Die erste Swiss Trail Tour an der Lenk war ein voller Erfolg

Vergangenes Wochenende feierte das Dreitages-Etappenrennen im Rahmen der Swiss Trail Tour an der Lenk seine Premiere: Gestartet wurde während drei Tagen in zwei Hauptkategorien, der Ultra-Tour über 147 Kilometer und der Trail-Tour über 77 Kilometer. Die Spitzenläufer Nina Brenn und Stephan Hugenschmidt dominierten die Ultra-Tour. Die Simmentalerin Corinne Zeller aus Weissenburg gewann in der Trail-Tour in beeindruckender Manier den Overalltitel, ebenso wie Alexis Montagnat aus Renier. Den sonntäglichen Iffigenalplauf gewann der Einheimische Patrick Feuz sowie Rachel Buchs aus Tafers.

Die erste Swiss Trail Tour an der Lenk war ein voller Erfolg

Das Podest des Iffigenalplaufes bei den Männern: Christian Fischer, der einheimische Sieger Patrick Feuz und Marco Wildhaber.

Die Swiss Trail Tour an der Lenk vom vergangenen Wochenende war das erste Trail-Running-Etappenrennen der Schweiz. Lenk-Simmental Tourismus hatte den Anlass mit langer Hand vorbereitet und führte diesen vom 28. bis 30. September 2018, unter der Leitung von «Human Sports Management» mit grossem Erfolg durch. Wegen den positiven Rückmeldungen soll der Anlass zum festen Bestandteil der Trail Running Agenda werden.

Sportliche HöchstleistungEchte sportliche Leistung wurde von den Läufern in der Ultra-Distanz von insgesamt 147 Kilometern und täglich zwischen 1800 und 2700 Höhenmetern gefordert.

Doch auch die Kategorie Trail-Tour mit insgesamt 77 Kilometern und bis zu 1878 Höhenmetern pro Tag forderte die Sportler gewaltig. Der an der Lenk seit Jahren etablierte Berglauf Lenk-Iffigenalp wurde zudem am dritten Tag in diese Trail-Tour als Abschluss integriert.

Die erste Etappe der Swiss Trail TourAm Freitag startete die Trail-Tour mit einer knapp 30 Kilometer langen Etappe. Der Start war beim Schulhaus Lenk und führte über das Oberried und die Langermatte ins Pöschenried, dem Chimpach nach in den Sommerwald, dann auf das Rothorn, die Tube und zurück ins Dorf; insgesamt waren am ersten Tag 1448 Höhenmeter zu bezwingen. Corinne Zeller aus Weissenburg bewältigte diese Etappe wie die beiden folgenden als Schnellste.

Die Ultra-Strecke über knapp 42 Kilometern Distanz und mit gut 1800 Höhenmetern startete gleich und trennte sich auf der Tube Richtung Wistätten auf der Turbachseite ins Sparenmoos und nach St. Stephan. Dann über den Talboden zurück an die Lenk.

Der Gewinner des Eiger Ultra Trail 2017 Stephan Hugenschmidt war schon am ersten Tag der gefeierte Mann auf der Ultra-Strecke. Er dominierte den ganzen Trail durch und erreichte das Ziel mit grossem Vorsprung.

Die Swiss Trail Tour KönigsetappeDie zweite Etappe der Swiss Trail Tour führte am Samstag über 37 Kilometer für die Tour-Kategorie und 55 Kilometer für die Ultra-Läufer.

Am Start der Königsetappe in Richtung Fermeltal standen total 209 Athleten über die beiden Kategorien. Bei herrlichem Herbstwetter, welches oberhalb der Baumgrenze für eine zusätzliche Herausforderung und gleichzeitig ein wunderschönes Panorama sorgte, durfte sich Corinne Zeller auf der Tour-Distanz bereits zum zweiten Mal als überragende Siegerin feiern lassen. Bei den Couples konnten Lokalmatador Jonathan Schmid und sein Partner Stefan Lustenberger mit einem neuerlichen Tagessieg die Führung verteidigen.

Dass die Strapazen spürbar waren, zeigte sich insofern, als dass Gigathlon-Sieger Ramon Krebs nach rund zehn Kilometern wegen Leisten- und Patellasehnenproblemen das Handtuch werfen musste oder um 15 Uhr bei Kontrollschluss auf dem Färmelberg zwei Läufer aus dem Rennen genommen werden mussten.

Die dritte Etappe mit IffiglaufNina Brenn und Stephan Hugenschmidt gewannen die Ultra-Distanz der Swiss Trail Tour 2018 an der Lenk. Beide feierten an der dritten Etappe der Swiss Trail Tour auch den dritten Tagessieg, ebenso wie die unverwüstliche Simmentalerin Corinne Zeller in ihrer Kategorie. Alle drei waren das Mass der Dinge, die Konkurrenz konnte ihnen nicht das Wasser reichen. So absolvierte Hugenschmidt die insgesamt 147 Kilometer in beeindruckenden 13:56:06 Stunden. Corinne Zeller beanspruchte für ihren Overall-Titel die von ihr absolvierten 77 Kilometer insgesamt 8:32:29 Stunden und gewann damit das Gesamtklassement «Frauen einzeln» über die gesamte dreitägige Swiss Trail Tour mit einem Vorsprung von einer guten halben Stunde auf die zweitplatzierte, erfahrene Läuferin Simon Räss.

Einheimische schnitten stark abStark haben sich aber auch weitere Simmentaler in der dreitägigen Tour geschlagen. So schnitt bei den Männern in derselben Distanz der gebürtige Lenker Gerhard Zeller (Rang 5) direkt vor Beat Bieri aus Zweisimmen auf dem 6. Platz erfolgreich ab. 10. wurde Nils Hählen und 11. Nicola Buchs. Philip Eschler wurde 15. und Urs Kühne guter 27.

Der Lenker Patrick Feuz gewann den IffigenalplaufDer sonntägliche Iffigenalplauf, welcher in die Tour-Kategorie integriert worden war und für die Läufer der Swiss Trail Tour die Schlussetappe bedeutete, wurde vom Einheimischen Patrick Feuz in starken 43:29 Minuten gewonnen. Bei den Frauen war Rachel Buchs aus Tafers in 55:03 Minuten die Schnellste. 108 Läuferinnen und Läufer absolvierten den traditionellen Iffigenalplauf.

Ebenfalls im Einsatz in fünf unterschiedlichen Kategorien standen am Sonntag rund ums Lenker Schulhaus und durchs Dorf die rennfreudigen Kids.

Erfolgreiche Swiss-Trail-PremiereDer lokale Streckenchef Simon Dräyer hatte die Laufrouten für die erste Swiss Trail Tour entworfen und erntete sowohl vom Veranstalter als auch von den Athleten viele positive Rückmeldungen. Unterstützt wurde er von Sina Walder, welche für den Einsatz der rund 200 Helfenden zuständig war sowie Andi Beetschen, der überall zum Einsatz kam, wo gerade Not am Mann herrschte.

Erst am späteren Sonntagnachmittag fielen erste Regentropfen und die letzten Ultra-Läufer mussten noch einige Bergkilometer bei misslicheren Verhältnissen absolvieren. Vorher genossen die rund 400 Athleten über alle drei Tage schönstes Herbstwetter, geniale Strecken und ein wunderbares Panorama im Berner Oberland. «Es war ein Traum, eine fast perfekte Premiere der Swiss Trail Tour», schwärmte denn auch Projektleiter Simon Zahnd von der Erstaustragung und ist überzeugt, dass im nächsten Jahr noch viel mehr Läufer den Weg an die Lenk finden werden.