«Heiterefahne!» – nach vier Tagen Gold

Das Zelt war ausverkauft, die Stimmung auf dem Höhepunkt und Marc Trauffer traute seinen Ohren nicht: Sein erst vor knapp drei Wochen veröffentlichtes Album «Heiterefahne!» belegt zurzeit Platz eins der Schweizer Album-Charts und erreichte nach nur vier Verkaufstagen Goldstatus! «Das haben wir vor ihm geheim gehalten, damit wir ihn heute damit überraschen können», sagte Julie Born, Direktorin von Sony Music Switzerland, als sie Trauffer die Goldene Schallplatte überreichte. Das Publikum feierte seinen Stern am Schweizer Mundart-rockhimmel frenetisch. Getauft wurde das Goldalbum mit Pflümli in Anwesenheit von Maskottchen Dana, der Bernhardinerhündin vom CD-Cover. Eine Welle des Publikums soll die noch junge aber schon sehr erfolgreiche CD weiter «prosperieren» lassen.

Bereits mit dem Album «Fischer & Jäger» startete Trauffer seine Konzerttour an der Lenk und auch mit dem Platin-Album «Alpentainer» war er hier. «Irgendwiä hät üs d’Lenk gärn!», rief Trauffer begeistert von der Bühne ins Publikum. Im Anschluss an das Konzert sagte Trauffer, für ihn sei schnell klar gewesen, dass CD-Taufe und Tourstart auch dieses Mal an der Lenk gemacht werde. «Die Lenk hat für mich mittlerweile eine Verbindung mit Anfang», erklärte Trauffer. Zum Namen «Heiterefahne!» erläuterte er, seine Grossmutter habe des öfteren «Heiterefahne!» gerufen. Dies könne sowohl im positiven Sinn als Ausruf des Erstaunens als auch im negativen als Fluch gebraucht werden. «Ich wollte mir diesen Ausdruck auf den Arm tätowieren lassen», gab Trauffer zu. Erst war es nur der Titel eines Liedes, dann wurde «Heiterefahne!» zum Album-Name.

Vor dem eigentlichen Konzert liefen ab Konserve Gassenhauer wie «Ds Vogellisi» oder «Alperose». Die Zuschauer nahmen die Volkslieder begeistert an, sangen lautstark mit und begannen zu schunkeln. Das Publikum war bereits heiss, als um 20.45 Uhr Trauffers Band und zum Schluss er selbst die Bühne betraten. Gleich von Beginn weg riss der Brienzer das Publikum mit und band es mit gekonnten Interaktionen in seine Show mit ein.

Er ist ein vortrefflicher Unterhalter, das muss man ihm lassen. Den Titel «Alpentainer» hat er nicht von ungefähr. Die Zutaten für seine Musik sind simpel: «Lumpäliädlizüügs und Jololo», angereichert mit rockigen Gitarrenriffs, fetziger Handorgel und tanzbarem Rhythmus. Dazu einfache, verständliche Mundarttexte, eingängige Refrains und viel Pogewackel. «Ich mache Mundartrock mit volkstümlichen Einflüssen», bezeichnete Trauffer selber seinen Musikstil. Seine Fans mögen ihn, lieben seine Musik und bescheren ihm ausverkaufte Konzerthallen. Mit seinem neuen Album «Heiterefahne!» ist Trauffer an einem weiteren Höhepunkt seiner Karriere angelangt.

Besser hätte «Das Zelt» nicht abschliessen und Trauffers Konzerttournee nicht starten können. Zwei Stunden lang boten Trauffer und seine sechsköpfige Band beste Unterhaltung. Julian von Flüe an der Handorgel und Monika Schär, die mit ihrer Stimme den Liedern das «gewisse, weibliche Etwas» verlieh, seien anstelle der ganzen Band genannt, die allesamt an diesem Samstagabend einen tollen Job gemacht haben. Trauffers Konzerttournee, von der die nächsten neun Konzerte bereits ausverkauft sind, hat an der Lenk einen grandiosen Auftakt erlebt und die 10. Ausgabe von «Das Zelt – Chapiteau PostFinance» an der Lenk mit Trauffer einen würdigen Abschluss gefunden.

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