Werk offiziell in Betrieb genommen.

Kander-Kraftwerk Augand liefert nun Strom für 7700 Haushalte

Das Wasserkraftwerk Augand liefert nun Strom für 7700 Haushalte.

Symbolisch drückten die Verantwortlichen am Freitag letzer Woche den roten Knopf in der Zentrale des Wasserkraftwerks Augand bei Hondrich. Es dauerte einen Moment bis eine der beiden 25 Tonnen schwere Kaplan-Turbinen, unter grossem Lärm, die Arbeit aufnahm.

«Ohne Unfall und grosse Schwierigkeiten haben wir drei Jahre lang gebaut. Eine sportliche Zeit war dies für uns. Und seit dem 3. Juli 2023 sind wir am Netz», erklärte Patrik Eichenberger, Projektmanager KW Augand, BKW. «Die Zusammenarbeit mit Partnern wie z.B. der BLS war sehr gut. Denn wir hatten bei der Bahnlinie eine Tunnelquerung», erläuterte Eichenberger. Und als das Wasser durch das neue Kraftwerk floss, ergänzte er.

Und Thomas Richli, Verwaltungsratspräsident der Kraftwerke Augand, liess wissen, dass hier ein historisches Bauwerk entstanden ist: «Für die kommenden 80 Jahre wird das Werk Energie für 7700 Haushalte liefern. Das ist zwar viel Strom, es reicht jedoch bei Weitem nicht aus, um die Herausforderungen in der Energieproduktion der nächsten Jahre lösen zu können. Unser Kraftwerk erzeugt nämlich nur ein Hundertstel des Stroms des abgeschalteten Kernkraftwerks Mühleberg.»

Die KW Augand AG hat neben der Fischgängigkeit der Wehr bei der Wasserfassung unterhalb des Bauwerks ökologische Massnahmen an der Kander umgesetzt. Die Kander soll sich durch eine Revitalisierung auf einer Länge von rund 450 Metern möglichst viel Gewässerraum eigendynamisch zurückerobern.

Als weitere Massnahme wurde eine bestehende Hochwassersperre mit einer Blockrampe ergänzt und damit sichergestellt, dass die Fische auch oberhalb des Stauwehrs weiter aufsteigen können. Das Konzept für den Fischauf- und -abstieg beim Wehr und der Fassung basiert auf den aktuellsten Grundlagen und Erkenntnissen.

Der Fischaufstieg mit Vertical Slot Fischpass von den Abmessungen ist auf die Leitfischart Seeforelle und die Geschwindigkeiten auf die Barbe ausgelegt. Der Vertikalrechen mit 10mm lichtem Stababstand schützt auch kleine Fische wirkungsvoll. Dies geschah in Zusammenarbeit mit der Schwellenkorporation Wimmis und der Gemeinde Aeschi.