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Kathrin Tritten – Hebamme aus Leidenschaft

Kathrin Tritten wuchs an der Lenk auf und steht heute ihre Frau im Gesundheitswesen: Nach der Hebammenausbildung hat sich die 55-Jährige stetig weiter gebildet und ist seit einiger Zeit schon als Verantwortliche Praxisausbildung sowie Dozentin Bachelorstudiengang Hebamme im Departement Gesundheit an der Berner Fachhochschule im Einsatz. Zudem ist sie Mitglied der Steuergruppe Betriebliches Gesundheitsmanagement. Ein breit gefächertes und umfangreiches Aufgabengebiet, das die Lenkerin vollumfänglich auslastet, aber auch erfüllt.

Kathrin Tritten – Hebamme aus Leidenschaft

Kathrin Tritten liebt es, immer mal wieder eine Auszeit an der Lenk zu nehmen – wie hier in der Wallegg-Stube.

Einfach gesagt, ist Kathrin Tritten für den praktischen Teil im Hebammenstudium verantwortlich. Die Lenkerin pflegt seit 2007 die Zusammenarbeit mit über 50 Praxispartner*innen und weist allen Studierenden Ausbildungsplätze in einem Spital, einem Geburtshaus oder einer Hebammenpraxis zu. So auch dem Geburtshaus Maternité Alpine in Zweisimmen. Hierzu sagt sie: «Das Geburtshaus ist eine wichtige Institution, welche die gesundheitliche Versorgung während der Mutterschaft in der Region sicherstellt und als Lehrbetrieb ihr Know-how unseren Studierenden im Sinne von Nachwuchsförderung weitergibt. Danke an dieser Stelle an die Bevölkerung der Region, die sich für diese wertvolle Institution stark gemacht und die Realisierung gemeinsam ins Leben gerufen hat.»

Als Ansprechperson für die Studierenden und Verantwortliche Praxisausbildung muss die 55-Jährige flexibel sein und ihren Tagesplan mehrmals pro Woche kurzfristig über den Haufen werfen: «Haben Studierende während den Praxismodulen oder die Ausbildungsverantwortlichen in den Institutionen ein Anliegen, dann hat dies immer erste Priorität.» Ein breit gefächertes und umfangreiches Aufgabengebiet, das die Lenkerin vollumfänglich auslastet, aber auch erfüllt.

Vom «Chrämerlimiitschi» zur Frau, die ihren Weg gehtEin Blick zurück in die wohlbehütete Kindheit des Lenker-«Miitschis» bringt an den Tag, dass sie von klein auf mit Leidenschaft «g’chrämerlet» hat. Zusammen mit Grosspapa Hans Tritten und ihren beiden Brüdern produzierte sie zum Beispiel in einer kleinen Form den bekannten Käse «Lenker Tummeli», der nach seiner Reifung vor der elterlichen Molkerei verkauft werden durfte. Auch im Laden selbst hat sie als Teenager oft mitgeholfen, nachdem sie oftmals schon als Kind, mit Freundinnen abends oder am Wochenende real «Verkäuferlis» gespielt hatte. «Ich habe es geliebt», meint sie rückblickend.

Nach diversen Sprachaufenthalten im Welschland und Florenz sowie einem Vorbereitungsjahr für Berufe im Gesundheitswesen, nahm sie im Jahr 1984 ihren langersehnten Berufswunsch an der Hebammenschule in Bern in Angriff. Während der Ausbildung wurde ihr ein Praktikumsplatz im Kantonsspital Liestal zugewiesen, was bei ihr nicht eitel Sonnenschein auslöste. Doch das für sie vermeintlich abgelegene Spital entpuppte sich alsbald als Glücksfall in ihrer Berufskarriere und sie arbeitete nach der Ausbildung für weitere zwei Jahre als diplomierte Hebamme in Liestal. Zu einer Familie und deren Töchter pflegt Kathrin noch heute einen regen Kontakt. 1988 hat sie das Paar während der Schwangerschaft, Geburt und dem Wochenbett von Zwillingen begleitet, was anschliessend in einer Freundschaft resultierte. Seit der Geburt war und ist sie für beide Mädchen ein glückliches «Schlottergotti».

Insgesamt hat Kathrin rund 600 Kindern auf die Welt geholfen, bevor sie die berufliche Perspektive wechselte, indem sie an die Hebammenschule und später an die Fachhochschule ging. Seither hat sie unzählige Studierende auf dem Weg zur Hebamme begleitet, zum Beispiel auch die ortsansässige Hebamme Patricia Rösti.