43. Schlittenhunderennen an der Lenk

Mit Gebell und Vorfreude auf die Piste

Am Wochenende, 11. und 12. Februar waren die Musher wieder an der Lenk. Die Schlittenhundeführer mit ihren nicht immer ganz leisen und nicht immer ganz einfach zu handhabenden Vierbeinern lieferten sich spannende Verfolgungen am 43. Internationalen Schlittenhunderennen rund um den Lenkersee.

Mit Gebell und Vorfreude auf die Piste

Nicht nur Huskys: In den offenen Wettbewerbsklassen konnten auch andere Hunderassen ihre Qualitäten als Schlittenhunde unter Beweis stellen.

Bereits am Freitagabend waren viele der Hundesportler an die Lenk gekommen und hatten es sich auf dem Startgelände camping-wohnlich eingerichtet. Während im benachbarten «Zelt» erst das Auftaktkonzert und später dann die Aftershow-Party tobte, war auch auf dem Lagerplatz der Musher von Ruhe nur wenig zu spüren: Das aufgeregte Heulen der Hunde beruhigte sich nur langsam an diesem Vorabend zu den zwei Renntagen.

Starke Teilnehmerzahlen, vieleBesucher

Nach den rekordverdächtigen Teilnehmerzahlen im vergangenen Jahr – die Rennen an der Lenk gehörten zu den wenigen Rennen, die coronabedingt überhaupt in Mitteleuropa durchgeführt wurden – musste man bei der 43. Auflage der Hunderennen wohl einen Einbruch erwarten. Doch weit gefehlt: Mit knapp 100 Startenden gingen in diesem Jahr nur etwas weniger Gespanne an den Start als im Vorjahr. So konnten etwa 2000 Zuschauern auch diesmal ununterbrochen attraktive Rennen geboten werden. Zufrieden zeigte sich darum OK-Präsident Heinz Welten: «Dank den nach wie vor kalten Nächten konnten sämtliche Rennen auf den gut präparierten Trails durchgeführt werden.»

Bei frostigen Temperaturen, aber strahlendem Sonnenschein war die Rennstrecke, besonders an Start und Ziel und am Lenkerseeli, gut besucht. Vor allem Familien mit Kindern liessen sich von der Faszination des Hundeschlittensports begeistern: Ob nun reinrassige Huskys, die in 6er oder 8er-Gespannen auf die langen 12- bzw. 16-km-Runden gingen und ihre Ausdauer zeigten oder die Schlitten der offenen Kategorien, in denen manchem Vierbeiner nach fulminantem Start dann doch bald die Puste ausging und man sich fragen konnte, wer eigentlich wen zieht – für die kleinen und grossen Besucher an der Strecke bot sich eine abwechslungsreiche Folge von Gespannen.

Mal sportlich, mal heiter

Gute Stimmung herrschte – einmal mehr – im «Fahrerlager»: Denn wenn auch akustisch die aufgeregt bellenden Hunde vor ihrem Start dominierten, so ging es doch tagsüber sonst sehr entspannt und eher gemächlich zu. Speziell die Huskys mit ihren manchmal stechend blauen und durchdringenden Augen machten es sich nach ihrem Renneinsatz gern hinter den Wohnwagen ihrer Besitzer gemütlich und verbrachten dösend die Zeit, während ihre Besitzer und interessierte Besucher miteinander ins Gespräch kamen.

Auch wenn das 43. Internationale Hundeschlittenrennen ein sportlicher Wettkampf ist, bedeutet das jedoch nicht, dass jeder Schlittenführer es bierernst nimmt und verbissen um jede Zehntelsekunde kämpfen muss. Zeit für ein fröhliches Winken ins Publikum war bei den meisten Aktiven dann doch und bei manchem konnte man auch den Eindruck gewinnen, dass das sogar die Hauptsache war. Zu viel Ehrgeiz hat sowieso nicht allen Teilnehmern gut bekommen, wie mancher schon an der ersten, mit zu viel Schwung genommenen Kurve erfahren musste und mit dem Fangzaun in Berührung kam. Und dennoch: Für die Spitzenplätze wurde hart gekämpft und die oftmals knappen Abstände zeigen das sportliche Niveau.

Insgesamt also erneut ein gelungener Anlass für die Aktiven aus Frankreich, Holland, Deutschland und der Schweiz – ebenso wie für die Zuschauer.