3. Mittsommer Festival am Lenker Simmenfall

Magische Momente am Mittsommer Festival

2800 Gäste und 20 Bands haben am Wochenende vom 21. bis 23. Juni im Rahmen des 3. Mittsommer Festivals an der Lenk einen unvergesslichen Eindruck rund um die Simmenfälle hinterlassen.

Nach zwei erfolgreichen Mittsommer- Festivals stand bereits im September 2018 fest, dass es ein drittes Festival geben wird. Erste Kontakt-Aufnahmen mit möglichen Künstlern liefen und vor Ort wurden erste bauliche Massnahmen getroffen.

Dass der Juni wettermässig Überraschungen bringen kann, ist Tatsache und gehört ein wenig auch zum Mittsommer Festival. Mit voller Überzeugung hat sich der Gründer des Festivals, Reto Zürcher an die Organisation gemacht und Frank Lenggenhager nahm sich den Künstlern und der Sicherheitsorganisation an. Die zahlreichen Helfer haben das Vorhaben für den Gast in Ruhe umgesetzt. Die anspruchsvolle Aufgabe für das gesamte Catering haben die betroffenen Gastronomen königlich gemeistert.

Mit eigenem Engagement und mit der Unterstützung der Sponsoren hat die Familie Zürcher einen bedeutenden Event an der Lenk ins Leben gerufen.

Musik und SicherheitMit einem sicheren und durchdachten Szenario haben die Organisatoren für einen ruhigen aber stimmungsvollen Ablauf des Festivals gesorgt. Zwanzig Bands, davon fünf Singersongwriter, haben es geschafft Festival-Stimmung aufzubringen, auch wenn der Regen am Freitagabend alle Beteiligten nervte! Dennoch stimmte alles, die Zu- und Wegfahrt, die Musiker und die Musik, die Verpflegung, die Stimmung, die insgesamt über 2800 Gäste, alles war Festival-Like.

Regendurchtränkter FestivalstartAm Freitagnachmittag schien die Sonne. Als das Trio Wilhelm aus Deutschland die erste Show auf der Hauptbühne einrichtete, begann der Regen jedoch. Trotzdem brachten die Lieder zwischen Indie-Folk und glückstrunkenem Pop die ersten Gäste vor die Bühne.

Blanco White hatte seine wetterfesten Gäste vor der Bühne, den Rest im Zelt am Trockenen. Endo Anaconda mit seiner Band Stiller Has stand buchstäblich vor einer Regenwand, bis er als Urgesteine der Schweizer Mundartmusik mit seinem rauen, gewaltigen Gesang, mit seinen oft melancholisch grundierten, manchmal zynischen und immer wieder unbequemen Texten die im Regen Stehenden überzeugte. Das war echte Festivalstimmung! Zu pumpenden Bässen und heissen Klängen von Manillo endete die erste Festivalnacht mit heissen Tänzen im prasselnden Regen.

Wunderbare Stimmen im BrämehüsiFast eine «Show in der Show» brachten die fünf Singersongwriter während den beiden Festivaltagen im Brämehüsisaal. Die Nähe des Publikums, der akustisch aktive Raum und der Dialog zwischen Künstlern und Publikum, verliehen den Darbietungen eine seltene, intime Art der Musikinterpretation.

Die Französin Evelyne Gallet beeindruckte schon durch ihre Art, vor das Publikum zu treten. Ihre Lieder, tief von der Liebe geprägt, gehen liebevoll, aber auch kritisch mit dem wichtigsten Teil des Lebens um. «Meine Lieder sind nicht Geschichte, sondern sie sind mich», meinte sie im Gespräch.

Die Dänin Winnie Raeder trat mit Silvan Rupp, einem Berner Oberländer aus Oberhofen am Piano auf: «Wir haben uns in London in einer Musikschule kennengelernt, seitdem treten wir auch gemeinsam auf.» Im randvollen Brämehüsi folgten die Zuhörer ihrer bemerkenswerten Stimme, mit der sie die Herzen der Gäste eroberte. Eine Stimme, die noch zu reden geben wird.

Der Engländer George Ogilvie zeigte in seiner offenen Art, wie englische Lieder auch für Schweizer Herzen zugänglich werden. Ein überzeugter, englischer Musiker, der sich ganz seiner Musik verschrieben hat.

Als zweiter Engländer trat Nathan Ball vor sein Publikum. Er überzeugte mit seiner starken Stimme. Auch für ihn war der Brämehüsisaal fast zu klein. Sein sicherer Auftritt widerspiegelt seine Erfahrung, seine Lieder dem Publikum nahe zu bringen.

Auch wenn Violetta Zironi englisch spricht und englisch singt, kann sie ihre Herkunft, Bologna nicht überdecken. Sicher und überzeugt sang sie mit ihrer einzigartigen Stimme zum Klavier wie zur Gitarre. Mit ihrer Art und mit ihrer Stimme eroberte sie alle im Brämehüsisaal. «Ich bin erst am Anfang meiner Musik, bin jung und will noch viel erreichen», meinte sie am Schluss ihres Konzertes. Festivalgelände als grosser Freiluft-DancefloorEntgegen den Prognosen hatte sich das Wetter am Samstag zum Glück etwas beruhigt, die Wolken hingen nicht mehr gar so tief und es regnete kaum noch, als Andrea Bignasca auf die Bühne trat. Ein angenehmer Anfang für den Haupt-Tag am Mittsommer Festival 2019 an der Lenk.

Die Puts Marie’s aus Biel traten mit harten Bässen und eigener Musik vor das Publikum und liessen es tanzen. Der Platz zwischen der Hauptbühne und dem Zelt füllte sich immer mehr, während der in Nidau am Bielersee aufgewachsene Singer-Songwriter James Gruntz am Schlagzeug mit seinem ausserordentlichen Gesang und seinem Trio, sowie die Black Sea Dahu das Publikum in Schwung brachten.

Die Troubas Kater begeisterten mit ihrem Mix aus Mundart, Pop, Rap und Folk. Die Berner Big Band inklusive Bläser verwandelte das Festivalgelände in einen grossen Freiluft-Dancefloor – furios und schweisstreibend.

Unter klarem Sternenhimmel und zu den pumpenden Bässen der dänischen Rocker Go Go Berlin endete am frühen Sonntagmorgen die dritte Ausgabe des Mittsommerfestivals an der Lenk.

Urchiges Burezmorge zum AbschlussTraditionsgemäss servierten Lenker Detaillisten, Bauernfamilien und Gastronomen mit viel Liebe das sonntägliche Burezmorge. Das Alphornduo mit Erna Freidig und Irene Zahler, das Trio Dubi und später das Trio Zeller unterhielten die zufriedenen Zmorgengäste. Randvoll war die Terrasse vor dem Hotel Simmenfälle bereits vor zehn Uhr. Damit ging das Mittsommer Festival 2019 bei den Simmenfällen mit heimischen Klängen und Kulinarik zufrieden zu Ende.