Das Oberländisches Schwingfest war ein Fest der Superlative
5519 Festbesucher und 200 Schwinger sorgten am Oberländischen von vergangenem Sonntag an der Lenk für ein stimmungsvolles Fest. Tags zuvor hatten bereits knapp 350 Nachwuchsschwinger die Schwingarena getestet und für gut befunden.
Oberländisches Schwingfest Lenk 2018
Gestartet wurde das mit Spannung erwartete dreitägige Fest am Freitagabend mit einem beeindruckenden Jodlerabend. Vor vollen Rängen gaben sich drei Topformationen die Ehre und erfreuten das Publikum mit Jodelvorträgen vom Feinsten: «Schöe, dass ihr hüt so zahlrich sit zu ös cho und die drii Tag mit ös weit feschte», begrüsste OK-Präsident Bärtel Moor das Publikum herzlich und stellte sich anschliessend in die Reihen des eröffnenden Jodlerklubs aus St. Stephan. Dieser bestach unter der Leitung seines Bruders Ueli einmal mehr mit beeindruckender Sicherheit und in einer Einheit, die ihresgleichen sucht.
Einen Schreckensmoment erlebten alle, als der 17-jährige Rick Schärz aus Thun im dritten Gang liegen blieb und von den Rettungskräften vorsichtig geborgen wurde. Kompetent und ruhig verlief die Bergung und die erste Hilfe auf Platz funktionierte einwandfrei. Ehrliche Betroffenheit und ein anteilnehmender Applaus begleiteten den Verunfallten auf der Bahre Richtung Ambulanz. Einen herzlichen Applaus aus der Ferne erhielt der 17-Jährige am Nachmittag nochmals, als der Platzspeaker verkünden durfte, dass Rick bereits wieder zu Hause und den Umständen entsprechend wohlauf sei.
Nach der Mittagspause, welche viele beim speditiv servierten und herrlich mundenden Menü in der Festhütte verbracht hatten, wurden die Plätze wieder eingenommen und den Schwingern bei der Arbeit zugeschaut.
Für einen weiteren emotionalen Moment sorgte der in Hondrich wohnhafte Emmentaler Matthias Siegenthaler. Nach langer Verletzungspause gab er beim Oberländischen sein Comeback und beendete gleichzeitig seine Karriere, überglücklich dass er im 7. Rang zum Abschluss noch seinen 80. Kranz gewinnen konnte. Unter tosendem Applaus wurde der als Schönschwinger bekannte von der ganzen Schwingergemeinde verabschiedet. Sämtliche Spitzenschwinger standen dem 33-jährigen Spalier, als er zur Krönung durch seine Familie und seinen Göttibüebel schritt und zollten ihrem Kameraden mit grossem Applaus den verdienten Respekt.
Das Wetter spielte am Wettkampftag grossartig mit und verlieh dem Fest den verdienten Glanz. Das gesamte OK und der jubilierende Schwingklub Lenk und Umgebung mit allen Funktionären und «Chrampfern» gaben für dieses Fest der Superlative alles und verdienten dafür zweifelsohne eine blanke 10!
Erstellt am: 30.05.2018