Der 1. August begann auch dieses Jahr regnerisch und kühl. Was am Nachmittag noch bedrohlich aussah, hat sich dann während der Festansprache recht gut gehalten. Gegen Ende der Feier hat der wieder einsetzende Regen die Gäste an die Wärme getrieben.

Vor allem die Kinder kamen an der diesjährigen Feier auf ihre Kosten. Geschützt vor Wind und Wetter konnten über 80 Kinder mit Unterstützung der Eltern und Mitarbeitern von Lenk Simmental Tourismus im Alphüttli beim Spielplatz Lenkerseeli ihre bunten Laternen selber basteln. Das zufriedene Zusammensein wurde durch ein Kinderschminken abgerundet. Mit farbigen Gesichtern, stolzem Lächeln und ihren ganz persönlich gestalteten 1.-August-Laterne verliessen die Kinder am Abend das Alphüttli, um am Fackelumzug teilzunehmen.

Auf dem Kronenplatz standen zu dieser Zeit das Rednerzelt und die Festbänke noch verlassen im Regen. Die Gäste und die «Ländlerfründe Bäderhorn» suchten Schutz unter den Vordächern vom Kronenplatz und dem gedeckten Sitzplatz bei der Krone. Eine Schlechtwetter-Lösung mit Trockenplätzen nicht nur für die Redner, sondern auch für die Gäste hätte sicher nicht geschadet.

Ein voller Erfolg war das Konzert in der reformierten Kirche. Mit über 200 Gästen war die Kirche Lenk randvoll. Das Zusammenspiel von Kirchenorgel, Alphorn, Hörnern und Jodelgesang gaben dem Konzert den folkloristischen, feierlichen Rahmen. Die Kirchenorgel spielte Ada van der Vlist, die Alphornbegleitung brachte Irene Zahler. Zum Anfang und zum Schluss sangen Sarah Iseli und Franziska Raaflaub mit Hornbegleitung Jodellieder. Das Konzert in der reformierten Kirche gab der gesamten Feier den festlichsten Rahmen.

Trotz dem Dauerregen haben sich über 200 Gäste, die Lenker Treichler, die Lenker Trachtenfrauen, Kinder mit Lampions, hinter den Vereinsfahnen vom TEC durch das Dorf auf den Kronenplatz führen lassen. Beim feierlichen Einmarsch des Umzuges auf den Kronenplatz setzte der Regen aus und eine fröhliche Schar von Zuschauern belegte den Kronenplatz. Kinder mit leuchtenden Augen und ihrer eigenen Laterne prägten die ersten Reihen vor dem Rednerpult.

Demut, Stolz und Verantwortung waren die Pfeiler seiner Ansprache. Zur Demut meinte Albert Rösti, wir hätten das grosse Glück, in einem friedlichen Land in Sicherheit und Freiheit leben zu dürfen, in dem sich alle neben dem ordentlichen Lebensunterhalt auch ein wenig Luxus leisten könnten. Zudem sei die Schweiz wohl einer der schönsten Plätze, die es auf der Welt gebe.

Früh in seiner Jugend habe er als «Statterbueb» gelernt, dass die Pflege dieser wunderbaren Kulturlandschaft, die uns an der Lenk umgebe, viel Fleiss und Schweiss erfordere. Er dankte den Bauernfamilien für ihre grosse Arbeit. So dürften wir nebst der Demut sicher auch stolz sein, was wir hier in unserer Region erschaffen hätten. Die Kulturlandschaft stelle auch die Grundlage für den Tourismus dar. Er gratulierte den Lenkern für das grossartige, touristische Angebot, das auf die Zukunft ausgerichtet sei. Dies gerade in einer schwierigen Zeit, wo die Frankenstärke oder die Zweitwohnungsinitiative nicht eben für gute Rahmenbedingungen sorge. Wir, die jetzt aktive Generation würde die Verantwortung tragen, die Schönheit unseres Landes, die wir mit Demut immer wieder bewundern und die wirtschaftliche Stärke, auf die wir stolz seien, zu erhalten. Um die in der Verfassung festgehaltenen Werte, die Freiheit, Unabhängigkeit und Frieden bzw. Sicherheit zu erhalten bräuchten wir eine starke Armee und einen eigenständigen Staat, der mit unserem Nachbarn und Handelspartner, mit der EU in Frieden und Eintracht leben könne.

Albert Rösti hofft, dass die Feierlichkeiten zum 1. August uns immer wieder die Kraft dazu verleihen würden, dass wir auch in der Zukunft Freude an unserem wunderschönen Land haben könnten, und dass wir für unsere lieben Gäste aus dem In- und Ausland gute Gastgeber bleiben.

Das in Zusammenarbeit von der Gemeinde mit dem Lenkerhof vorbereitete Feuerwerk zeichnete schöne Bilder in den trüben Himmel und gab dem regnerischen Feiertag einen würdigen Abschluss. Trotz dem wieder einsetzenden Regen hatten die Pyromanen des Friedens viele staunende Zuschauer.