Die Reka glaubt an die Tourismus-Destination Lenk

Investition von 30 Millionen in ein neues Feriendorf

Das bestehende Reka-Feriendorf an der Lenk kann nach über 40 Jahren den heutigen Anforderungen nicht mehr vollumfänglich genügen. Um den gewandelten Gästebedürfnissen Rechnung zu tragen, soll ein modernes Feriendorf entstehen, das bezüglich Erschliessung, Betrieb und Unterhalt den heutigen Anforderungen genügt und den Ganzjahresbetrieb mit Familien möglich macht. Zusammen mit der Gemeinde Lenk und dem Architekten hat die Reka-Direktion am Montag, 25. Juni 2018 über das Richtprojekt orientiert.

Investition von 30 Millionen in ein neues Feriendorf

Modell der Aussenansicht der neuen, geplanten Reka-Ferienanlage.

Der Gemeindepräsident René Müller stellte vergangenen Montagabend am öffentlichen Informationsanlass das Richtprojekt Feriendorf der Reka an der Lenk vor:

Das bestehende Feriendorf wurde 1972 geplant und im Januar 1973 hat die Gemeinde dem Bauvorhaben der Reka zugestimmt, trotzdem das Feriendorf in die Landwirtschaftszone geplant wurde. Bereits 1975 konnte das Reka-Feriendorf dem Betrieb übergeben werden. Im April 1979 hat die Baudirektion des Kantons Bern das Projekt der Ferienhauszone zugewiesen. Mit der Ortsplanungs-Revision kam die gesamte Parzelle in die Wohnzone zwei und schlussendlich hat der Souverän im April 2011 der Umzonung der gesamten Fläche in die Kur- und Hotelzone mit Planungspflicht zugestimmt (Erhaltung von warmen Betten).

«Das Reka-Feriendorf leistet mit seinen über 50’000 Logiernächten (acht Prozent der LN der Gemeinde Lenk) einen wesentlichen Bestandteil zur touristischen Wertschöpfung und wir sind froh, dass sich die Direktion der Reka für einen Neubau des Feriendorfes an der Lenk entschieden hat», so René Müller. Das am Montag vorgestellte Richtprojekt geht vom 5. Juli bis zum 2. August 2018 in das Mitwirkungsverfahren. Die Reka möchte so bald wie möglich mit dem Bau beginnen.

Bedeutung des Standortes Lenk fürdas neue FeriendorfDer Direktor der Reka, Roger Seifritz, äusserte sich über den Standort Lenk für das neue Reka-Feriendorf wie folgt: «Die Lenk hat in den letzten Jahren immer unter den Top drei der Reka-Standorte figuriert. An der Lenk haben wir mit 306 Öffnungstagen 210 Belegungstage verzeichnen können und haben 50’000 Logiernächte generiert. Dass die Auslastung leicht rückgängige Zahlen zeigt, liegt nicht am Standort, sondern in der Struktur des in die Jahre gekommenen Feriendorfes. Die Betriebswege liegen nicht alle auf der gleichen Ebene und erschweren den Betrieb und Unterhalt sehr. Die internen Wege sind nicht barrierefrei, das schätzt der heutige Gast nicht und dies entspricht nicht mehr den Vorschriften für Behindertenwege.

Die Zufahrt über die Aegertenstrasse ist zu eng und die Parkierungsmöglichkeiten nicht ideal und liegen nicht auf unserem Grundstück. Ein Neubau drängte sich letzter Zeit immer mehr auf. Bei der Standortwahl hat die Lenk mit dem Familien-Bewusstsein, mit den hervorragenden, modernen Bergbahnen, mit den ausgezeichneten Pisten und der starken Infrastruktur gepunktet. Wir sind überzeugt, dass die Lenk für unser neues Feriendorf ein geeigneter Standort wird.

Im letzten Jahr haben wir zusammen mit der Gemeinde und dem Architekturbüro Brügger Architekten AG verschiedene Varianten durchgearbeitet und wir wollen beim jetzigen Stand der Projektierung mit dem heute vorgestellten Richtprojekt in das Mitwirkungsverfahren starten.»

Was erwartet der Gast von einem modernen Feriendorf?Damian Pfister als Vizedirektor, Leiter Reka-Ferien, sprach über die gewandelten Vorstellungen der heutigen Gäste: «Vom derzeitigen Gast weiss man nicht mehr, ob er eine Woche bleibt, oder ob er tageweise durch die gewählte Gegend ‹hüpfen› will. Er will sich nicht lange im Voraus festlegen, erwartet den gleichen Komfort wie zu Hause und will ein breites Angebot an Möglichkeiten wie Fitness, Wellness, Bike-Trails und/oder Bademöglichkeiten zur Verfügung haben. Im Winter erwartet er attraktive Bergbahnen, makellose Pisten und ein Gastronomie-Angebot, das seinen Bedürfnissen entspricht. Da Reka weiterhin für die Schweizer Familien Ferien anbieten will, sucht sie für ihre Gäste familienorientierte Tourismus-Destinationen, die nachhaltig diesen Trend verfolgen. Die Lenk hat mit seiner Ganzjahres-Familien-Strategie den gleichen Weg eingeschlagen, den die Reka ebenfalls für die Zukunft vorgesehen hat. Das war eines der gewichtigsten Argumente, das für den Bau des neuen Feriendorfes an der Lenk gesprochen hat.»

Das Richtprojekt in KürzeDer Geschäftsführer der Brügger Architekten AG, Heinz Brügger, stellte den Werdegang des Projektes vor: Die Ferienanlage soll aus zwei Baukörpern bestehen, die unterirdisch über eine gemeinsame Tiefgarage und den Wellnessbereich miteinander verbunden sind. Die Baukörper sollen harmonisch in den Nordhang eingebettet werden. Der regionale Bezug wird aufgrund der Materialisierung und Einbettung gross. Die Konzeption mit den beiden Baukörpern ermöglicht es, die Ziele hinsichtlich eines qualitativ hohen Gästenutzens in allen Wohneinheiten, Barrierefreiheit, attraktiven Aussenräumen und eines optimierten Betriebes zu erreichen. Gleichzeitig wird die nutz- und gestaltbare Grünfläche grösser.

Die Verkehrssituation an der Aegertenstrasse wird entflochten, indem die An- und Abreisezone räumlich von der Strasse getrennt wird. Davon werden auch die Anwohner profitieren.

Eine Herausforderung für das einheimische BaugewerbeIn der Auswirkungszeit der Zweitwohnungsvorschriften bringt ein Bauvolumen von 30 Millionen eine Spitzenauslastung über zwei Jahre. Wo möglich will die Bauherrschaft mit regionalen Unternehmungen zusammenarbeiten, wie sie dies bei anderen Bauprojekten im Berggebiet ebenfalls praktiziert hat.

Die lange Vorbereitungszeit gibt dem Gewerbe die Chance, sich auf den grossen Einsatz vorzubereiten. Ob die Realisierung nach konventionellen Arbeitsvergaben oder mit einer Generalunternehmung erfolgt, ist noch offen. Es wird auch am Geschick der Bauunternehmer liegen, sich in Baukonsortien zu finden, um der Herausforderung begegnen zu können. «Wir sind überzeugt, dass die Bauherrschaft auch in diesem Projekt das einheimische Gewerbe soweit wie möglich berücksichtigen wird», so Heinz Brügger.